Fehlende oder schlechte Radwege / Mehr Platz und mehr Sicherheit für Radfahrer
Aufgrund der Corona-Pandemie meiden viele Menschen momentan den öffentlichen Nahverkehr. Als billige und umweltfreundliche Alternative erlebt das Fahrrad einen regelrechten Boom. Doch der öffentliche Verkehrsraum ist begrenzt und Radfahrer müssen des Öfteren zurückstecken, um ihre Sicherheit nicht aufs Spiel zu setzen.
Bereits in der vorletzten Gemeinderatssitzung hatte Rat Gary Diderich („déi Lénk“) eine Motion eingereicht mit dem Ziel, das Fahrrad besser in den Alltag und in den Straßenverkehr zu integrieren. Der Gemeinderat stimmte damals allerdings noch nicht über diesen Punkt ab, sondern man einigte sich darauf, das Thema in der Mobilitätskommission zu behandeln. Diese wird allerdings erst nach den Sommerferien wieder zusammenkommen.
„Während des Lockdowns haben viele Städte von dem geringen Verkehrsaufkommen profitiert, um sichere Fahrradwege anzulegen und den Stellenwert des Fahrrads in der Gesellschaft zu festigen. Das hat der Schöffenrat verpasst. Immerhin wurde im Rahmen der Mobilitätswochen beschlossen, an vier Wochenenden eine Straße in der Gemeinde für den Verkehr zu sperren. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass das Fahrrad noch stärker in den Alltag eingebunden wird. Während des ganzen Sommers hätte man zum Beispiel die rue Emile Mark sowie die angrenzende rue de Soleuvre in eine Einbahnstraße für den motorisierten Verkehr mit separater Velo-Fahrbahn umgestalten können“, erklärte Diderich dem Tageblatt. Eine weitere Chance habe man verpasst, als der Oberkorner Bahnhof restauriert wurde und man die Radfahrer nicht mit ins bestehende Konzept eingebunden hat. Aus diesem Grund würde es der Kommunalpolitiker begrüßen, wenn die Gemeinde einen Beauftragten für die sanfte Mobilität einstellen würde.
Chaos an Baustellen
Doch auch die Nutzung der herkömmlichen Fahrradwege kann in Differdingen abrupt enden. „Wer mit dem Rad in der Gemeinde Differdingen unterwegs ist, dem sind sicherlich mehrere Fahrradpiktogramme und Richtungspfeile auf den Straßen aufgefallen. Doch wer diesen folgt, gelangt oftmals auf schlecht befahrbare Wege und Straßen oder endet gar in einer Sackgasse. An manchen Kreuzungen muss man sogar erraten, wo der Weg weiterführt. Der Grund? Durch zahlreiche Baustellen und Fahrbahnerneuerungen verschwanden mit der Zeit immer mehr dieser Richtungspfeile. Für Ersatz wurde jedoch nie gesorgt.“ So beschreibt die „Lëtzebuerger Vëlos-Initiativ“ (LVI) die Situation für Radfahrer in der Gemeinde Differdingen in ihrer letzten Newsletter. Diderich, selbst ein begeisterter Radfahrer, bestätigt diese Schilderungen.
Doch nicht nur mangelnde Radwege, sondern auch ein fehlendes Sicherheitsgefühl ist schuld daran, dass sich nicht jeder auf das einmalige Fahrradgefühl freuen kann. Um den Bewohnern eine Möglichkeit zu bieten, ihr radfahrerisches Können zu verbessern, wurde 2017 die „Vëlosschoul“ gegründet. Hier werden verschiedene Kurse rund ums Radfahren angeboten wie z.B. Radfahren lernen, Radfahren im Straßenverkehr oder Mountainbike-Fahrtechnik für Jugendliche ab 16 Jahren. Alle Kurse können auch von Erwachsenen besucht werden.
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Wat get dat mir op de Wecker. Wou as de Bettel?
Die Radfahrer haben Vorfahrt! 🙂