Naturschutzsyndikat Sicona / Wegen Corona wurde die Geburtstagsfeier abgesagt
Nicht nur die Aktion „Päiperlek“ des Naturschutzsyndikats Sicona, die normalerweise im Frühjahr stattfindet, musste auf den Herbst verlegt werden. Die Jubiläumsfeiern der beiden Sicona-Syndikate fielen ebenfalls der Corona-Krise zum Opfer.
Die beiden Naturschutzsyndikate Sicona Südwesten und Sicona Zentrum wurden 1990 bzw. 2000 gegründet. Unter normalen Umständen wäre 2020 also ein großes Jubiläumsjahr gewesen. Die Feier, in Form einer akademischen Sitzung, musste allerdings abgesagt werden. Die offizielle Geburtstagsfeier sei nun für den Herbst 2021 geplant, sagt Yves Schaack, Leiter der Planungsabteilung bei Sicona. Abgesagt wurden ebenso die zahlreichen Ausflüge und Workshops im Rahmen der Erwachsenenbildung und Kinder- und Jugendarbeit, wo im Jahr rund 600-700 Workshops in Zusammenarbeit mit den „Maisons relais“ an drei Nachmittagen in der Woche organisiert werden.
Eine Aktion konnte mit etwas Verspätung durchgeführt werden. Seit 2016 organisiert das Naturschutzsyndikat jeweils im Frühjahr die Aktion „Päiperlek“. Einwohner aller Mitglieder-Gemeinden der beiden Syndikate können Sets von je sechs Stauden beim Naturschutzsyndikat bestellen. Obwohl die Aktion „Päiperlek“ getauft wurde, kommt sie natürlich auch anderen Bestäubern wie Wild- und Honigbienen zugute. Der Name sei gewählt worden, weil der Schmetterling halt ein Sympathieträger sei, erklärt Schaack. Diejenigen, die Pflanzen bestellt hatten, konnten oder können sie an drei bestimmten Tagen in Differdingen, Bissen, Schifflingen oder Olm abholen. Das Set reicht für einen Quadratmeter Garten. Die Pflanzen blühen zu verschiedenen Zeitpunkten, von Mai bis Oktober. Die Aktion werde in der Regel durch Flyer im Briefkasten angekündigt.
Die Pflanzen werden in einer Biogärtnerei in Deutschland bestellt. „In Luxemburg gibt es zwar Baumschulen, aber Gärtnereien, die Stauden züchten, gibt es nicht.“ Bestellt werden jedes Jahr um die 1.000 Pflanzen, ein Pflanzenset kostet die teilnehmenden Gemeinden 28 Euro. Die Idee entstand vor einigen Jahren, als das Bienensterben ein großes Thema war, als Aktion gegen die Schotterwüsten in den Vorgärten, als Denkanstoß, etwas für die Natur zu tun.
Eigener Weg in Bartringen
In Bartringen hatte man sich entschieden, etwas mehr zu tun. Die Gemeindeverantwortlichen hatten sich voriges Jahr dazu entschlossen, dieses Jahr direkt an der Aktion teilzunehmen und für ihre Einwohner die Pflanzen zu bestellen und die Verteilung zu übernehmen, sagt Gemeindesekretär Georges Franck.
Am Montagnachmittag konnten die Einwohner der Gemeinde die bestellten Pflanzen beim Centre Attert entgegennehmen. Eigentlich sollte die Verteilung während des Bartringer Frühjahrsmarktes stattfinden, wie die Organisatorin der Aktion bei der Gemeinde, Monique Backendorf, dem Tageblatt gegenüber erklärt. Die Pflanzen seien vorrangig für die Einwohner der Gemeinde bestimmt, doch auch Bewohner anderer Gemeinden hatten Interesse angemeldet. 600 Pflanzen hatte die Gemeindeverwaltung bei Sicona bestellt, vorigen Freitag waren rund 75 Prozent der verfügbaren Sets reserviert.
Die Aktion wurde dieses Jahr zum ersten Mal von der Gemeinde Bartringen direkt ausgeführt. Sie sei aber für den nächsten Frühjahrsmarkt wieder geplant, sagte Georges Franck. Das genaue Datum könne er nicht sagen, das hänge vom Liefertermin von Sicona ab.
Der Ursprung von Sicona geht auf das Jahr 1989 zurück, als zehn Gemeinden sich dazu entschieden, mehr für den Unterhalt grüner Zonen zu tun, wie z.B. die Erhaltung von Hecken. Den Bauern wurde angeboten, den Unterhalt der Grünzonen zu übernehmen. Heute sind 21 Gemeinden im Syndikat Südwesten Mitglied, und 16 im Zentrum. Zwei Gemeinden, Hobscheid und Lintgen, stehen kurz davor, Mitglied im Zentrum zu werden. Die Prozeduren könnten noch Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.
In der Regel ist es so, dass Sicona Gemeinden Projekte in den Grünzonen vorschlägt; Projekte innerhalb der bebaubaren Zone beschränken sich auf Nistkästen für Vögel oder Schutzmaßnahmen für bedrohte Tiere, die allerdings in Siedlungsgebieten leben, erklärt Yves Schaack. Weiterreichendere Maßnahmen in Siedlungsgebieten machten wegen des Drucks auf das bebaubare Land keinen Sinn. „Sonst gibt man vielleicht staatliche Mittel für ein Projekt aus, das wenig später wieder verschwindet.“
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