Es braucht nicht immer eine UNO-Resolution: Nach dem Ende des Vietnamkrieges 1975 handelten die USA militärisch und diplomatisch oft auf eigene Faust. (Tageblatt/Henri Huet)

Nachdem Marxisten Grenadas Premierminsiter Maurice Bishop umbringen, schickt Ronald Reagan 1983 Truppen in den karibischen Inselstaat. Die stellen in einer Woche den Status Quo wieder her, allerdings ohne Zustimmung der Vereinten Nationen. (Tageblatt/Anonymous)

Panamas Machthaber Manuel Noriega ist den USA wegen Drogengeschäften ein Dorn im Auge. 1989 marschieren 27.000 Soldaten in dem mittelamerikanischen Land ein und stürzen Noriega ohne Billigung des Sicherheitsrates in wenigen Wochen. (Tageblatt/Anonymous)

Keine UNO-Resolution: Nach Bombenattentaten auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania bombardiert das Pentagon im August 1998 vier Ausbildungslager von Terroristen in Afghanistan. Ausserdem wird eine Pharma-Fabrik im Sudan zerstört, weil dort angeblich chemische Waffen hergestellt wurden. (Tageblatt/Leslie E. Kossoff)

Flugabwehr-Feuer über Belgrad: Nach ethnischen Übergriffen gegen Kosovo-Albaner bombardiert die NATO im März 1999 wochenlang Serbien. Der Einsatz wurde nicht von den Vereinten Nationen autorisiert. (Tageblatt/str)

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 treffen Afghanistan Vergeltungsschläge. Erst zwei Monate nach Beginn des Krieges ringt sich der Weltsicherheitsrat zu einer Resolution durch, nach der eine Sicherheitstruppe im Land stationiert wird. (Tageblatt/Romeo Gacad)

Im März 2003 erklärt George W. Bush dem Irak ohne Zustimmung des Weltsicherheitsrats den Krieg, um das Land von vermeintlichen Massenvernichtungswaffen zu säubern. (Tageblatt/Laura Rauch)

Seit 2002 schickt Washington Dronen nach Pakistan, in den Jemen und nach Somalia, um Terroristen zu eliminieren. Die Liquidierungen sind vom Völkerrecht nicht gedeckt. (Tageblatt/Kirsty Wigglesworth)

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Die Investoren ziehen sich aus Angst vor den wirtschaftlichen Folgen eines Angriffs von den Märkten zurück. So ging die Wall Street in die Knie. Öl und Gold verteuerten sich dagegen. „Die Äußerungen der USA sind mehr als eindeutig, an den Märkten stellt man sich jetzt auf das Schlimmste ein“, sagte ein Händler. Marktanalystin Kim Forrest von Fort Pitt Capital Group ergänzte: „Das könnte ernster werden als die Konfliktherde Iran und Irak, weil Russland mit im Spiel ist, und das kompliziert die Dinge ungemein.“

Ein Teilnehmer eines Treffens zwischen westlichen Gesandten und syrischen Oppositionsvertretern hatte Reuters gesagt, mit einem Militärschlag gegen die syrische Regierung müsse binnen Tagen gerechnet werden. Zuvor hatte die „Washington Post“ bereits über Details einer möglichen militärischen Intervention der USA berichtet. Diese könnte nur ein bis zwei Tage dauern, hieß es unter Berufung auf hochrangige Regierungskreise. Nach US-Darstellung gibt es klare Hinweise, dass der mutmaßliche Giftgasangriff auf Zivilisten bei Damaskus vergangene Woche von der syrischen Regierung angeordnet wurde. Russland, das zu den engsten Verbündeten von Syriens Präsident Baschar al-Assad gehören, macht dagegen die Rebellen für den Angriff verantwortlich.

Anleger suchen Zuflucht im Gold

Zu spüren war die Unsicherheit über den Ausgang des Konflikts auch an den Aktienmärkten in der Nachbarschaft Syriens. Der Leitindex der Istanbuler Börse fiel auf ein Zwölf-Monats-Tief von 65.478,78 Punkten. Die Börsen in Kuwait und Saudi-Arabien verloren zwischen drei und vier Prozent. Der Leitindex von Dubai brach zeitweise sogar um mehr als sieben Prozent ein. Das ist der größte Tagesverlust, seit das Land 2009 in Zahlungsschwierigkeiten geraten war.

Zuflucht suchten die Investoren in der „Antikrisen-Währung“ Gold. Das Edelmetall verteuerte sich um bis zu 1,4 Prozent auf 1423,41 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm), den höchsten Stand seit dreieinhalb Monaten. Gefragt waren auch deutsche Staatsanleihen, britische Staatspapiere (Gilts) und US-Treasuries. Der Bund-Future gewann 55 Ticks auf 140,60 Punkte.

Konjunktursensible Werte unter Druck

Am Ölmarkt kletterte der Preis für die richtungweisende Sorte Brent aus der Nordsee um 3,1 Prozent auf ein Sechs-Monats-Hoch von 114,17 Dollar je Barrel (159 Liter). Im Falle eines Militärschlags steige die Gefahr einer Eskalation der Situation im Nahen Osten, was die Ölpreise in Richtung 120 Dollar steigen lassen dürfte, prognostizierten die Analysten der Commerzbank.

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Finn Overdick

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