Diekirch / Stadtkern soll neu erfunden werden – Bürger können mitentscheiden
In vielen Städten und Dörfern des Landes macht man sich in letzter Zeit Gedanken darüber, wie man den Kern der Ortschaft wieder lebendiger und zugleich lebenswerter gestalten kann. Es soll wieder Raum geschaffen werden, in dem sich die Einheimischen und auch die Besucher gemütlich zum Plausch treffen können. So auch in Diekirch, wo der Schöffenrat im Entscheidungsprozess die Bürger und die Besucher mit einer umfangreichen Aktion miteinbeziehen will.
Am Donnerstag hatte der Diekircher CSV/DP-Schöffenrat, zusammen mit dem international agierenden Architektenbüro WW+ aus Esch/Alzette, zu einer Informationsversammlung in die Mehrzweckhalle „Al Seeërei“ geladen. Vor rund 100 Anwesenden erläuterten Bürgermeister Charel Weiler, die Schöffen José Lopes und Paul Bonert sowie Luc Wagner, Projektleiter des erwähnten Planungsbüros, das in diesem Fall für das Prozess-Management verantwortlich zeichnet, die einzelnen Schritte ihres Vorhabens.
„Der Stadtkern ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Dort verbringen wir viel Zeit mit Arbeiten, Einkaufen, Spaziergängen, Plauschen mit Freunden und Bekannten, usw.“ So beginnen die Erklärungen des Schöffenrates in einer eigens für das Projekt „NeiDikrich“ verfassten Broschüre. In der Distriktshauptstadt geht es zusammengefasst um Folgendes: Die Gemeinde kommt nicht umhin, kurz- bis mittelfristig im gesamten Stadtzentrum die unterirdischen Kanal- und Wasserleitungen sowie das Stromnetz zu erneuern. Nun möchte man von dieser Gelegenheit profitieren, das Zentrum nicht nur unterirdisch, sondern auch oberirdisch zu modernisieren. Wie das geschieht, darüber sollen sowohl die Bürger als auch Besucher der Stadt Diekirch mitentscheiden können.
Online-Umfrage und Besichtigungen
Die erste Etappe der Bürgerbeteiligung besteht in einer Online-Umfrage, die seit vergangenem Freitag und bis zum 31. Mai unter der Internet-Adresse www.surveymonkey.com/r/NeiDikrich aufgerufen werden kann. Diese Umfrage diene den Planern dazu, sich ein erstes Bild des Ist-Zustandes machen zu können. „Wir wollen von den Bürgern und Besuchern wissen, wie sie das Diekircher Stadtzentrum sehen, was ihnen besonders gut gefällt oder aber missfällt.“
Es folgen geführte Spaziergänge durch die verschiedenen Viertel des Stadtzentrums, dies an zwei Samstagen, genauer gesagt am 11. und 18. Mai. Während dieser Besichtigungstouren können die Teilnehmer ihre Fragen und Ratschläge an die Politiker, die Gemeindetechniker und -planer weitergeben. Bis zum 9. Mai kann sich jeder unter der Telefonnummer 808780-1 oder unter der Mailadresse nei@diekirch.lu anmelden.
Verschiedene Arbeitsgruppen
Der Prozess der Bürgerbeteiligung schließt mit verschiedenen Workshops ab, die am Dienstag, dem 4. Juni, sowie am Dienstag, dem 11. Juni, jeweils von 18.30 bis 20.30 in der „Al Seeërei“ stattfinden. In diesen Workshops soll den Teilnehmern die Möglichkeit geboten werden, in kleinen, moderierten Arbeitsgruppen ihre Ideen und Wünsche für die zukünftige Gestaltung des Stadtzentrums mitteilen zu können. Auch hierzu sollte man sich entweder unter der obenerwähnten Telefonnummer oder Mailadresse anmelden.
Was den Zeitpunkt der oben erwähnten unterirdischen Infrastrukturarbeiten anbelangt, konnte Bürgermeister Charel Weiler noch nicht mit genauen Details dienen. Auf unsere Nachfrage hin gab er uns zu verstehen, dass die zuständigen Gemeindedienste zunächst eine genaue Bestandsaufnahme machen müssen, wo und was ersetzt werden muss. Dazu stehen Sondierungen an, die bis zu drei Meter in die Tiefe reichen werden.
Den Zeitplan der einzelnen Arbeitsphasen können wir erst nach Absprache mit unter anderem der lokalen Geschäftswelt festlegen. „Das gilt auch für den Liberationsplatz mit seinen Cafés und Terrassen. Es macht wenig Sinn, die Arbeiten an diesem Platz in den Sommermonaten vorzunehmen. Mir ist es bewusst, dass es nicht einfach werden wird, doch wir kommen nicht an diesen Arbeiten vorbei.“
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