Kayl-Tetingen / Von Eisen und Lärm: Das neue Museum heißt „Musée Ferrum“
Das neue Museum in den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden der Schungfabrik in Tetingen heißt „Musée Ferrum“ (lateinisch für Eisen). Das wurde am Donnerstag anlässlich der Gemeinderatssitzung bekannt. Die Historikerin Laura Caregari erklärte die Namensgebung mit dem engen Bezug der Ortschaft zur Erz- und Eisenindustrie. Im Museum ist eine Dauerausstellung mit den Schwerpunkten Lokalgeschichte sowie „Industrie und Menschen“. Im Mittelpunkt solle der Mensch stehen, betonte Caregari.
Angesichts bereits bestehender Museen und geplanter Projekte in der Region wolle man eigene Schwerpunkte setzen. Caregari sieht das Ferrum-Museum als eine moderne und interaktive Stätte. Dabei will man sich insbesondere an Kinder und Jugendliche wenden. Wie bereits anlässlich der letzten Gemeinderatssitzung gesagt worden ist, sieht das Gebäude auch Räumlichkeiten zum Empfang von Grundschulklassen vor.
Ergänzt wird das kulturelle Zentrum der Gemeinde um das Kulturzentrum Schungfabrik und Ferrum-Museum durch die noch im Bau befindliche Kunstgalerie. Im „Espace Kirscht“ wird eine Wechselausstellung Werke des Künstlers Emile Kirscht zeigen. Die Besitzerfamilie hatte der Gemeinde Kayl die Kollektion geschenkt.
Einstimmig verabschiedete der Gemeinderat das Reglement zur Einstellung von Studierenden während der Sommermonate. Pandemiebedingt hatte man 2020 auf die jungen Arbeitskräfte verzichten müssen. Erstmals werden Hilfskräfte auch in der kommunalen Verwaltung beschäftigt werden. Melden können sich junge Menschen im Alter von 16 bis 26 Jahren.
Angenommen wurde der Kostenvoranschlag in Höhe von 35.000 Euro zur Schaffung eines „Zahlengartens“ bei der Alexandra-Schule. Ziel des Projekts ist es, die Kinder im Freien spielerisch mit Zahlen in Verbindung zu bringen und ihnen elementares mathematisches Verständnis zu ermöglichen. Kayl-Tetingen sei die erste Kommune im Land, die dieses Konzept anwende, sagte dazu Schöffin Viviane Petry („déi gréng“). Entwickelt wurde es von Gerhard Preiß, Professor für Mathematik-Didaktik an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg.
Vergessen
Lediglich mit den Stimmen der Mehrheitsparteien wurde hingegen das gemeinsam mit den Gemeinden Esch/Alzette, Differdingen, Bettemburg, Monnerich, Petingen, Roeser, Sanem und Schifflingen erstellte Gutachten zum Aktionsplan gegen Lärm bewilligt. Dabei hatten parteiübergreifend alle Redner auf die Mängel des Gutachtens hingewiesen. Tatsächlich fokussiert sich der Aktionsplan lediglich auf den durch die Autobahnen verursachten Lärm. Die Gemeinde Kayl wäre demnach nicht direkt betroffen. Vergessen werde jedoch, dass wichtige und stark benutzte Zubringerstraßen durch die Gemeinde verlaufen. Diese Problematik werde im Aktionsplan nicht berücksichtigt, so die Gemeinderäte. In Zukunft werde man auf ein gemeinsames Gutachten verzichten und ein eigenes erstellen, hieß es fraktionsübergreifend. Die Anregung von DP und CSV, gegen das vorliegende Gutachten zu stimmen, wurde jedoch von den Mehrheitsparteien verworfen. Das gemeinsame Gutachten sei bereits von anderen Gemeinderäten gebilligt worden, argumentierte Bürgermeister Lorent.
Eine längere Diskussion entbrannte um den Vorschlag von LSAP-Rat Marcel Humbert, „Musek fir all Mënsch“ hauptamtliche Betreuer zur Seite zu stellen. Beim aktuellen Projekt handelt es sich um einen Ausläufer des gleichnamigen Pilotprojekts, das Mitte 2018 von der Gemeinde ins Leben gerufen worden war. Ziel war es, insbesondere jungen Menschen mit Behinderung den Zugang zur Musik zu ermöglichen. Finanziert worden war es von der Asbl. „Käl-Téiteng hëlleft“ und der „Oeuvre nationale de secours Grande-Duchesse Charlotte“. Später wurde es von der Düdelinger Musikschule übernommen. Derzeit sind in Kayl fünf Erwachsene im Musikunterricht eingeschrieben. Sie werden von zwei Personen ehrenamtlich betreut. Der Vorschlag von Marcel Humbert wurde vom Gemeinderat zurückgewiesen.
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