/ „Night, Light & more“: Festival in Ulflingen will den Blick auf die Problematik der Lichtverschmutzung schärfen
Mit einem neuen kulturellen Festival möchte das Ösling auf die Problematik der Lichtverschmutzung aufmerksam machen. Die beiden Naturparks Our und Obersauer wollen in Zusammenarbeit mit dem regionalen Tourismusverbund „Éislek“ eine Vorreiterrolle in dieser Sache übernehmen. Der Auftakt von „Night, Light & more“ findet am Samstag im Europagarten von Ulflingen statt.
Von Olivier Halmes (Text und Foto)
Insgesamt 25 solcher Veranstaltungen sind für die kommenden sechs Monate geplant. Dabei wird der Bogen von den Veranstaltern betont weit gespannt, um sich dem wichtigen Thema auf möglichst lockerer und abwechslungsreichen Art anzunehmen.
Magischer Abend in Ulflingen
So ist zum Beispiel für den besagten 28. September in Ulflingen zum Auftakt des Festivals ein magischer Abend mit Feuershows, Lichtprojektionen, Workshops zum Thema und Musik vorgesehen. Ein Nachterlebnis der besonderen Art ist für den 23. November zwischen 18 und 23 Uhr auf dem Walderlebnispfad des „Centre écologique“ im Park Hosingen vorgesehen. „Saving the dark“, eine Filmdoku mit anschließender Diskussion, wird am 2. Dezember im Kino Prabbeli in Wiltz stattfinden und am 11. April taucht das Mittelalterstädtchen Vianden in ein faszinierendes Lichtspektakel. Das ebenfalls aus dem Mittelalter stammende Brandenburg möchte sich am 2. Mai in mystischer Atmosphäre präsentierten. Der „Closing Act“ ist schließlich in Clerf mit „Cliärref am neie Liicht“ für den 23. Mai vorgesehen. Das gesamte Programm des Festivals ist im Internet unter www.nightlightandmore.lu abrufbar.
Etwa 85 Prozent der Fläche der Europäischen Union wird nachts künstlich beleuchtet. Auch in Luxemburg gehört nächtliche Beleuchtung zum festen Bestandteil unserer Gesellschaft. Neben den Vorteilen, die auf der Hand liegen, gibt es jedoch mit der sogenannten Lichtverschmutzung auch schädliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.
Lichtverschmutzung hat viele negative Folgen
Die negativen Folgen der konstant steigenden Lichtemissionen für die Natur sind: Vögel brüten und singen früher, Zugvögel werden von ihren Routen abgelenkt, Bäume verlieren ihre Blätter später und werden somit eher von Frostschäden heimgesucht.
Besonders Insekten haben unter Kunstlicht zu leiden. Angelockt fliegen sie oftmals so lange um dieses herum, bis sie schließlich an Erschöpfung sterben. In Deutschland kommen rund eine Milliarde Insekten pro Nacht durch Kunstlicht um. Dieses massive Sterben hat auch Auswirkungen auf andere Tiere, für die Insekten ein wichtiger Bestandteil der täglichen Ernährung sind. Auch als natürliche Pflanzenbestäuber sind sie unabdingbar.
Auswirkungen auf den Schlafrhythmus
Für den Menschen hat zu intensive künstliche Beleuchtung zudem Auswirkungen auf den Schlafrhythmus, indem es zu Schlafstörungen und einer Verkürzung der Schlafzeit kommt. Gesundheitlich wird dadurch der Kreislauf, der Stoffwechsel, das allgemeine Wohlbefinden und die Leistungskraft des Menschen negativ beeinflusst.
In Rahmen des Interreg-Europe-Projekts „Night Light“ hat sich der Naturpark Our bereits 2017 dieser Problematik des künstlichen Lichts angenommen und Konzepte ausgearbeitet. Ziel ist es, die Wertigkeit des natürlich dunklen Nachthimmels in der Wahrnehmung zu steigern und der Lichtverschmutzung aktiv entgegenzuwirken. Als nächsten Schritt soll nun mit dem neuen Festival „Night, Light & more“ die öffentliche Bewusstseinsbildung stärker im Vordergrund stehen.
Vier einfache Tipps, um aktiv zu werden
1. Nur beleuchten, wenn es nötig ist
Bevor eine Beleuchtung installiert wird, sollte sich die Frage gestellt werden, ob sie tatsächlich sinnvoll ist. Darüber hinaus kann über die Dauer der Beleuchtung nachgedacht werden. Muss es wirklich eine permanente Beleuchtung sein oder können Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren zum Einsatz kommen, um dem künstlichen Licht Grenzen zu setzen?
2. Nur das Nötige beleuchten
Bei der Installation von künstlichem Licht sollte darauf geachtet werden, den Radius der Beleuchtung so gering wie möglich zu halten sprich nicht unnötig weit zu strahlen.
3. Die Wahl der Leuchten
Bei der Auswahl von Leuchten sollte auf deren Farbtemperatur geachtet werden. Diese sollte unter 3.000 °K liegen, damit der Blauanteil im Licht nicht zu hoch ist und unnötig viele Insekten anlockt.
4. Nur von oben nach unten beleuchten
Diese Beleuchtungsrichtung sollte unbedingt eingehalten werden, um die Bildung von sogenannten „Lichtglocken“ zu vermeiden.
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