/ Stück für Stück Richtung Erde: Abrissarbeiten am Agrocenter schreiten voran
In unseren Ausgaben vom 22. Januar und 13. Mai dieses Jahres haben wir bereits über den Abriss der zahlreichen Gebäude auf dem Areal des Agrocenter Mersch berichtet. Am Montag letzter Woche begann nun ein Spezialkran mit dem Abbau des rund 40 Meter hohen Futtermischwerkes neben den Silos.
In den 1950er Jahren begab sich die Bauernzentrale an die Errichtung des Agrocenter in Mersch und rief hierfür die „Société de gestion du patrimoine de la Centrale paysanne“, kurz Cepal, ins Leben, die von da an als Dachorganisation für die Wirtschaftsunternehmen der Bauernzentrale angesehen wurde. Am 10. Februar 1958 wurde das erste Projekt in Angriff genommen. Dabei handelte es sich um die Siloanlagen, in denen bereits die Ernte des Jahres 1959 eingelagert werden konnte. Die Betreiberfirma hieß damals Silocentrale s.à r.l.
Wenige Jahre später begann man mit dem Bau mehrerer Produktionsstätten, so z.B. für die am 16. Januar 1962 gegründete Firma Luxlait Produits oder auch noch für die im April gleichen Jahres gegründete Gesellschaft Eskimo Europ. Ein Jahr später kam die Gesellschaft Centralmarketing zum Ein- und Verkauf von Agrarprodukten hinzu. Und es dauerte wiederum nur ein Jahr, bis sich das Planungsbüro Agriconsult dazugesellte, das den Landwirten bei der Hofplanung zur Seite stand.
Neuer Wohnraum in kleinem Stadtteil
Am 11. November 1964 begann man mit dem Bau des Merscher Schlachthofes, der später von der Firma Centralfood betrieben wurde. Das alles verschwindet nun in zigtausenden Baggerschaufel-Ladungen. Wurden im Januar dieses Jahres bereits erste Produktions- und Lagerhallen im südlichen Teil des Geländes abgetragen, so fressen sich in diesen Tagen gigantische Maschinen in die Gebäude der früheren Centralfood sowie der früher dort ansässigen Firma Luxlait Produits. Sehr spektakulär geht es beim Abtragen der 40 Meter hohen Futtermischanlage zu, die Stück für Stück zerlegt wird.
Anschließend soll die 45 Meter hohe Siloanlage dem Erdboden gleichgemacht werden. Das alles macht Platz für ein neues Wohnviertel, oder sollte man besser sagen, für eine kleine Stadt namens „Rives de l’Alzette“. Sie ist Teil des Gesamtkonzeptes „Quartier de la Gare“, das Wohnraum für rund 2.700 Mitbürger bieten soll und aufgrund seiner Lage sowie der guten Anbindung an das Schienen- und Straßennetz eine zentrale Rolle in der nationalen Flächenentwicklung einnehmen wird.
Die unmittelbar am Bahnhof gelegenen Flächen des Agrocenter und die brachliegenden Flächen der ehemaligen Gießerei Valfond inklusive der angrenzenden Bereiche im Übergang zum bestehenden Stadtgefüge sollen mittel- bis langfristig entwickelt und umstrukturiert werden. Der gesamte Planungsbereich umfasst ca. 53 Hektar.
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