Differdingen / Keine Verfehlungen des CIGL in der „Gaardenhaischen“-Affäre festgestellt
Der Differdinger Gemeinderat traf sich am Mittwoch (20.7.) zum letzten Mal vor der Sommerpause zu einer öffentlichen Sitzung. Auf der Tagesordnung standen unter anderem das Resultat einer Prüfung, die das CIGL in der „Gaardenhaischen“-Affäre entlastete, sowie Details zum Creative Hub 1535°.
Im Rahmen der Ermittlungen zur sogenannten „Gaardenhaischen“-Affäre, bei der es hauptsächlich um den ehemaligen Bürgermeister Roberto Traversini („déi gréng“) geht, wurden 2019 auch die Räumlichkeiten des örtlichen „Centre d’initiative et de gestion local“ (CIGL) durchsucht. Der sozialen Initiative zur beruflichen Wiedereingliederung wurde damals vorgeworfen, mehrere Arbeiten auf dem Grundstück von Traversini durchgeführt zu haben. Eigentlich dürfen die Dienste des CIGL nur von Personen über 60 Jahre oder hilfsbedürftigen Menschen in Anspruch genommen werden. Die Kriminalpolizei hatte deshalb wegen Unregelmäßigkeiten ermittelt.
Mitarbeiter genauso wie Mitglieder des Verwaltungsrates hätten stundenlange Verhöre über sich ergehen lassen müssen. Zudem sei eine externe Firma mit einer Überprüfung des CIGL beauftragt worden, sagte Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch („déi gréng“) am Mittwoch in der letzten Gemeinderatssitzung vor den Sommerferien. „Der Abschlussbericht stellt nun klar, dass weder die Mitarbeiter noch die Mitglieder des Verwaltungsrates sich etwas zuschulden haben kommen lassen“, gab Brassel-Rausch bekannt.
Rückblick
Bei der „Gaardenhaischen“-Affäre geht es um ein Grundstück in der Nähe der route de Pétange in Niederkorn, das der ehemalige Bürgermeister Roberto Traversini geerbt hatte. Das Gelände, auf dem sich ein Bungalow und ein dazugehörender Schuppen befindet, grenzt direkt an den Wald. Der Schuppen liegt seit einigen Jahren in einem Natura-2000-Gebiet und in dem Naturschutzgebiet „Prënzebierg“. Als der Allgemeine Bebauungsplan (PAG) im Jahr 1981 geändert wurde, fanden sich eine Handvoll Häuser nicht mehr in diesem Bauperimeter wieder. Im PAG wurden sie seitdem als „Kleingarten und Gärtnereigebiet“ geführt. Der Bungalow sollte von einer Kleingartenzone in ein Wohngebiet „übersiedeln“. Am Haus sowie am Schuppen wurden mehrere Renovierungsarbeiten durchgeführt. Allerdings ohne die nötigen Genehmigungen des Umweltministeriums. Diese wurden dann rückwirkend von der damaligen Umweltministerin Carole Dieschbourg („déi gréng“) ausgestellt. Am 20. September 2019 zog Traversini die Konsequenzen aus den Enthüllungen, den Ermittlungen und seinen Fehlern und legte sein Amt als Bürgermeister nieder.
Weitere gute Nachrichten hatte die Bürgermeisterin am Mittwoch in Sachen Creative Hub 1535°. Trotz der anhaltenden Pandemie konnte das Kreativzentrum einen kleinen Umsatz von insgesamt 3.000 Euro erwirtschaften. Neben den Hallen A und C wird mittlerweile auch die Halle B genutzt, die vergangenes Jahr eröffnet wurde. Im unteren Teil befinden sich potenzielle Geschäftsflächen mit Schaufenstern. Nebenan wurde ein Proberaum eingerichtet, wo u.a. Musikvideos gedreht werden. Früher diente die Halle B der Arbed als Ziegellager. Im Creative Hub arbeiten mittlerweile zwischen 600 und 700 Menschen für rund 70 unterschiedliche Unternehmen.
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