Besser spät als nie, dachte sich wohl der Nikolaus. Kurz nachdem Bürgermeister Nico Pundel am Donnerstagnachmittag mit seinen Ausführungen zum Haushalt begonnen hatte, betrat der Nikolaus den Gemeindesaal und brachte den überraschten Gemeinderäten ein Tütchen. Offenbar konnten sie es selber nicht fassen, dass sie alle so artig gewesen sein sollten, und sangen dem „Kleeschen“ brav sein Liedchen. Erst nach dem Geschenkeverteilen durfte Pundel mit der Budgetvorstellung fortfahren.

Läuft alles nach Plan, wird die Gemeinde das Haushaltsjahr 2024 mit einem Überschuss von 2,2 Millionen Euro abschließen können. Allerdings nur, weil 2023 mit einem saftigen Plus von etwas mehr als 17 Millionen zu Buche steht. Dabei plant die Gemeinde im kommenden Jahr mit rund 32,5 Millionen Euro eine Million mehr im Vergleich zum Vorjahr zu investieren, wo laut berichtigtem Haushalt 31,4 Millionen Euro unter den außerordentlichen Ausgaben verzeichnet sind.

Skaten und Fußball

Das wichtigste Projekt – wenigstens was die Höhe der veranschlagten Summe angeht – ist der Bau eines neuen Fußballfeldes gleich neben der Schwimmhalle „Les Thermes“. Acht Millionen stehen im Haushalt 2024 dafür bereit, nachdem das Projekt dieses Jahr bereits 2,5 Millionen Euro kostete. Am 6. März dieses Jahres wurde mit den Bauarbeiten begonnen, betriebsfertig soll die Anlage zu Beginn des Schuljahres 2025 sein. Zur neuen Infrastruktur gehören zwei Fußballplätze, ein Hybridrasenplatz und ein Kunstrasenplatz mit Tribüne und Zuschauerrängen, zudem ein Multisportplatz, Umkleidekabinen und Parkplätze.

Neben den neuen Fußballplätzen entsteht eine weitere Sportinfrastruktur: ein Skatepark, für den die Gemeinde nächstes Jahr 1,87 Millionen Euro bereitstellt. Für das Projekt waren bereits im Haushalt dieses Jahres 1,3 Millionen Euro vorgesehen, doch laut dem berichtigten Haushalt wurde bis dato nur eine halbe Million dafür ausgegeben. Die Eröffnung der Skatepiste ist für Juni 2024 geplant

Sechs Millionen Euro plant die Gemeinde in den Kauf von Immobilien zu investieren. Für den Kauf von Sozialwohnungen in der rue Michel Weyrich sind 1,7 Millionen eingeplant, etwa so viel wie bereits 2023; für die Neugestaltung des Viertels Piesch werden 1,5 Millionen Euro veranschlagt.

Für den Bau von Material für öffentliche Infrastrukturen sind 650.000 Euro eingerechnet. „Das hört sich nach viel an“, sagte Nicot Pundel, „doch das ist es nicht. Ein einziger Turm für einen Spielplatz kostet bereits 100.000 Euro.“

Am Ende seiner Ausführungen bezeichnete der Bürgermeister den Haushalt als „sehr gesund“ – nicht nur wegen des voraussichtlichen Überschusses, sondern auch weil der Haushaltsentwurf all das enthalte, was im Koalitionsabkommen angekündigt worden sei. „Mir hunn näischt gestrach“, sagte Pundel. Zudem kündigte er an, dass die Gemeinde 2024 schuldenfrei sein werde, und es sei geplant, die Gemeindereserven mit zusätzlichen 4,5 Millionen auf insgesamt 17.414.300 Euro aufzustocken.

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Claude Molinaro

Claude Molinaro, geboren 1964, studierte Linguistik, Germanistik und Russisch in Brüssel und in Moskau. Erste Erfahrungen im Journalismus sammelte als freier Mitarbeiter während seiner Schulzeit beim Tageblatt. Bevor er 2006 fest dort angestellt wurde, arbeitete er als Angestellter der luxemburgischen Botschaft in Moskau, als Übersetzer und als Programmierer an automatischen Übersetzungsprogrammen. Beim Tageblatt arbeitete er acht Jahre in der innenpolitischen Redaktion, anschließend vier Jahre als Kulturredakteur, bevor er 2019 in die Lokalredaktion wechselte, wo er sich vor allem mit Ereignissen in und um Luxemburg-Stadt befasst.

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