Schädlinge / Japankäfer auf dem Vormarsch: So bereitet sich Luxemburg auf einen möglichen Befall vor
Obwohl der Japankäfer hierzulande bisher nicht in der Natur gesichtet wurde, bereitet sich Luxemburg auf einen möglichen Befall vor. Landwirtschaftsministerin Martine Hansen hat die Maßnahmen vorgestellt.
Medienberichten zufolge ist er in Europa im Anmarsch: der Japankäfer. Eine ganze Reihe Pflanzenarten, die auch von der Luxemburger Landwirtschaft angebaut werden, sind von dem Schädling betroffen – unter ihnen zum Beispiel Mais und Kartoffeln. Betroffene Produzenten können sich an die Abteilung Pflanzengesundheit des „Service de la protection des végétaux“ der ASTA wenden, schreibt Landwirtschaftsministerin Martine Hansen (CSV) in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Frage von André Bauler und Luc Emering (beide DP).
Sowohl professionelle Akteure als auch die breite Öffentlichkeit könnten sich im Falle einer Sichtung des Japankäfers melden. Einsammeln sollten die Menschen jedoch nur tote Käfer, denn eine Verwechslung mit heimischen Maikäfern sei durchaus möglich. Wer unsicher ist, kann seine Sichtung zur Bestätigung per Foto einsenden (phytopathologie@asta.etat.lu) oder sich per Telefon unter der Nummer (+352) 45 71 72-277 /-275 /-268 melden.
„Bisher wurde der Japankäfer, Popillia japonica Newman, allerdings noch nicht in der Natur in Luxemburg gemeldet oder beobachtet“, schreibt die Ministerin. Das Nationalmuseum für Naturgeschichte beobachte den Käfer jedoch passiv. Die Entomologen des Museums können gemeldete oder eingesendete Exemplare identifizieren und registrieren dann den Fundort. Die gesammelten Daten würden anschließen in die Datenbank „Recorder-Lux“ eingetragen. Zudem sei der Japankäfer in die Warnliste der partizipativen Wissenschaftsapplikation „iNaturalist“ aufgenommen worden. „Auf Basis dieser Liste können Feldbeobachtungen in Luxemburg gemeldet und direkt an die verschiedenen Instanzen weitergeleitet werden, die im Bereich der invasiven Arten aktiv sind“, heißt es im Schreiben.
Broschüren helfen bei der Aufklärung
Die Sensibilisierung gilt laut Ministerin für die gesamte Bevölkerung. Professionelle Akteure würden über Vorträge und Broschüren über die wichtigsten Schadorganismen informiert. So seien Anfang 2023 rund 2000 Broschüren zum Japankäfer verteilt worden. Die Öffentlichkeit könne über die Website des Landwirtschaftsministeriums auf alle Broschüren zugreifen. Zudem seien die Informationen zur Sensibilisierung an alle Gemeinden geschickt worden, welche daraufhin allesamt einen Artikel in ihrem „Buet“ veröffentlichten. Auch in den Luxemburger Medien habe es einige Beiträge zum Japankäfer gegeben.
Was die Bekämpfung des asiatischen Insektes angeht, so konsultiere der Pflanzenschutzsservice europäische und internationale Fachartikel zur Ausbreitung, Bekämpfung und Eindämmung des Japankäfers. Zudem berate es das Ministerium in Bezug auf die Anwendung von Mitteiln und Techniken, die bei Bedarf eingesetzt werden können.
Neben dem Einsatz von klassischen, chemischen Pflanzenschutzmitteln gebe es in betroffenen Ländern auch Tests mit wirbellosen, biologischen Bekämpfungsmitteln wie parasitischen Nematoden und Fliegen, oder entomopathogenen Pilzen. Außerdem werde die Effizienz sogenannter „atract-and-kill” Methoden geprüft, bei denen die Käfer durch Lockstoffe an bestimmte Plätze gelockt und dort eingefangen und bekämpft werden. Auch mechanische Methoden wie das Mulchen oder Abdecken des Bodens würden ausprobiert.
„In Luxemburg werden für das Früherkennungs-Monitoring unterschiedliche Fallen und Lockstoffe getestet“, schreibt Hansen. Der Pflanzenschutzservice hänge alljährlich Fallen an strategisch wichtigen Orten auf, um die Käfer so schnell wie möglich zu erkennen. Teil dieser Tests sei es auch herauszufinden, ob einheimische Käfer von den Fallen angelockt werden.
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