Rotary / Kampf gegen Kinderlähmung: Kongress „En finir avec la polio“ findet am 26. und 27. April in Luxemburg statt
Der Serviceclub Rotary hat sich die komplette Auslöschung der Kinderlähmung auf seine Fahnen geschrieben. Die Zahlen der Infektionskrankheit sind weltweit um 99,9 Prozent zurückgegangen. Doch noch geben Gesundheitsexperten keine Entwarnung. Sie setzen weiterhin auf Prävention und Kontrolle.
1979 startete der Serviceclub Rotary International das erste Impfprogramm gegen Poliomyelitis – im Volksmund Kinderlähmung genannt. Seit 1988 kämpft Rotary gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation WHO, Unicef und den Regierungen darum, die Krankheit auszurotten. So wurden weltweit über drei Milliarden Kinder gegen Kinderlähmung geimpft. Dadurch wurden fünf Millionen Kindern schwere Behinderungen erspart und über 250.000 Todesfälle verhindert. Mehr als zehn Milliarden Dollar wurden bislang in die Bekämpfung der hochansteckenden Infektionskrankheit gesteckt. Die Sektion Rotary Région 14 – die sich aus Clubs aus Frankreich, Belgien, Andorra, Monaco und Luxemburg zusammensetzt – hat vergangenes Jahr allein 1,3 Millionen Euro gesammelt und anschließend gespendet. Diesen Spendenbeitrag wollen sie dieses Jahr noch einmal überbieten.
Der Erfolg der Impfkampagne gibt den ehrenamtlichen Rotary-Helfern recht. Erkrankten im Jahr 1989 noch 350.000 Kinder in insgesamt 125 Ländern, wurden vergangenes Jahr nur noch zwölf neue Fälle der Kinderlähmung registriert, und das nur noch in zwei Ländern auf der Erde: Pakistan und Afghanistan. Dieses Jahr wurden bereits vier neue Erkrankungen in den beiden Ländern registriert.
„Der Rückgang der Krankheit beträgt 99,9 Prozent. Unser Ziel bleibt es weiterhin, die Kinderlähmung ein für alle Mal auszurotten. Damit das auch geschieht, müssen bis 2026 noch weitere 370 Millionen Kinder gegen Polio geimpft werden“, erklärt Michel Zaffran, der ehemalige Direktor der „Initiative mondiale pour l’éradiction de la poliomyélite“. Die hohe Zahl an Impfungen ist notwendig, da die Infektion mit den Polioviren bei den meisten Patienten asymptomatisch verläuft. „Erst wenn wir drei Jahre keinen neuen Fall von Kinderlähmung mehr registriert haben, gilt die Erde als Polio-frei“, fügt Zaffran noch hinzu.
Rückstände im Abwasser
In unseren Breitengraden existiert die Kinderlähmung seit fast 30 Jahren nicht mehr. Das bedeute aber nicht, dass die Ansteckungsgefahr auch in Luxemburg vollständig gebannt sei. Experten setzen auf Prävention und Tracing. „In regelmäßigen Abständen werden die Abwässer nach Rückständen des Virus durchsucht. Zusätzlich wird jedes Kleinkind im Alter von einem Jahr gegen Polio geimpft“, erklärt Dr. Anne Vergison vom Gesundheitsministerium.
Wer mehr über die Kinderlähmung erfahren möchte, kann am Freitag und Samstag an dem von Rotary organisierten Kongress „En finir avec la polio“ im Park Hotel Alvisse teilnehmen.
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