LSAP Echternach / Mit viel Erfahrung zur stärksten Partei
Seit zwölf Jahren regieren die Sozialisten ununterbrochen mit in der Abteistadt. Genauso lange sind Ben Scheuer, Luc Birgen und Jean-Claude Strasser in der Mehrheit im Echternacher Gemeinderat vertreten. Zeit also für einen Rückblick und einen Blick in die Zukunft.
Seit zwölf Jahren sind die Sozialisten Ben Scheuer, Luc Birgen und Jean-Claude Strasser in der Mehrheit im Echternacher Gemeinderat. „Wir haben in der Vergangenheit die Geschicke der Stadt gut geleitet und viele Vorhaben umgesetzt. Die großen Projekte werden Echternach noch in den kommenden 40 Jahren mitprägen“, erklärt Jean-Claude Strasser. Damit meint er unter anderem den Bau des Campus Gare. Hier wurde ein Schulgebäude für mehr als 300 Kinder und eine „Maison relais“ gebaut. Zudem wurden dort die Räumlichkeiten für die „Education différenciée“ geschaffen. „Die neue Schule waren wir den Bürgern einfach schuldig, da die Schulinfrastruktur einfach nicht mehr zeitgemäß war“, ergänzt der Erste Schöffe Ben Scheuer. Sein Parteikollege Luc Birgen fügt hinzu: „Außerdem wurden die Grundschulen, aber auch die Sporthalle und das Schwimmbad so stark beschädigt, dass uns keine andere Möglichkeit blieb, als alles neu zu bauen. Hinzu kam, dass wir erst eine provisorische Sporthalle bauen mussten, um die Zeit bis zur Fertigstellung der richtigen Halle zu überbrücken.“ Für diesen Vorgang erntete die Mehrheit teils heftige Kritik von den beiden Oppositionsparteien. Ben Scheuer verteidigt allerdings diesen Schritt: „Wir brauchen das Provisorium für unsere Sportvereine, um ihnen bestmögliche Wettbewerbs- und Trainingsmöglichkeiten bieten zu können. Die neue Sporthalle des Gymnasiums kommt nicht infrage, da dort der Zugang nur während der Schulzeit möglich ist. Auch fehlt dort der bitter nötige Stauraum“.
In direkter Nachbarschaft zur neuen Schule laufen seit einigen Monaten zudem die Bauarbeiten an einem überirdischen Parkhaus. Das Parkhaus wird sich über vier Stockwerke erstrecken und soll rund 230 Autos Platz bieten.
Auch in Sachen Wohnungsbau hat sich in den vergangenen Jahren viel unter der LSAP-CSV-Mehrheit getan. So wurde nach jahrelangem Tauziehen mit dem Bau des neuen Viertels „Oachtergäert“ begonnen. Dort sollen 122 Wohneinheiten entstehen, in denen rund 1.500 Menschen ein neues Zuhause finden werden. Das Viertel zeichnet sich durch die Nähe zum Stadtzentrum aus und soll seinen Bewohnern eine sehr hohe Wohnqualität bieten. Der Verkehr soll innerhalb des Viertels beruhigt werden. „Zwölf Wohneinheiten werden als sozialen Wohnraum vermietet“, erklärt Birgen. Für die Grundstücke, die im Besitz der Gemeinde sind und als Erbpachtverträge vergeben werden, hat der Gemeinderat bereits Kriterien für die Interessenten ausgearbeitet. „Wenn der Erbpachtvertrag ausläuft, hat die Gemeinde für sich ein Vorkaufsrecht ausgehandelt. Somit können wir gegen Spekulanten vorgehen und verhindern, dass die Grundstücke überteuert weiterverkauft werden“, sagt Scheuer.
Kostenfalle „Petite Marquise“
Ausgebremst wurde jedoch das Projekt „Petite Marquise“. Bei Bauarbeiten hatten Archäologen 2021 im hinteren Teil des zehn Ar großen Areals im Echternacher Stadtzentrum Überreste eines Hofes sowie Keramikfunde freigelegt. Die frühesten Funde stammen aus dem 7. Jahrhundert. „Eigentlich wollten wir dem Kulturministerium diese Fundstelle schenken. Doch die haben das Angebot abgelehnt“, sagt Strasser. „Wir haben dem Ministerium ein weiteres Angebot gemacht, wie wir uns den Bau rund um die Fundstelle vorstellen würden. Dabei haben wir natürlich aufgepasst, dass wir uns diese Bauarbeiten leisten können. Sollte uns das zuständige Ministerium jedoch finanziell unterstützen, könnten wir auch mehr dort bauen“, so Scheuer.
Auch in Zukunft müssen weitere Mammutprojekte umgesetzt werden. „Nach der Fertigstellung der ,Voie de délestage‘ wollen wir den gesamten Verkehr vom Marktplatz fernhalten, denn dieser soll wieder die gute Stube Echternachs werden“, sagt Birgen. „Damit wir diese und andere Projekte umsetzen können, wollen wir unbedingt stärkste Partei im Gemeinderat werden. Da wir die meiste Erfahrung als Team mitbringen, würden wir natürlich auch das Bürgermeisteramt übernehmen“, so Scheuer vorausschauend.
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