Gemeinderat Sanem / Kronospan soll umweltfreundlicher werden
Der erste Gemeinderat nach den Sommerferien wurde von der neuen Bürgermeisterin Simone Asselborn-Bintz geleitet. Auf der gut gefüllten Tagesordnung stand unter anderem ein Bericht über Kronospan. Der holzverarbeitende Betrieb wird oft kritisiert, ist jetzt offenbar aber auf einer umweltfreundlicheren Schiene unterwegs.
Die Gemeinderatssitzung am Freitag in Sanem war die erste unter der im Juli vereidigten neuen Bürgermeisterin Simone Asselborn-Bintz. Es war aber auch die erste nach den Sommerferien und dementsprechend war die Tagesordnung besonders gut gefüllt.
Vorab ging es um diverse Gemeindeprojekte und deren Finanzierung. So werden in den verschiedenen „Maisons relais“ Frischwasserspender aufgestellt. Kostenpunkt: 75.000 Euro. Für den gleichen Preis wird die Ventilation in den Umkleidekabinen des FC The Belval Belvaux erneuert. Für 70.000 werden Spielplätze erneuert und für jeweils 50.000 Euro Wege zum Friedhof der Gemeinde eingerichtet und die Tribüne des Fußballstadions wird instand gesetzt. Für rund 60.000 Euro wird informatisches Material angeschafft. Gute Nachricht dann für alle Betreiber von Terrassen: Die Taxen für 2020 werden erlassen.
Zu den weiteren Punkten der Sitzung zählt eine Frage von „déi Lénk“ zu den geplanten Arbeiten am Bahnhof Bascharage-Sanem. Wie zum Beispiel die Station während der Zeit zugänglich bleiben wird, konnte die Bürgermeisterin nicht sagen. Leider sei man vom Bauherrn, der CFL, bisher nicht in das Projekt eingebunden worden. Ein Antrag von „déi gréng“ zum Thema Fahrradfahren wurde wohlwollend von den Ratsmitgliedern aufgenommen, letztendlich aber abgelehnt, weil er im Grundton dem entsprechen würde, was die Gemeindeverantwortlichen ohnehin im Bereich der sanften Mobilität geplant hätten.
Der Schöffenrat gab anschließend einige Erklärungen zum Projekt „Bicherschief“, das es bereits in anderen Gemeinden gibt und nun auch in Sanem eingeführt werden soll.
Kronospan sucht Mitarbeiter
Längere und vielversprechende Erklärungen gab es dann von Jos Mathieu vom „Service écologique“ der Gemeinde zum Thema Kronospan. Der Betrieb, der hauptsächlich Baustoffe auf Holzbasis herstellt, Spanplatten oder Laminat zum Beispiel, bringt wohl Geld in die Gemeindekasse, er steht aber auch öfters und seit längerem in der Kritik. Das scheint sich langsam, aber sicher zu ändern.
Vor allem wird stärker auf die Schiene gesetzt. Das garantiert dem Unternehmen pünktlichere Lieferungen und entlastet den Verkehr in der Gemeinde. Am Industrie-Bahnhof wird bereits gearbeitet. Allerdings kann es noch etwas dauern, bis er operationell ist, weil Schienen verlegt werden müssen.
Ein oft geäußerter Vorwurf, nicht nur von den Einwohnern aus Sanem, ist der penetrante Geruch, der von der Firma ausgeht. Zurzeit laufen Studien, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Ende des Jahres sei mit Resultaten und Empfehlungen zu rechnen. Eine Verbesserungsmöglichkeit könnte zum Beispiel sein, die Schornsteine höher zu bauen, hieß es am Freitag im Gemeinderat.
Auch ein anderes großes Problem soll angegangen werden, nämlich die Verschmutzung der Korn. Kroonospan sei dabei ein Absetzbecken zu bauen, wo sich die Holzpartikel absetzen können und somit nicht mehr vom Fluss mit transportiert werden. Anschließend soll eine Klärstufe gebaut werden, die alles aus der Korn herausfiltert, was im Wasser nichts zu suchen hat.
Eine neue Beschwerde betrifft den Staub, der vom Betrieb ausgeht. Auch daran würde gearbeitet. Gut sei vor allem, dass Kronospan erkannt habe, was die Probleme seien und dass der Betrieb daran arbeiten und investieren würde, um die Probleme zu lösen. Eine weitere gute Nachricht sei, dass die Firma dank offensichtlich guter konjunktureller Lage offene Arbeitsplätze habe.
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