/ Kopf des Tages: François Schartz, Präsident des Nachhaltigkeitsrates
Die Liebe zur Natur und ein Bewusstsein dafür, dass man sie schützen muss, ist der rote Faden im Leben von François Schartz. Freizeit, Beruf, Ehrenamt, alles im Leben des 73-Jährigen ist dieser Aufgabe untergeordnet gewesen. In einem Monat läuft nach acht Jahren das Mandat als Präsident des Nachhaltigkeitsrates aus, das ihm den (Un-)Ruhestand nach der Pensionierung eingetragen hat. Das Gremium ist wichtig, berät die Regierung und macht fleißig Hausaufgaben, die anderen ebenfalls gut zu Gesicht stehen würden. „Jetzt reicht es aber auch“, sagt der dreifache „Bopi“.
Ab Oktober wird Schartz sein Leben als Privatier genießen. Bis dahin hat er Biologie in Köln studiert, das Jugend- und Ökologiezentrum in Hollenfels und das „Nordstad-Lycée“ in Diekirch mit aufgebaut, viele Jahre ein technisches Lyzeum in Ettelbrück geleitet und irgendwann dazwischen noch eine Doktorarbeit mit dem Schwerpunkt „Umweltwissenschaften“ vorgelegt. Mit 60 Jahren in Rente zu gehen, ist für so jemanden keine Option.
Sowieso hatte er noch was vor. Die damalige LSAP-Bildungsministerin Mady Delvaux hatte ihn gebeten, den Aufbau der Schule in Diekirch zu begleiten. Heute besuchen 600 Schüler die Bildungseinrichtung. Später wird ihn der spätere CSV-Nachhaltigkeitsminister Marco Schank fragen, ob er den Rat nicht präsidieren will. Eine Parteikarte hat der gebürtige Ettelbrücker bis heute nicht, stattdessen hat er viel zu sagen.
Den Grundstein für den roten Faden legen die Pfadfinder. Sie haben ihn geprägt. „Umweltschutz, Naturschutz, Nachhaltigkeit“, so zieht er die Linie bis zum heutigen Tag. Als Pionier will er, der sich sehr früh für die Sache engagiert, sich nicht sehen. Er hat damals, wie viele seiner Generation, die „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome gelesen. Während andere es dabei belassen, ist das für den damals 27-Jährigen eine Bestätigung. Er ist damit früh dran. „Fridays for Future“ oder Greta Thunberg gehören ins Jahr 2019. Sein Engagement für die Natur fängt bereits in den Siebzigerjahren an. Sein letztes Engagement ist das ehrenamtliche, beim Nachhaltigkeitsrat.
Unter seiner Präsidentschaft veröffentlicht dieser unbequeme, ehrliche Papiere, die leider viel zu wenig von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Es sind Papiere, die wichtige Anregungen und Denkanstöße für Luxemburgs Zukunft liefern. Das letzte ist die Position zum dritten „Plan du développement durable“, der kurz vor der Verabschiedung im Regierungsrat steht.
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