Gemeinderat / Petingen nimmt Haushalt an – und will den Rathausplatz neu gestalten
In Petingen ist der Haushalt für 2020 beschlossen worden – mit 15 Stimmen bei einer Gegenstimme. Noch vor Jahresende wurde zudem die Verwirklichung mehrerer urbanistischer Projekte beschlossen.
In der letzten Sitzung des Gemeinderats in diesem Jahr wurde der Haushalt mehrheitlich von den Räten angenommen. Zuvor hatte Bürgermeister Pierre Mellina (CSV) noch einige kleine Änderungen vorgestellt. Sie bewirken, dass das Haushaltsplus von 28,162 auf 28,380 Millionen Euro steigt.
Vor dem Votum übte Mellina aber noch einmal harsche Kritik am Vertreter der Piraten, Marc Goergen. Der hatte im Rahmen der Haushaltsdebatte Mellina unter anderem bezichtigt, bei der Erteilung der Baugenehmigungen eine Firma zu bevorzugen. Das sei schlichtweg falsch und ein Zeichen von schlechtem politischen Stil, so ein entrüsteter Bürgermeister. Er monierte, dass der Rat mit falschen Fakten argumentiere und widerlegte diese mit eigenen Zahlen. Mellina forderte zudem eine Klarstellung und vor allem eine Entschuldigung vom Politiker der Piraten und drohte mit Konsequenzen, sollte dies nicht geschehen. Allgemein wünsche er sich respektvolle, sachliche Diskussionen. Für Populismus und persönliche Angriffe sei im Sitzungssaal kein Platz. Marc Goergen blieb aber bei seiner Forderung, mehr über die Ausstellung der Baugenehmigungen zu erfahren.
Neben der Abstimmung über den Haushalt standen jede Menge Bauprojekte auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Hier sind vor allem die Neugestaltung der place J.F. Kennedy vor dem Rathaus und der Bau einer neuen Tribüne im Fußballstadion in Rodange erwähnenswert.
Änderungen erlaubt und sogar erwünscht
Der Platz vor dem Rathaus soll günstiger gestaltet werden, so der Bürgermeister. Er soll außerdem die Durchführung von Veranstaltungen erlauben. In diesem Zusammenhang wird der Pavillon mit Toiletten auf die Seite der rue du Parc umziehen. Somit hätten Eltern dann uneingeschränkte Sicht auf den Spielplatz. Der ehemalige Eingang des Rathauses wird umgestaltet. Hier entsteht ein Podium, das als Bühne bei Veranstaltungen fungieren soll. Auf dem ganzen Areal soll „mobiles Mobiliar“ (Bänke, Stühle, Tische) aufgestellt werden – Elemente, die bei Bedarf ihren Platz wechseln können. Außerdem wurde ein „Bicherschaf“, ein Abstellplatz für Fahrräder, Terrassen mit Sonnensegel, ein Wasserspielplatz, Fitnessgeräte und eine Pétanque-Bahn angedacht. Eine digitale Anzeige soll über die Veranstaltungen in der Gemeinde informieren. Das Bushäuschen vor dem Rathaus soll näher an die Straße rücken und durch eine moderne Konstruktion ersetzt werden. Das Monument der Zwangsrekrutierten soll indes sichtbarer werden. „Der Platz wird eine Visitenkarte der Gemeinde werden“, so Mellina. Der Erste Schöffe Jean-Marie Halsdorf ergänzte: „Der neue Kennedy-Platz soll ein Ort der Begegnung werden.“ Da es sich um ein Vorprojekt handelt, könnten noch Änderungen mit einfließen, so Mellina. Die Räte machten denn auch sofort einige Verbesserungsvorschläge. Das Landschaftsarchitekten-Büro Palea soll die Pläne für den neuen Rathausplatz entwerfen. Für das Vorhaben wurde ein Kostenvoranschlag von 2,18 Millionen Euro angenommen. Im Haushalt 2020 wurden 400.000 Euro für das Projekt eingeschrieben.
Auch in Rodange hat man Großes vor. Das dortige Fußballstadion wird eine nagelneue Tribüne mit Umkleideräumen erhalten. Die Plattformen sollen 390 Personen Platz bieten. Die alte Tribüne von 1936 wird abgerissen. Die Böschung hinter dem Platz wird stabilisiert, indem dort Zuschauerränge mit 292 Sitzplätzen geschaffen werden. Außerdem sieht das Projekt den Bau eines Parkhauses mit vier Ebenen vor – auf dem Gelände des bestehenden Parkplatzes, 186 Fahrzeuge sollen darin Platz finden. „Es wird so aussehen wie das Parkhaus auf den Deichwiesen in Ettelbrück – nur etwas kleiner“, erklärt Mellina. Das ehrgeizige Projekt wird insgesamt 9,63 Millionen Euro kosten. Für nächstes Jahr wurden hiervon 1,95 Millionen Euro im Haushalt eingeschrieben.
Restaurant Wax: Bedenkenlos schlemmen
Vor einiger Zeit berichteten wir über Feuchtigkeit, die im Restaurant Wax festgestellt wurde. Eine Mauer war davon befallen und auch das Parkett im Restaurant wurde in Mitleidenschaft gezogen. Beides muss repariert werden. Der Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung vom 23. September die Aufnahme eines Sonderkredits in Höhe von 60.000 Euro für die Arbeiten. Das Parkett wird im Januar ersetzt, wenn das Restaurant ferienhalber sowieso geschlossen hätte, erklärte der Bürgermeister. Bis sämtliche Reparaturen im Gebäude abgeschlossen sind, hat der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 16. Dezember einen Mietnachlass von 500 Euro monatlich beschlossen.
Die Kommune hat inzwischen auch die Resultate einer Luftanalyse im Gebäude erhalten. Es seien keine schädlichen Stoffe festgestellt worden, es bestehe keinerlei Gefahr für den Menschen, bescheinigt das Dokument. „Die beprobten Raumluftvolumen waren geringer mit Schimmelpilzen belastet als die natürliche Außenluft”, heißt es u.a. im Bericht des deutschen Expertenbüros.
Im Restaurant Wax kann man sich also bedenkenlos von Spitzenkoch Fränk Manes kulinarisch verwöhnen lassen.
- Roland Breyer, ein Leben im Dienst der Gemeinde - 17. September 2020.
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- Klimafreundliche Mobilität - 13. September 2020.
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