/ Platz für 170 Schulkinder in Düdelingen: Schule und „Maison relais“ entstehen im Viertel Ribeschpont
In der letzten Sitzung vor der Sommerpause beschäftigte sich der Gemeinderat am Montag mit dem Bau eines neuen Schulgebäudes. Umwelt- und Naturschutz waren ebenfalls Kernthemen der gut vierstündigen Sitzung.
Im Viertel Ribeschpont wird ein neues Schulgebäude mitsamt einer „Maison relais“ entstehen. Strategisch gut zwischen den Vierteln Budersberg und Brill gelegen, wird das neue Gebäude oberhalb der bestehenden Schulanlage gebaut. Es soll Platz für 170 Kinder bieten. Das dafür vorgesehene Bauland gehört bereits der Gemeinde. „Es war uns wichtig, dass kein Containergeb äude entsteht, sondern dass qualitativ hochwertig gebaut wird“, sagte Ressortschöffin Josiane Di Bartolomeo-Ries (LSAP). Deswegen fiel die Wahl auf einen Massivholzbau.
Geplant sind drei Klassenzimmer. Wie die Schöffin erklärte, sind dies keine klassischen Unterrichtsräume, sondern Atelierräume. Ein 105 Quadratmeter großer Bewegungsraum soll genug Platz bieten, damit sich die Kinder bei Bedarf austoben können. Im Erdgeschoss sind ein großer Eingangsbereich mit Restaurant, die Räumlichkeiten der „Précoce“ sowie die pädagogische Küche vorgesehen. Das Dach wird mit einer Fotovoltaikanlage ausgerüstet. Die Wärmeversorgung erfolgt über Geothermie. Der Kostenpunkt soll sich auf 5,18 Millionen Euro belaufen. Wie hoch die finanziellen Zuschüsse der Ministerien ausfallen werden, kann noch nicht genau beziffert werden. Der Baubeginn ist für Anfang nächsten Jahres geplant, die Inbetriebnahme für Februar 2021.
Im weiteren Verlauf der Gemeinderatssitzung sprachen sich die Räte einstimmig für die Kandidatur um die Aufnahme in das „Man and Biosphere“-Programm (MAB) der Unesco aus. Hierzu müssen die elf Gemeinderäte der Pro-Sud-Gemeinden noch Stellung beziehen. Yves Jadin („déi Lénk“) betonte, dass es in diesem Zusammenhang wichtig sei, Kinder, Jugendliche und Erwachsene besser zu informieren. „Von den weltweit 700 ‚Man and Biosphere‘-Regionen ist unsere die zweite auf ehemaligem Industriegebiet“, sagte Robert Garcia („déi gréng“). Die ganzen Bürgerbefragungen, die im Vorfeld abgehalten wurden, würden sich positiv auswirken. Das MAB-Programm lebe von konkreten Projekten. Dabei stellte Garcia drei Arbeitsgruppen vor: eine zum Ausbau von regionalen Produkten, eine zum Red Rock Trail und eine weitere zum materiellen und immateriellen Erbe der Industriegeschichte.
Des Weiteren standen zwei Motionen zur Abstimmung. Einigkeit herrschte in Sachen Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen. Die Motion kam vom „déi Lénk“-Vertreter Yves Jadin: „Alle politischen Verantwortlichen der Welt sollen sich gegen den Gebrauch von Atomwaffen aussprechen“, so Jadin.
Gegen Atomwaffen
Bürgermeister Dan Biancalana und Robert Garcia waren einer Meinung, dass dieser Beitritt einen symbolischen Charakter habe. „Wir als Gemeinde haben gar keine Kompetenzen. Diese liegen allein bei den jeweiligen Regierungen“, so Biancalana. Nicht angenommen wurde eine Motion von den Grünen zum Thema Vermeidung von Einwegplastik bei öffentlichen Veranstaltungen. „Wir wollen zeigen, dass in anderen Gemeinden das Zero-Waste-Prinzip bereits gängige Praxis ist und von den Vereinen sowie den Bürgerinnen und Bürgern voll akzeptiert wird“, sagte Robert Garcia. In der Motion wird der Schöffenrat aufgefordert, in einem realistischen Zeitraum die geeigneten Maßnahmen in die Wege zu leiten, damit spätestens bei der nächsten größeren Veranstaltung ein plastikfreier Ablauf garantiert werde. Für Umweltschöffe René Manderscheid deckte sich die Motion mit den Antworten, die er bereits im März gegeben habe. Er schlug vor, die Motion zurückzugeben.
Die beiden Grünen-Vertreter sollen in die Umweltkommission eingeladen werden, um den Text zu komplettieren, bevor er erneut auf die Tagesordnung des Gemeinderates gesetzt wird. Im Hintergrund passiere in dieser Hinsicht einiges. So stehe bereits ein erster Entwurf einer Charta in Sachen Plastik. Die Vereine müssten dies unterschreiben. Robert Garcia ging auf den Vorschlag nicht ein und wollte, dass darüber abgestimmt wird. Die Oppositionsbank war für die Motion, während die LSAP-Vertreter dagegen waren. Der Text kommt trotzdem auf die Tagesordnung einer der nächsten Sitzungen der Umweltkommission.
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