Gemeinderat Monnerich / Zwischen Fernsehen, Wasserqualität und Parkplätzen
Neun Tagesordnungspunkte und dreieinhalb Stunden Sitzung: Der Gemeinderat in Monnerich hatte sich am Montag ein pralles Programm für die Sitzung verordnet. Von Fernsehen über Wasserqualität bis hin zur Erweiterung des Parkplatzes in Monnerich blieb fast kein Thema im „Centre culturel beim Nëssert“ in Bergem unangesprochen.
Das Innenministerium hat die zwischen der Gemeinde und dem Kommunikationsanbieter Eltrona geschlossene Konvention über eine Laufzeit von drei Jahren genehmigt. Damit war der Weg frei, das Fernseh-, Internet- und Telefonangebot zu modernisieren. Die Gemeinde arbeitet seit 1978 mit der Firma zusammen, sie kennt alle technischen Details des Netzes. Das war Anlass genug, zwei Vertreter des Unternehmens in den Rat einzuladen, um die Einzelheiten der Vereinbarung zu erläutern.
108 Fernseh- und 44 Radiosender können die Monnericher ab dem 1. September 2020 empfangen. Das Netz gehört der Gemeinde, der Kommunikationsanbieter betreibt und wartet es. Mit dabei ist auch der Bezahlsender „Sky“, der wegen der Übertragung von Bundesligaspielen und den Rechten an der Formel eins sehr beliebt ist. Je nach Paket, das sich jeder Zuschauer individuell zusammenstellt, kostet das Schauen zwischen 16,99 und 62,99 Euro.
Wasserqualität verbessern
Ein zweites wichtiges Thema ist in Monnerich die Wasserqualität. Immer wieder kommt es zu Überschwemmungen wie zuletzt im Juni dieses Jahres, wo Anfang und Mitte des Monats mehrere Stellen in der Gemeinde unter Wasser standen. Der „Crassier“, für dessen Versiegelung seit kurzem der Weg frei ist, tut sein Übriges. Trinkwasser ist im Land sowieso ein großes Thema. Nur drei Prozent aller Flüsse waren 2019 unbedenklich, wie aus der Präsentation der zuständigen Sachbearbeiterin der Gemeinde, Estelle Rotondano, hervorging.
Sechs Bäche gibt es in und um Monnerich und der „Mierbach“ ist der einzige, der in gutem Zustand ist. Elf Parameter, die gemessen werden müssen, schreibt das Gesetz vom 15. Januar 2016 vor. Dabei geht es um biologische, physikalisch-chemische sowie auch hydromorphologische Faktoren. Die Gemeinde hat entlang der Bäche zehn Messstationen installiert, um den Ursachen auf den Grund zu gehen.
Schmutzwasser, zu hohe Nitrat- und Phosphorwerte sind die häufigsten Ursachen, wie Rotondano den Räten erklärte. Der „Kiemelbaach“ beispielsweise kommt in gutem Zustand in der Gemeinde an, verschmutzt aber nach der Mündung mit dem „Kazebaach“ und führt von da an zu viel Phosphor mit sich.
Die Mess hingegen kommt in der Gemeinde schon verschmutzt an, kann sich nicht erholen und mündet in dem Zustand in die Alzette. Das sind nur zwei Beispiele zum Wasserkreislauf. Begegnen will die Gemeinde dem mit einem umfangreichen Renaturierungsprogramm. Zwei weitere Analysen stehen für dieses Jahr noch auf der „To-do-Liste“. Kostenpunkt: rund 10.000 Euro.
Mehr Parkplätze neben dem Rathaus
Der Verkehr ist in Monnerich wie in vielen anderen Gemeinden des Landes ein Problem. Eine Studie zu diesem Thema ist fast fertig und wird dem Rat im Herbst dieses Jahres vorgestellt. Es fahren nicht nur zu viele Autos durch Monnerich, es gibt auch zu wenig Parkplätze. Deshalb wird der Parkplatz in der rue A. Thinnes direkt neben dem Rathaus um 38 weitere Plätze erweitert und bekommt moderne LED-Leuchten. Mit zwei Ladestationen für Elektroautos entspricht er danach modernsten Vorgaben.
Moderne Vorgaben hat sich die Gemeinde selbst verordnet. Sie will sich reorganisieren und effizienter werden. Dass die Gemeinde das braucht, um zeitgemäßer zu funktionieren, hatte Bürgermeister Jeannot Fürpass (CSV) bereits kurz nach seinem Amtsantritt vor zwei Jahren gesagt. Sechs neue Posten werden geschaffen und es gibt ein Organigramm, das die Aufgaben der jeweiligen Abteilungen neu regelt. In geheimer Sitzung wurde über eine Neueinstellung beraten.
Auffallend ist, dass alle Beschlüsse einstimmig gefällt wurden. Fürpass hat mit seinem Hang zu Transparenz und detaillierten Sachinformationen offensichtlich Konsens im Rat schaffen können – trotz einer regen LSAP-Opposition. Sie hatte unter Punkt neun gleich acht Anträge in die Sitzung eingebracht, mit denen der Schöffenrat sich zu beschäftigen hatte.
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