/ Müllerthal blickt ein Jahr nach Überschwemmungen positiv in die Zukunft
In den Festsaal der Grundschule in Echternach hatte der Verwaltungsrat des „Office régional du tourisme région Mullerthal“ zur diesjährigen Generalversammlung eingeladen.
Von Herbert Becker
Zahlreiche Hoteliers, Gastronomen und Inhaber weiterer Beherbergungsbetriebe aus der „Kleinen Luxemburger Schweiz“ und Bürgermeister aus den zum ORT gehörenden Gemeinden waren der Einladung gefolgt. ORT-Präsident Marc Diederich war es vorbehalten, mit einer Grußadresse die Generalversammlung zu eröffnen. Sein besonderer Willkommensgruß galt dem Bürgermeister der Abteistadt, Yves Wengler, sowie dem Minister für Mittelstand und Tourismus, Lex Delles (DP). Nach dem eklatanten Krisenmoment im Juni des vergangenen Jahres mit zum Teil verheerenden Überschwemmungen und Überflutungen in der Region des Müllerthals blicke man nun wieder mit Zuversicht nach vorne, so der Präsident in seinen einleitenden Ausführungen.
Er sei guter Dinge, dass die Infrastruktur, insbesondere Brücken sowie Wander- und Fahrradwege, zum Auftakt der Outdoorsaison wieder intakt sei. Die Wassermassen hatten erhebliche Schäden hervorgerufen und er dankte allen Verantwortlichen sowie ehrenamtlichen Helfern für die exemplarisch gute Zusammenarbeit und unbürokratische Behebung der Schäden.
Seinen besonderen Dank richtete er dabei an das Team des ORT, welches nicht nur durch Sperrungen der in Mitleidenschaft gezogenen Wege für die Sicherheit der Gäste gesorgt hatten, sondern auch dafür, mannigfaltige Ausweichmöglichkeiten angeboten hatten, sodass es nicht zu Stornierungen in den Beherbergungsbetrieben gekommen sei. Geschäftsführerin Sandra Bertholet gab anschließend detaillierten Überblick über die Aktivitäten und Events der vergangenen Saison. Zum ORT gehören 14 Gemeinden aus den Kantonen Echternach, Mersch, Diekirch und Grevenmacher sowie elf Fremdenverkehrsvereine und sechs weitere Vereine, die im Tourismus aktiv sind. Neben der ORT-Mannschaft sind in den Reihen des Office 23 ausgebildete Guides tätig, dazu zurzeit 25 weitere in Ausbildung. Hervorgehoben hat sie hierbei die Präsenz des ORT bei der Tourismusmesse „Vakanz“, der ITB in Berlin sowie am „Deutschen Wandertag“ und dem „Vlamse Wandeltag“ in Belgien. Stark frequentiert waren weiter der „Vëlosdag Regioun Mëllerdall“ sowie das Familienerlebnis „Zaubertour Noumerleeën“.
In ihren weiteren Ausführungen beschrieb die Geschäftsführerin das vielfältige Arbeitsfeld ihres Teams, der Fokus liege hier primär im sogenannten Destinationsmanagement, beginnend mit dem Eintreffen des Gastes in der Region und der Bereitstellung umfangreicher Möglichkeiten, die einzigartige Region zu erkunden und zu erleben. Weiter ist man seit geraumer Zeit in steten Verhandlungen mit den entsprechenden Autoritäten der EU zur Erlangung des „European Heritage Label“ für die Stadt Echternach.
Umfangreiches Betätigungsfeld
Jedes Land bekommt dieses Label nur zweimal, das Großherzogtum hat mit Schengen, als Unterzeichnungsort der „Schengener Abkommen“, bisher eines. Den ebenfalls von ihr vorgelegten Kassenbericht genehmigte die Versammlung einstimmig und erteilte dem Verwaltungsrat die Entlastung für das vergangene Geschäftsjahr.
Lex Delles, zuständiger Minister für Tourismus, richtete ausführliche Dankesworte an das Team des ORT, die Hoteliers, Gastronomen und Gemeindeverantwortlichen der Region, für die außergewöhnliche Zusammenarbeit bei der Behebung der Überschwemmungsschäden. Das, was hier geleistet wurde, gehe weit über das normale Maß hinaus. Sein Ministerium werde weiterhin bestrebt sein, den Aktivtourismus zu fördern und die Region nach vorne zu bringen, um neue Gäste aus dem In- und Ausland zu gewinnen. Zukunftsweisend sei hier auch die Digitalisierung. Neben zahlreichen Broschüren, die der Gast vor Ort erhält, sei es von enormer Wichtigkeit, sich auch vorab schon digital über Beherbergungsangebote, Wander- und Fahrradrouten zu informieren.
Er sprach in diesem Kontext eine Luxemburger Tourismus-App an, an der man bereits arbeite. Hier könne sich der interessierte Urlaubsgast einen detaillierten Überblick über Hotellerie, Camping, Jugendherbergen, Wander- und Radwege sowie Indoor-Aktivitäten verschaffen. Des Weiteren sei eine Sensibilisierungskampagne zum Thema „Vakanz doheem“ geplant. Eine Promotion im eigenen Land sei von großer Bedeutung, um den Tourismus vor Ort zu fördern.
Abschließende Worte waren Bürgermeister Yves Wengler vorbehalten, der vonseiten der Stadtverwaltung dem ORT sowie den Hoteliers und Gastronomen seinen Dank aussprach für die steten erfolgreichen Bemühungen, das Müllerthal zu präsentieren und zu repräsentieren. Im Namen der Gemeinde lud er die Versammlung anschließend zum Ehrenwein.
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