/ Versuchter Mord: Luxemburger Staatsanwaltschaft ermittelt nach Verfolgungsjagd und Schießerei
Die luxemburgische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen den Fluchtwagenfahrer und seine Begleiterin aufgenommen, die sich am 12. November eine Verfolgungsjagd mit der Polizei auf der A4 lieferten. Das teilte RTL am Mittwochabend mit.
Die Liste der Vorwürfe gegen die beiden Flüchtigen ist lang: versuchter Mord, Gewalt gegen Polizeibeamte, Widerstand bei der Festnahme und eine ganze Reihe von Verkehrsdelikten. Die Frau befindet sich zurzeit im „Cabinet d’instruction“, der Fahrer im Krankenhaus. Ihn hatten mehrere Kugeln getroffen. Die beiden sollten dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden.
Das war passiert
Am Dienstagabend war die A4 zwischen Esch und Luxemburg komplett gesperrt. „Es gab einen Polizeieinsatz“, erklärte ein Sprecher der „Police grand-ducale“ gegenüber dem Tageblatt. Er sei gegen 22.30 Uhr beendet gewesen, die Autobahn blieb danach jedoch noch eine Weile gesperrt. Doch um einen gewöhnlichen Einsatz handelte es sich keineswegs – das Ganze hatte schon fast Filmcharakter.
Am Anfang war die rote Ampel, die ein Autofahrer stur ignorierte. Die Polizei spricht von einem weißen Mercedes, der gegen 21 Uhr an der Kreuzung zwischen route d’Esch und boulevard Grande-Duchesse Charlotte in Luxemburg-Stadt unterwegs war – zunächst in gemächlichem Tempo, doch als die Beamten ihn stoppen wollten, gab der Mann Gas.
Eine gefährliche Verfolgungsjagd begann. Der Fahrer raste zunächst in Richtung Oberstadt und dann zurück nach Hollerich, wo er eine Polizeisperre umfuhr. Anschließend flüchtete er in Richtung Süden – und bretterte in der falschen Fahrtrichtung über die A4. Mehrere Zeugen wiesen zu diesem Zeitpunkt auf einen Geisterfahrer hin, der von Luxemburg-Stadt nach Esch unterwegs war. Die Beamten leiteten den Verkehr ab der Ausfahrt Steinbrücken in Richtung Luxemburg-Stadt komplett von der Autobahn ab.
Polizeieinsatz auf der A4 zwischen Foetz und Steinbrücken. Fahrspur in Richtung Luxemburg bis auf weiteres gesperrt. Umleitung über die CR 169
— Police Luxembourg (@PoliceLux) 12. November 2019
Doch auch dies hielt den Flüchtenden nicht auf: Beim Versuch, die Sperre zu umfahren, rammte er einen Polizeiwagen. Dabei wurde ein Beamter leicht verletzt. Ein anderer schoss daraufhin auf das Fahrzeug, das nun wieder in Richtung Hauptstadt raste.
Erst nach rund 500 Metern konnten die Polizisten das Fluchtauto endlich stoppen. Ein Mann und eine Frau saßen darin. Die Beifahrerin war laut Polizeiangaben nicht verletzt, der Fahrer wurde durch mehrere Kugeln ins Bein getroffen. Dass die beiden umgehend verhaftet wurden, dürfte niemanden überraschen.
Darüber hinaus wurde eine Untersuchung gegen den Polizisten in die Wege geleitet, der die Schüsse auf das Fluchtauto abgegeben hat. Diese Prozedur ist in Luxemburg bei Schusswaffengebrauch von Polizisten im Dienst obligatorisch.
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