/ Neuer Standort, bewährtes Konzept: Winzer präsentieren in der Luxexpo ihre Erzeugnisse
Während fünf Tagen präsentierte der Verein „Expovin“ die dritte Auflage der Produktmesse unter dem Titel „Wine, Beer and Spirits Festival“. Schauplatz des bisher bewährten Event-Konzepts waren zum ersten Mal die Hallen der Luxexpo „The Box“ auf Kirchberg.
Von Herbert Becker
Vom Standortwechsel verspreche man sich eine bessere Visibilität, man verfüge über eine größere Ausstellungsfläche und auch mehr Parkplätze, erklärte Präsident Clasen im Vorfeld der Messe. Gaumenfreuden in vielfältigster Art und Weise konnten die zahlreichen Messebesucher während fünf Tagen erleben, mehr als 70 Aussteller offerierten ihre Erzeugnisse oder das, was der Markt aktuell zu bieten hat. Wein, Crémant, Champagner, Gerstensäfte und edle Brände standen zur Verkostung bereit.
Mit im Boot waren neben den bekannten Kellereien wie Vinsmoselle, Bernard Massard oder Caves Gales auch zahlreiche Privatwinzer von der Luxemburger Mosel, die im Moment gerade ein Wechselbad der Gefühle durchlaufen. Super-Ernte 2018, Euphorie pur seit Wochen und Monaten, dann der Kälteschock vor knapp zwei Wochen, der viele Rebanlagen zerstörte und massive Ertragseinbußen nach sich ziehen wird. Überdies beklagen die Weinmacher den Umstand, dass immer mehr, im unteren Preissegment angesiedelte, ausländische Weine den heimischen Markt überschwemmen, der Konsum der qualitativ hochwertigen Luxemburger Erzeugnisse jedoch stagniert oder gar zurückgeht.
Die Gelegenheit beim Schopfe packen, hieß daher die Devise, die „Expovin“ sei ein geeignetes Forum, neue Kundenkreise zu erschließen sowie Kontakte zu Gastronomie und Weinhändlern zu knüpfen. Die Ängste und Sorgen sind nicht unbegründet, sieht man die überdimensional großen Messestände aus der Rioja oder aus Frankreich, dazu die Produzenten aus Übersee oder Südafrika. „Wir betreiben hier schon einen enormen Aufwand an Kosten und Personal, um neue Kunden für unsere Produkte zu gewinnen.
Die Gelegenheit beim Schopfe packen
„Generell sind wir, und das bestätigen auch die teilnehmenden Winzerkollegen, mit dem Besuch zufrieden, so ein Event braucht eine gewisse Anlaufzeit, der Umzug vom Limpertsberg zur Luxexpo ist als äußerst positiv zu bewerten, wir hatten hier während fünf Tagen nicht nur ’Weintouristen‘, sondern es wurde gezielt eingekauft“, so Tom Schumacher vom Domaine Schumacher-Lethal aus Wormeldingen. Das Konzept der Fachmesse sei gut, Verbesserungen noch möglich, insbesondere was das gastronomische Angebot anbelangt. Ins gleiche Horn stößt auch Claude Pundel vom Domaine Pundel-Hoffeld aus Machtum: „Der Publikumszuspruch könnte noch besser sein, aber das braucht Zeit. Der Luxemburger hat offensichtlich nicht ausreichend Zeit, um einen halben Tag auf einer Weinmesse zu verbringen. Der Griff ins gut gefüllte Regal im Supermarkt ist da einfacher. Daran müssen wir arbeiten. Das Event aufwerten könnten wir noch, wenn wir z.B. die Hotelfachschule oder einen angesehenen Traiteur für die Expo gewinnen.“
Eine positive Bilanz der „Expovin“ zieht auch Präsident Antoine Clasen. „Ambiente und Esprit sind hier wesentlich besser als auf dem Limpertsberg. Hier ziehen alle Aussteller auch an einem Strang. Wo hat der Besucher schon die Möglichkeit, nahezu 6.000 Weine und Crémants zu verkosten? Das ist einzigartig in Luxemburg. Wir bauen daher auf die Zukunft und befinden uns, unserer Einschätzung nach, auf dem richtigen Weg“, so Clasen. Die Luxemburger und speziell die ausländischen Mitbewohner müssten bloß dafür sensibilisiert werden, dass die einheimischen Produkte, die Qualität betreffend, den ausländischen in nichts nachstehen.
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