Corona / Stille statt Musik: Proberäume und Tonstudio geschlossen
Die Gemeinde Differdingen hat mit der Hall C im 1535 Creative Hub ein Eldorado für Profimusiker und solche, die es noch werden wollen, geschaffen. Jetzt, während der Corona-Epidemie, hüllt sich ein Mantel der Stille über die Räumlichkeiten, die sich über 1.000 Quadratmeter erstrecken.
„Wir haben vergangen Juli eröffnet und konnten bis Ende Dezember 2019 insgesamt 459 Reservierungen für die Proberäume verbuchen. Vorerst wurden alle Buchungen im März und April abgesagt“, erklärt Tania Brugnoni, die Direktorin der Kulturfabrik 1535.
Die Proberäume können von Einzelpersonen, aber auch von ganzen Orchestern gemietet werden. Auch das musikalische Können spielt keine Rolle. Vom blutjungen Anfänger bis zum Profi kann jeder die Räume mieten und dort nach Herzenslust musizieren. Die Proberäume stehen den Musikern normalerweise an sechs Tagen pro Woche und in einem Zeitraum von 12 Stunden täglich zur Verfügung. Eine Probe ist normalerweise auf zwei Stunden angelegt und schlägt mit sechs bis acht Euro zu Buche.
„Doch nicht nur die unterschiedlichen Proben finden in den neun Sälen statt, sondern wir haben zudem jede Menge unterschiedlicher Workshops auf die Beine gestellt, an denen mehrere Schulklassen teilnehmen. Mit Hilfe eines Musikpädagogen soll den Schülern die Musik nähergebracht werden. Auch diese Kurse wurden bis auf unbestimmte Zeit geschlossen. Einer der neun Proberäume soll umgebaut und ganz auf die Bedürfnisse von DJs abgestimmt werden“, sagt Brugnoni. Wann DJs ihr Können an den Mischpulten wieder unter Beweis stellen können, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.
Da die Gemeinde für die Verwaltung der Proberäume zuständig ist, wird der finanzielle Verlust irgendwie beglichen werden. Anders sieht es bei Privatunternehmen aus, wie zum Beispiel der professionellen Firma, die das Uniso-Studio leitet. Schon seit Wochen wurden hier keine Lieder mehr eingespielt und bearbeitet. Um diesen Unternehmen in der Corona-Pandemie unter die Arme zu greifen, hat die Gemeinde Differdingen beschlossen, vorläufig keine Mieten und Taxen von den Firmen zu verlangen. Die Rechnungen müssen allerdings zu einem späteren Zeitpunkt beglichen werden.
Trotz dieser Unterstützung herrscht überwiegend schlechte Stimmung im Creative Hub. „Ich befürchte, viele Kulturschaffende werden trotz getroffenen Maßnahmen auf der Strecke bleiben. Viele Künstler haben Fragen und Panik macht sich breit. In dieser Zeit probiere ich, ihnen mit praktische Ratschlägen zu helfen und die Schäden zu begrenzen“, stellt die Kulturdirektorin klar.
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