/ „Harmonie municipale“ bietet im Theater von Esch einen subtilen Mix aus Freude und Trauer
Am Wochenende stand mit den zwei Galakonzerten der „Harmonie municipale“ wieder ein traditioneller Termin des Escher kulturellen Angebots auf dem Programm. Viele Zuhörer hatten sich an beiden Abenden im Escher Stadttheater eingefunden, um von dem großen Harmonieorchester und dem Solisten Daniel Gruselle in die Welt des Akkordeons entführt zu werden.
Von Paul Huybrechts
Eingeleitet wurde das Konzert aus aktuellem Anlass mit der Nationalhymne „Ons Heemecht“, mit einem im Hintergrund projizierten Porträt von Großherzog Jean. Die atemberaubende Stille bei der anschließenden Gedenkminute zeugte von der Anteilnahme der Anwesenden.
Das erste Stück des eigentlichen Programms, das unter dem Motto „El Viaje del Acordéon“ stand, war „Ollantay“ des Argentiniers Alberto E. Ginastera. Es nahm die Zuhörer mit in die Welt der Inkas. Das 1949 erstaufgeführte symphonische Gedicht mit düsteren, farbigen und dramatischen Klängen vermochte das Publikum nicht so recht in seinen Bann zu ziehen.
Die Begeisterung der Zuschauer ließ dennoch nicht lange auf sich warten. Bereits der erste Auftritt des Solisten Daniel Gruselle (Foto) am Bandoneon überzeugte. In „Trittico“ von Roberto Molinelli stellte der Solist seine exzellente Technik, gepaart mit Musikalität und einem enormen Einfühlungsvermögen, unter Beweis. Weiter ging es mit Daniel Gruselle und der Escher „Harmonie municipale“ unter der Leitung von Jean Thill mit „Oblivion“ von Astor Piazzolla, einem niveauvollen, gefühlvollen und nostalgischen langsamen Tango.
Den Abschluss des ersten Programmteils bildete „Machu Picchu, The lost City of the Incas“. In diesem monumentalen Werk des innovativen Komponisten Frederico Agnello wird dieses Weltkulturerbe musikalisch dargestellt. „Kino für die Ohren“, wie es die Ansagerin Maryse Lallemand treffend formulierte.
Musikalischer Genuss
Der zweite Teil des Programms begann mit „Zenith of the Maya“ des japanischen Komponisten Satoshi Yagisawa. In diesem beeindruckenden und rhythmisch anspruchsvollen Werk für symphonisches Blasorchester kam besonders die homogene Klangfarbe der Escher Harmonie zur Geltung. Im folgenden „Tango pour Claude“ von Richard Galliano zeigte der Solist Daniel Gruselle erneut, dass er nicht nur seinen Solopart absolut überzeugend interpretiert, sondern permanent in Interaktion mit dem Dirigenten und dem Orchester steht, und so für einen musikalischen Genuss sorgt.
Tosenden Applaus gab es für seine Improvisation von Libertango, als Daniel Gruselle alleine auf der Bühne stand, ganz ohne Starallüren, dafür aber mit einer Beherrschung seines Instrumentes, die ihm einen schier unendlichen Raum zur musikalischen Auslegung eröffnet. Daniel Gruselle hat an den Musikkonservatorien in Brüssel und Mons studiert und war Finalist des prestigeträchtigen internationalen Wettbewerbes für Akkordeonspieler in Klingenthal. Regelmäßig tritt er als Solist in Belgien, Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland auf.
„Street Tango“ von Astor Piazzolla und „Paco“ von Gorka Hermosa bildeten den Abschluss der Konzerte am Freitag- und Samstagabend.
Die nächsten Galakonzerte der „Harmonie municipale“ der Stadt Esch stehen am 22. und 23. November unter dem Motto „Heldinnen“.
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