Düdelingen / „Haus Konterbont“: Neue Betreuungseinrichtung für Kinder offiziell eingeweiht

Zahlreiche Mitarbeiter wohnten der offiziellen Eröffnung bei
Am Mittwoch wurde die Betreuungseinrichtung „Haus Konterbont“ offiziell eröffnet. 16 Kinder aus schwierigen familiären Verhältnissen sind dort untergebracht. Das Besondere an dem Haus ist die große Menge an nationalem Buchenholz, das in dem Projekt verarbeitet wurde.
Die Arbeiten an dem Projekt begannen im Juli 2018; die erste Gruppe von Kindern wurde im März 2023 aufgenommen. „Haus Konterbont“ verfügt über zwei Tag-und-Nacht-Betreuungseinrichtungen. Das Gebäude mit einer Fläche von 1.700 Quadratmetern und einer Länge von 50 Metern auf vier Etagen beherbergt 16 Kinder im Alter von vier bis 18 Jahren, die aufgrund von Vernachlässigungs- oder Misshandlungssituationen dauernd dort untergebracht sind. Jedes Heim stellt eine eigenständige Einheit dar und verfügt jeweils über sechs Zimmer.
Obwohl das neue „Haus Konterbont“ der Stiftung „Pro Familia“ bereits Anfang 2023 den Betrieb aufnahm, ließen etliche Mitarbeiter es sich am Mittwochnachmittag nicht nehmen, bei der offiziellen Eröffnung anwesend zu sein. Neben den Verantwortlichen von „Pro Familia“ und der Gemeinde Düdelingen waren gleich zwei Regierungsmitglieder – die Ministerin für öffentliche Bauten, Yuriko Backes, und der für Kindheit und Jugend zuständige Minister Claude Meisch – zu dem Anlass gekommen.

Ziel der Stiftung „Pro Familia“ ist es, Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Familien in Notsituationen zu helfen, indem sie ihnen psychosoziale und pädagogische Unterstützung anbietet. Die Stiftung nimmt Kinder auf, die vorübergehend oder für längere Zeit nicht mehr in ihrer Familie leben können, da ihr Wohlergehen dort gefährdet ist, dies aufgrund von chronischer Vernachlässigung, Misshandlung oder gar Verdacht auf sexuellen Missbrauch.
Die Hilfe von „Pro Familia“ zielt darauf ab, die Kompetenzen der Familien zu stärken und eine Familiendynamik zu fördern, die auf gegenseitigem Respekt beruht und gleichzeitig Schutz vor jeglicher Form von Gewalt bietet. Die Unterbringung in einem der Heime kann auf gerichtliche Anordnung über das Jugendgericht oder freiwillig auf Antrag des gesetzlichen Vertreters des Kindes erfolgen.
Holzhaus mit grünem Dach
Die Besonderheit des Hauses „Konterbont“ liegt in seiner ökologischen Ausrichtung. Bestehen die Treppenhäuser und die Gänge vor allem aus Beton und das Mauerwerk, wurde in einem großen Teil der Wohn-, Schlaf- und Büroräume Holz benutzt. Zudem stammt das von der Natur- und Forstverwaltung zur Verfügung gestellte Buchenholz ausschließlich aus dem Grünewald. Das Pilotprojekt ist damit eines der ersten Buchenholzprojekte dieser Größenordnung in Luxemburg.
Laut einer speziell von der Verwaltung für öffentliche Bauten herausgegebenen Broschüre zu dem Bauprojekt („Le hêtre dans la construction“) wurden 102 Bäume für das „Haus Konterbont“ gefällt, was rund 314 Kubikmeter Holz ausmache. Die Bäume, die für das Projekt ausgesucht wurden, waren im Durchschnitt 180 Jahre alt und zwischen 35 und 40 Metern hoch. Da Buchenholz sehr empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert, musste der Ablauf der Bauarbeiten den Wetterbedingungen und den Jahreszeiten angepasst werden.
Nicht nur wurde ein energiefreundliches Baumaterial benutzt, auch wurde das Dach begrünt und mit Fotovoltaikanlagen ausgestattet.
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