„CollecDiff“ / Streetworker im Einsatz: Vertrauen statt Repression
Seit Mai vergangenen Jahres sind insgesamt vier Streetworker der Caritas im Namen der Gemeinde im Differdinger Stadtzentrum unterwegs. Ihr Büro befindet sich in der avenue de la Liberté, in unmittelbarer Nähe des Gerlache-Parks, wo die Streetworker täglich ihre Runden drehen.
Der im Differdinger Stadtzentrum gelegene Park Gerlache hat sich in den vergangenen Monaten zu einem regelrechten Störfaktor entwickelt. Immer wieder treffen sich hier Jugendliche, um Partys zu feiern, laute Musik zu hören und Drogen zu konsumieren. Die Folge ist eine Verschlechterung der Lebensqualität für die Menschen, die in direkter Nachbarschaft zum Park wohnen. Um die Situation vor Ort zu entschärfen, setzte die Gemeinde in einer ersten Phase eine private Sicherheitsfirma ein und besserte die Beleuchtung nach. Der Kontrakt mit der Security-Firma lief Ende Dezember aus und wurde nicht erneuert. Nun versuchen die Streetworker von „CollecDiff“, zwischen den Anwohnern und den „Dauergästen“ des Parks zu vermitteln. Ziel des vorerst zwei Jahre laufenden Pilotprojekts ist es, das Sicherheitsgefühl zu verbessern und die Lebensqualität wieder zu erhöhen.
Vertrauen gewinnen
„Die Mission der Streetworker ist es, auf die Menschen zuzugehen und Vertrauen zu ihnen aufzubauen, um ihnen so die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie brauchen“, erklärt David Mallinger, einer der Streetworker. Besonders bei Jugendlichen könne es etwas länger dauern, bis sie einem vertrauten. „Deshalb organisieren wir Aktivitäten wie zum Beispiel gemeinsame Fußballabende, um die Jugendlichen besser kennenzulernen“, sagt Mallinger. Doch nicht immer sind es Jugendliche, die sich an die Streetworker wenden und Hilfe brauchen. Immerhin 33 Prozent aller bisherigen Kontakte sind zwischen 41 und 50 Jahre alt. „Zwischen Mai und Dezember haben wir Gespräche mit 977 unterschiedlichen Personen geführt. In 98 Fällen haben wir Menschen zu Behördengängen oder Arztterminen begleitet“, fügt Streetworker Saverio Rella hinzu. Die meisten Fragen kämen von Männern, allerdings steige auch die Zahl der Frauen, die sich in prekären Situationen befinden.
Damit die Streetworker von „CollecDiff“ besser erkannt werden, sollen sie noch in diesem Monat einheitliche Jacken erhalten. Sollte sich die Situation an den Brennpunkten nicht verbessern, hält sich die Gemeinde jedoch das Recht vor, wieder auf die Dienste der privaten Sicherheitsfirma zurückzugreifen. Zusätzlich soll die Polizei aufgestockt werden.
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