Coronakrise / Geschäfte und Frisöre haben in Differdingen wieder geöffnet
Trotz strahlendem Sonnenschein waren am Donnerstag nur sehr wenige Menschen im Stadtzentrum von Differdingen unterwegs. Lange Warteschlangen musste man allerdings vor Banken und Frisörläden in Kauf nehmen.
Nach mehreren Wochen des Lockdowns füllen sich die Straßen und Plätze wieder zunehmend mit Menschen. Mit ausreichend Sicherheitsabstand zum Nebenmann und mit etwas Geduld warten die Menschen, bis sie an der Reihe sind. Lange Schlangen bildeten sich vor den Banken, die während des Lockdowns bis auf wenige Ausnahmen alle geschlossen waren, es sei denn man hatte einen Termin.
Das gleiche Bild vor den Frisören: Im Akkord werden wieder Haare gewaschen, geschnitten oder gefärbt. Da sich nur noch eine begrenzte Anzahl von Kunden drinnen im Salon aufhalten darf, warten die anderen vor der Tür. Da der eigentlich vorgeschriebene Mindestabstand zwischen dem Frisör und dem Kunden nicht eingehalten werden kann, tragen beide Mundschutz.
In der letzten Gemeinderatssitzung wurde beschlossen, auch die kleinen Geschäfte im Stadtzentrum finanziell zu unterstützen. Eine Hilfe, auf die viele Geschäftsleute angewiesen sind, wie man so bei Gesprächen hört. Zusätzlich wurden die Mieten für die Monate April und Mai vorerst von der Gemeinde aufgeschoben. „Diese Maßnahmen wurden dankend von den Betrieben angenommen. Der noch ausstehende Betrag beläuft sich auf 438.000 Euro“, gab Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch („déi gréng“) bei der letzten Gemeinderatssitzung bekannt. Die ausstehenden Mieten müssen allerdings zu einem späteren Zeitpunkt nachgezahlt werden.
Sandra Biewers, eine junge Tätowiererin, die ihr Studio im Creative Hub 1535° hat, weiß dieses Angebot der Gemeinde zu schätzen. Auch sie hat vergangenen Montag wieder ihre Arbeit aufgenommen und empfängt unter noch strengeren Hygienebedingungen als sonst üblich wieder Kunden, die einen Termin haben. Geduld ist auch hier gefragt. Tätowiert wird nur, wer einen Termin hat. Die Künstlerin ist momentan dabei, alle Kunden anzuschreiben, um sich gemeinsam auf ein passendes Datum zu einigen.
Ins neue Einkaufszentrum Opkorn hatten sich gestern allerdings nur wenige Menschen verirrt. In den meisten Läden langweilten sich die Verkäuferinnen und warteten vergebens auf Kundschaft. Im Erdgeschoss bietet sich dem Besucher zudem ein sehr tristes Bild. Alle Restaurants sind mit schweren Eisengittern verschlossen und laden nicht zum Verweilen ein. Wann sie wieder öffnen können, steht zurzeit noch in den Sternen.
Auch in die Schulen ist das Leben zurückgekehrt. Die älteren Schüler müssen seit Montag wieder die Schulbank drücken. Alle anderen werden Ende Mai nachziehen müssen. „Für den bevorstehenden Schulbeginn Ende Mai sind wir gut aufgestellt. Anders sieht es hingegen bei den ‚Maisons relais’ aus. Hier fehlt es bislang an Sälen. Zudem fehlt schätzungsweise ein Drittel Personal“, bedauerte die Bürgermeisterin.
Einen weiteren Schritt zurück in die Normalität wagen die Verantwortlichen der Gemeinde am 18. Mai mit der Wiedereröffnung der Bibliothek. Aufgrund von Personalmangel musste die Bibliothek eine Woche länger geschlossen bleiben als von der Regierung vorgegeben.
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