Wunnquartier Stade / Pläne für neues Viertel an der Arloner Straße sehen Park an der Stelle des Stadions vor
Die Gewinner des Ideenwettbewerbs „Wunnquartier Stade“ wurden am Mittwoch publik gemacht. Ein neuer Park soll das Herzstück des neuen Wohnviertels werden, in dem einmal 2.000 Menschen leben sollen.
Es sei ein Projekt von menschlichem Ausmaß, sagte der Präsident der Wettbewerbsjury, Mathis Güller, über das Viertel, das auf rund 8,10 Hektar an der Arloner Straße entstehen soll. Es soll ein Wohnviertel im weitesten Sinne werden, zum Leben, zum Arbeiten und zum Entspannen, mit einem Mix aus Wohnungen, Geschäftslokalen und Erholungsflächen. 83 Prozent des Geländes befinden sich im Besitz der Stadt Luxemburg; dazu gehören das Josy-Barthel-Stadion, die sich dahinter befindenden Tennisplätze, die Sporthalle, die Gelände des städtischen Hygienedienstes und des Recyclingcenters, die frühere Feuerwehrkaserne, eine Kindertagesstätte.
Ein 1,7 Hektar großes Teilstück des Projekts befindet sich im Besitz der „Congrégation des soeurs franciscaines de la Miséricorde“. Wie ein Vertreter der Ordensgemeinschaft dem Tageblatt erklärte, wollten die Schwestern ihr Grundstück sowieso städteplanerisch nutzen, doch der Zugang bzw. die Zufahrt sei nicht optimal. Wollten sie allein ein Wohnbauprojekt dort verwirklichen, wäre die Umsetzung für sie wesentlich schwieriger. Es besteht u.a. die Idee, auf dem Gelände eine internationale Schule anzusiedeln. Es könnte aber auch sein, dass die Ordensgemeinschaft ihr Grundstück später noch an einen privaten Promoter verkaufe, doch es sei zu früh, um darüber zu spekulieren.
Stadion soll in Park-Form weiterleben
Die Ausschreibung zum Ideenwettbewerb fand im Mai 2019 statt. In einer ersten Phase waren sieben Projekte berücksichtigt worden, die im Februar 2020 fürs Publikum zur „Begutachtung“ ausgestellt wurden. Am 25. November hatte sich das Auswahlkomitee für das Projekt „STADePARK“ entschieden, weil es das ausgeglichenste sei, wie Mathis Güller erklärte. Was die Juroren vor allem überzeugte, ist die Hervorhebung des historischen Charakters des ganzen Geländes: Das „Stade Josy Barthel“ wird in seiner Form als Park weiterleben, der nach dem Willen der Planer ein Park für die ganze Stadt sein soll. Obwohl die noch zu bauende Tramlinie über die Arloner Straße bereits jetzt in die Planungen miteinbezogen wurde, soll der sanften Mobilität auf jeden Fall viel Platz eingeräumt werden. Geh- und Fahrradwege sollen das neue Viertel mit den Grünflächen der umliegenden Viertel verbinden. Erhalten bleiben auch die alten Pferdeställe und die Feuerwehrkaserne, die als Begegnungsort des Viertels fungieren sollen. Das Siegerprojekt trage auch dem Wunsch nach einer gemischten Bevölkerungsstruktur Rechnung, mit Sozialwohnungen und Wohnungen zu einem „erschwinglichen Preis“.
Bei der Vorstellung des Gewinnerprojekts wurden Kritiken laut, es gebe zu wenig Bürgerbeteiligung. Dies ließ Bürgermeisterin Lydie Polfer nicht gelten. Nach der ersten Runde des Wettbewerbs konnte das Publikum seine Kritiken und Vorschläge einbringen. Und die Beteiligung der Bürger werde auch in den kommenden Etappen noch gewährleistet. „Das Projekt wird uns sicher noch die nächsten zehn bis 15 Jahre begleiten“, betonte sie. „Wir wollten uns genug Zeit geben für das Projekt.“
Beim Siegerprojekt handele es sich nur um Ideen, betonte Laurent Langer, stellvertretender Direktor des „Service architecte“ der Stadt. Der Weg zu einem konkreten Teilbebauungsplan sei noch weit: Die nächste Etappe ist die Bearbeitung der Ideen in der Kommission für Stadtentwicklung.
Es könnte noch bis zum Ende dieses Jahrzehnts dauern, bis die ersten Bagger an der route d’Arlon rollen, denn so lange kann es noch dauern, bis der Hygienedienst und das Recyclingzentrum in ihre neue Bleibe – voraussichtlich beim Merler Friedhof – umziehen werden. Der Name des aktuellen Stadions – „Josy Barthel“ – werde sich im neuen Projekt übrigens nicht wiederfinden. Es sei vor allem die Form des Parks, die die Erinnerung an das Stadion aufrechterhalten soll. Sie könne sich allerdings vorstellen, dass der Name des einstigen Olympiasiegers Josy Barthel später beim neuen Leichtathletikstadion in Hamm verwendet wird, meinte Lydie Polfer.
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