Am 25. Mai / In Düdelingen laufen die Vorbereitungen für den etwas anderen Schulbeginn
Am Montag öffnen die Grundschulen und „Maison relais“ wieder ihre Türen: Doch diesmal ist vieles anders als sonst. In der „Forge du Sud“ mussten sechs Schulen und die jeweiligen „Maison relais“ zuerst auf Herz und Nieren geprüft werden, um die Aufteilung in die einzelnen Gruppen bewerkstelligen zu können.
Als vor ein paar Wochen die Nachricht für den Neustart in den Schulen kam, haben in Düdelingen die zuständigen Stellen als Allererstes eine Bestandsaufnahme aller Gebäude gemacht. „Anschließend hat der Gemeindedienst bei allen Sälen die Quadratmeterzahl ausgerechnet und wie viele Kinder dort Platz finden würden“, erklärt Ressortschöffin Josiane Di Bartolomeo-Ries (LSAP). Eine gute Nachricht sei, dass sie schlussendlich auf keine externen Gebäude zurückgreifen müssen. Turnsäle werden nur in zwei Schulen für den Unterricht benötigt.
Hinter der Neuorganisation steckt ein beachtlicher logistischer Aufwand, da teilweise ganze Klassen umziehen. „Das handhaben wir so, damit die Kinder wissen, wo sie die sämtlichen nächsten sechs Wochen hingehen“, sagt Di Bartolomeo-Ries weiter. Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Diensten habe sehr gut funktioniert, auch arbeiten jetzt überall Schulen und „Maison relais“ enger zusammen. Bei der neuen Organisation habe sich der Vorteil von Schulen in den Vierteln anstelle eines großen Campus gezeigt.
Mehr als 30 Betreuer fehlen
Die Ergebnisse der Umfrage bei den Eltern nach der nötigen Betreuung seien erst spät eingetroffen und die Liste nur schwer interpretierbar. Per Telefon musste dann noch mal bei den jeweiligen Eltern persönlich nachgefragt werden. Ebenfalls sehr aufwendig gewesen sei die Aufteilung der Schulkinder in die A- und B-Gruppe mit der Anforderung, auf Geschwister und Betreuung in der „Maison relais“ aufzupassen. Für ein paar Schulen stand am Montag bereits die Liste mit den Lehrern der A- und B-Gruppen sowie den jeweiligen Erziehern am Nachmittag.
Doch die Aufteilung in Gruppen birgt so ihre Probleme: In der „Ribeschpont“-Schule sind für die Ferien fünf Kinder angemeldet, die aus drei verschiedenen Gruppen stammen und nicht gemischt werden dürfen. Das sei sehr personalaufwendig, so die Schöffin weiter. Und gerade in der „Maison relais“ fehlen noch zwischen 30 und 40 Mitarbeiter.
Dazu kam vom Ministerium die Aussage, dass die Stadt zuerst die „crèches“ in der Gemeinde kontaktieren soll. Auf diesem Weg hat eine private Kindertagesstätte zugesagt, sieben Gruppen abzunehmen. Die Betreuung muss in den eigenen Räumen der „crèche“ stattfinden. Dazu hat die Stadtverwaltung eine eigene Datenbank mit 40 Namen erstellt, von Studenten oder Jugendbetreuern, die schon einmal für die Stadt Düdelingen gearbeitet haben. Hier finden heute Mittwoch die Vorstellungsgespräche statt. Am Freitag müssen die neuen Betreuer bereits das erste Mal vor Ort sein, um Trockenübungen zu absolvieren.
Die ersten Tage als Testphase
Die Schulhöfe werden in verschiedene Zonen aufgeteilt. So wird etwa der Kindergarten in der „Butschebuerg“-Schule im hinteren Teil des Schulhofs spielen, wo sie auch ihren Eingang haben werden, damit sie den anderen Schulkindern nicht begegnen. Morgens kommen alle Schulkinder zusammen an und müssen direkt in ihren Bereich gehen, der visuell von den anderen abgetrennt ist. Zur Pause geht alle zehn Minuten eine andere Klasse hinaus. Die Spielplätze auf den Höfen dürfen während der Schulzeiten genutzt werden. Die Toilettenräume werden ebenfalls auf die verschiedenen Klassen aufgeteilt. Hier haben manche Lehrer Fotos aufgehängt, damit die Kinder wissen, wer wo hindarf.
Die „Food-Bags“ werden in zwei Schulen („Strutzbierg“ und „Gaffelt“) vorbereitet und dann an die restlichen Standorte verteilt. Wie viele davon zubereitet werden müssen, stand am Montag noch nicht genau fest. Die Kinder werden jedoch morgens etwas Obst und Wasser bekommen.
Für die Nachmittagsbetreuung haben Erzieher einen Kalender mit Aktivitäten zusammengestellt, die ohne persönlichen Kontakt funktionieren. Die einzelnen Betreuer können sich dann drei solcher Aktivitäten für ihre Gruppe für die eine Woche heraussuchen, die dann in Kisten angeliefert werden. Von diesen Kisten stehen insgesamt 200 zur Verfügung. Jedes Kind bekommt seinen eigenen Beutel. Nach dieser Woche werden diese wieder abgeholt, desinfiziert und können dann aufs Neue benutzt werden.
Josiane Di Bartolomeo-Ries findet es normal, dass die Schulen wieder öffnen. Ihr wäre es jedoch lieber gewesen, wenn dies erst nach Pfingsten passiert wäre. Vor allem da in den ersten Tagen die erste Gruppe zur Schule geht und die B-Gruppe in der restlichen Zeit: „Ich sehe diese ersten Tage als Test an. Dann sehen wir, was funktioniert und wo wir in den Ferien vielleicht noch reagieren müssen.“
Neues aus dem Rathaus
Die Verteilung der 50 Schutzmasken findet am Freitag und Samstag an drei Stellen statt. An den beiden Tagen seien 50 Angestellte der Gemeinde im Einsatz, damit alles reibungslos ablaufe, erklärt Bürgermeister Dan Biancalana.
Das Rathaus soll ab Montag, dem 25.5. – mit den nötigen Vorkehrungen – wieder für die Öffentlichkeit zugänglich werden.
Auch die Stadt Düdelingen bekommt ein Autokino (das Tageblatt berichtete bereits). Die Organisation übernehmen der „Service des fêtes et des manifestations publiques“ sowie der Kulturdienst zusammen mit dem CNA. Stattfinden soll das Autokino auf den Industriebrachen.
Nicht sehr erfreut waren der Bürgermeister und der Schöffenrat darüber, wie teilweise mit den Lockerungen umgegangen werde und dass Überreste von Grillfeiern einfach liegen gelassen werden. Es sei gutes Wetter, jeder könne grillen und seinen „Patt“ trinken, doch diejenigen sollten eine gewisse Hygiene respektieren und die Müllreste wieder mit nach Hause nehmen, ermahnt Dan Biancalana: „Das macht wütend und es ist wirklich erbärmlich.“
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