/ Zuerst das Konzept, dann das Gebäude: Bettemburg will seine Schulen modular gestalten
Das Thema Schule stand im Mittelpunkt der gestrigen Bettemburger Gemeinderatssitzung.Außer der Schulorganisation 2019/20 ging es vor allem um die Präsentation des in Zusammenarbeit mit der deutschen Gesellschaft LernLandSchaft ausgearbeiteten Konzeptsder neuen Grundschule auf „Krakelshaff“.
Von François Besch / Foto: LernLandSchaft
Ressortschöffin Josée Lorsché („déi gréng“) stellte die Eckwerte der Schulorganisation für das kommende Jahr vor. So sollen mehr oder weniger 1.050 Mädchen und Jungen die drei Schulen der Gemeinde besuchen, was einen Zuwachs von rund 50 Kindern bedeute.
Vor allem in den unteren Zyklen sei ein verstärkter Zuwachs zu verzeichnen. Was die Geschlechterverteilung angeht, so überwiegen in Bettemburg die Jungen mit 53% gegenüber 47% Mädchen. 54% der Schüler gehören der Luxemburger Nationalität an, 46% sind Nicht-Luxemburger. 17 Kinder aus Flüchtlingsfamilien werden im kommenden Schuljahr betreut.
Was das „Précoce“ angeht, so sind 93 von möglichen 140 Kindern in diese Vorstufe zum obligatorischen Unterricht eingeschrieben. Was das Lehrpersonal angeht, so bleiben 16 bis 17 Posten zu besetzen. Diese hohe Zahl sei beunruhigend, meinte Rat Guy Frantzen (LSAP).
Die Schulorganisation 2019/20 wurde schließlich einstimmig gutgeheißen.
Angesichts der ständig steigenden Schülerzahl wurde bereits vor längerer Zeit beschlossen, auf „Krakelshaff“, gleich neben dem Pflegeheim „An de Wisen“ und angrenzend an den Jacquinot-Park (der übrigens zum Teil in das Projekt miteinbezogen werden soll), ein neues Schulgebäude mit „Maison relais“ zu errichten, das etwa 500 bis 600 Kindern Platz bietet.
LernLandSchaft
Mit dem Bau dieser Schule möchte die Gemeinde Bettemburg einen neuen Weg einschlagen. Anlässlich der „Journée d’échanges“ des Unterrichtsministeriums im vergangenen Jahr knüpften die kommunalen Vertreter erste Kontakte mit den Verantwortlichen der deutschen Gesellschaft LernLandSchaft, die sich mit modernen Konzepten für den Lehrbetrieb befasst. Seit 2001 begleitet diese die Entstehung von Schulentwicklungsprojekten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg (z.B. in Wintger). „Im Dialogverfahren bringen wir alle Beteiligten zusammen und lassen Neues entstehen“ heißt es auf der Webseite der Gesellschaft.
Karin Doberer, Gründerin und Geschäftsführerin der LernLandSchaft, war gestern nach Bettemburg gekommen, um die Ratsmitglieder im Detail über die Möglichkeiten, die das neue pädagogische Raumkonzept mit sich bringt, zu informieren (eine Anwendung in einer deutschen Schule zeigt das obere Foto).
Es geht dabei vor allem darum, die bislang bestehenden starren Gebilde aufzubrechen, soweit dies im Rahmen des luxemburgischen Schulgesetzes machbar ist. Offenere Strukturen sollen für mehr Transparenz sorgen, Einrichtungen gemeinsam (von Grundschule und „Maison relais“) genutzt werden können. Heute noch übliche Flure etwa sollen sogenannten „Marktplätzen“ weichen, die es Lehrern wie Schülern erlauben, in (teils klassenübergreifenden) Teams zusammenzuarbeiten.
In Bettemburg hat sich eine 20-köpfige Arbeitsgruppe gebildet, die seit Oktober vergangenen Jahres an dem neuen Konzept – gemeinsam mit LernLandSchaft – arbeitet. Die pädagogische Phase steht demnach kurz vor dem Abschluss. Erst danach soll ein Architekt damit beauftragt werden, Räumlichkeiten nach eben diesem Konzept auszuarbeiten. Bis die neue Schule bezugsfertig sein wird, werden allerdings noch einige Jahre vergehen.
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