Umwelt / Wasserbillig: Nilgänse werden zur Plage
Nilgänse, Schwäne und Enten bevölkern schon seit Langem die „Spatz“ in Mertert-Wasserbillig. Dort münden Mosel und Sauer ineinander. Einwohner wie Touristen füttern die Tiere und vor allem die Nilgänse haben sich rasant vermehrt. Sie sind zur Plage geworden, weswegen sich die politisch Verantwortlichen an das Umweltministerium gewandt haben. Bislang ohne Erfolg.
Wenn es um die Gänse geht, ist der LSAP-Bürgermeister von Mertert-Wasserbillig schnell in Rage. „Das hat extrem zugenommen in den letzten Jahren“, sagt Jérôme Laurent. „Die Gänse gehen auch ins Dorf, legen den Verkehr lahm und laufen auf den Campingplatz.“ Für den Tourismus sei das nicht mehr tragbar, zumal sie mit ihrem Kot die Promenade am Ufer stark verschmutzen. Der Gestank sei heftig, so Laurent.
Am Mittwoch erst wurde die Flaniermeile, an der Ausflugsdampfer und die Fähre anlegen, gereinigt und abgespritzt. „Zwei Wochen später sieht es hier so aus, als wäre nie geputzt worden“, sagt der Rathauschef. Die Gänseart sei „invasiv“ und keine heimische Art. Es kommt nach seinen Angaben öfter vor, dass die Gänse den Verkehr auf der Bundesstraße, die nach Trier führt, lahmlegen. „Die Autofahrer wissen nicht so richtig, wie sie damit umgehen sollen“, sagt er.
Echternach kennt das Problem ebenfalls
CGDIS und Naturverwaltung haben die Gemeindeverantwortlichen schon verständigt. Sie schieben sich gegenseitig den Schuh zu. Passieren tut nichts. Das moniert die Gemeinde am 16. Dezember 2019 in einem Brief an Umweltministerin Carole Dieschbourg („déi gréng“) und bittet um Hilfe. Für die Kommune besteht dringender Handlungsbedarf. „Invasive Arten wie die Nilgänse verdrängen andere einheimische Arten“, sagt der Bürgermeister. „Das ist eine echte Gefahr.“ Im Ministerium herrscht Stillschweigen. Bis jetzt gibt es keine Antwort für die Gemeinde, die nicht alleine davon betroffen ist.
„Wir haben das Problem noch viel schlimmer“, sagt der Erste Schöffe von Echternach Ben Scheuer (LSAP). „Auf dem Echternacher See sind teilweise über 300 Nilgänse unterwegs.“ Das Touristenziel mit Jugendherberge und Hotels rundherum soll als Badegewässer deklariert werden. Gerade werden regelmäßig Proben genommen. „Meistens fallen die Werte gut aus“, sagt Scheuer. „Manchmal sind sie aber im bakteriellen Bereich schlecht.“ Er führt das auf die Verunreinigungen durch den Kot der Tiere zurück. „Das Hygieneproblem ist für mich das größte“, sagt der Schöffe und bestätigt damit die Beobachtungen, die auch in Mertert-Wasserbillig gemacht werden.
An der Mosel herrscht Verärgerung darüber, dass offizielle Stellen sich nicht rühren. „Es kann mir keiner erzählen, dass eine Antwort aus dem Ministerium wegen Corona so lange dauert“, sagt der aufgebrachte Rathauschef aus Mertert-Wasserbillig. „Wir erwarten uns schon eine Reaktion in einem angemessenen Zeitraum und nicht nach Monaten“. Vor ein paar Tagen hat er im Namen des Gemeinderates eine Erinnerung an das Ministerium geschickt. „Wir brauchen eine Lösung“, sagt Jérôme Laurent.
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Abknallen und ein Entenfest veranstalten.
Die Viecher sind überall ein Plage.
Seit wann kümmert sich jemand in Wasserbillig um Sauberkeit? 🤣 Teile der Gand Rue werden vielleicht gepflegt, aber sobald man in den Seitenstrassen ist, besser die Augen schliessen.😢 Bevor man wegen einer Ecke ein ein Tahu wa-bohu veranstaltet wäre es sinnvoll etwas Grün- und Strassenpflege zu machen wo auch Anwohner sind. Gekehrt wird nur dort wo ggf Touristen sind. Der Wasserbilliger muss aber auf der Strasse laufen weil der Baum mittlerweile den ganze Gehweg blockiert, siehe Montee des Aulnes Ecke Rue August Hansen. Jede Woche räume ich da Bierdosen oder Papier weg. Ich glaube die Prioritäten sollten überdacht werden, und ausnahmsweise etwas Einsatz dort sein wo auch Wasserbilliger sind und nicht nur Touris.