Hochwasser / „Wir hoffen auf sinkende Pegel“
Die Hochwasserlage entlang der Alzette und ihren Nebenflüssen hat sich am Mittwoch trotz der anhaltenden Hochwasser-Warnungen ein wenig entspannt. Das öffentliche Leben findet weiterhin statt. Die Pegel an der Mosel sollen allerdings in den kommenden Tagen noch weiter ansteigen.
Entlang der Alzette und ihren Nebenflüssen wurde in den vergangenen Stunden die höchste Hochwasser-Warnung ausgerufen. Bereits seit Dienstag sind in Ettelbrück mehrere Grün- sowie Parkflächen überschwemmt. Im Laufe des Dienstags teilte die Gemeinde Ettelbrück dann auch mit, dass der Parkplatz Deich sowie das Untergeschoss des angrenzenden Parkhauses wegen des Hochwassers geschlossen wurden. Wegen der anhaltenden Regenschauer stiegen die Pegel auch am Mittwoch weiter an, doch weitreichende Überschwemmungen in bewohnten Gebieten blieben bislang aus. Wie auf inondations.lu nachzulesen war, wurde die „cote d’alerte“ in Bissen, Mersch und Ettelbrück am Mittwoch überschritten.
Aufregung vor dem Unbekannten
Wie der CGDIS mitteilte, wurden am Mittwoch quer durch das Land bislang nur 19 Häuser überschwemmt. Kein Wunder also, dass das öffentliche Leben trotz anhaltender Hochwasser-Warnungen entlang der Flüsse fast ohne Einschränkungen weiterlief. So auch in der „Boulangerie-Epicerie“ Marques in Reisdorf. Die kleine Familienbäckerei, die seit mehr als 30 Jahren direkt neben der Hauptstraße liegt, hatte am Mittwoch ganz normal für ihre Kunden geöffnet. Um jedoch den reibungslosen Ablauf des Geschäfts weiterhin gewährleisten zu können, musste die Belegschaft mehrere Sicherheitsvorkehrungen umsetzen. „Am Dienstag haben wir sämtliche Kühlschränke, aber auch die Brotschneidemaschine hochgestellt. Die unteren Regale haben wir alle leer geräumt“, erklärt Vera, die Verkäuferin. Sie selbst war noch nie mit Hochwasser konfrontiert und ist deshalb ein wenig nervös. Sie arbeitet nämlich erst seit einem Jahr in der Bäckerei. „Ich hoffe, dass alle Sicherheitsvorkehrungen umsonst getroffen wurden und die Bäckerei nicht überschwemmt wird“, sagt Vera.
Auch auf der anderen Straßenseite, auf dem örtliche Camping-Gelände, wird weiterhin gehofft. Da der Campingplatz direkt an die Sauer grenzt, befindet sich der komplette Platz bereits seit Dienstag unter Wasser. Die Bungalows für die Campinggäste stehen auf Stelzen und sind deshalb bislang trocken geblieben. Ein paar Zentimeter Wasser sind trotzdem schon in das Rezeptionsgebäude eingedrungen. „Alles nur halb so wild. Wenn die Pegel stabil bleiben, sind wir mit einem blauen Auge davongekommen“, winken die niederländischen Besitzer ab. Sie haben auch noch nie ein Hochwasser an der Sauer miterlebt, denn sie haben den Platz erst vergangenes Jahr übernommen. Gäste haben sie zurzeit keine.
Entlang der Sauer wurden noch keine nennenswerten Überschwemmungen gemeldet. Die Pegel gingen am Mittwoch leicht zurück. Kritischer wird es in den kommenden Stunden allerdings entlang der Mosel. „Aufgrund der bereits gestern gefallenen Niederschläge sind die Wasserstände an den Pegeln der Mosel und ihrer nördlichen Nebenflüsse stark angestiegen und werden leicht bis mäßig weiter ansteigen“, meldete inondations.lu am Mittwoch.
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