Di., 21. Januar 2025




  1. Dr. Felix Sander /

    Korrigierte Fassung:
    Diese Rezension eines Herrn Steffen ist qualitativ jedenfalls weitaus schlechter als die besprochene Brun-Box.
    Da sind faktische Fehler: z. B. sind die hier bei Brillant als Box veröffentlichten Einspielungen unter Adriano nicht bei Naxos oder Marco Polo, sondern bei den Labels Guild und Sterling erschienen.
    Oder Auslassungen: Die Information wäre vielleicht nicht uninteressant, daß die Erben von Fritz Brun 2003 von der ersten Einspielung Adrianos dermaßen begeistert waren, daß sie nach und nach diese Gesamt-Einspielung finanziert haben — und das, obwohl ja zumindest einige Brun-Sinfonien von anderen bekannten Dirigenten in vereinzelten Rundfunkaufnahmen erhalten sind, die man ja (wie die hier beigegebene Bonus-CD, die dem Komponisten Brun als Dirigent ein Denkmal setzt) auch stattdessen auf Tonträger hätte bannen können.
    Und dann ist da der befremdlich anmutende Schreibstil des Herrn Steffen, der darauf abzuzielen scheint, die Person des Dirigenten Adriano zu diffamieren — dessen Werdegang man nicht nur auf seiner eigenen Website, sondern auch aus Interviews renommierter internationaler Musikjournalisten in ebensolchen Medien eruieren kann.
    Zusätze wie „Autodidakt, ehemaliger Sachbearbeiter bei Banken und Versicherungen“, die aus einem mehr als dürftigen Wikipedia-Artikel abgeschrieben wurden, sagen aber ja überhaupt nichts über seine Qualitäten als Dirigent!
    Würde Herr Steffen die Partituren von Fritz Brun kennen, wüßte er vielleicht, daß man diese aufgrund ihrer enormen Schwierigkeiten eben nicht vom Blatt spielen kann – und wer Adriano von früheren Aufnahmen kennt, weiß, mit welch enormer Sorgfalt dieser Musiker seine Projekte vorbereitet und auch die Brun-Einspielungen nicht ohne ausreichend Probenzeit angegangen wäre.
    Wenn Herr Steffen genauer hinsieht, erkennt er vielleicht sogar, daß manches, was auf den ersten Blick etwas befremdlich klingt, eben genau so in der Partitur steht.
    Schließlich: Kein Wort von Herrn Steffen über die Interpretationen im Einzelnen, nichts, was dem Leser einer solchen Rezension wirklich dienlich wäre. Man bekommt den Eindruck, daß er in die Box allenfalls hineingehört hat.
    11CDs mit über 12 Stunden Spielzeit, zumal mit den Rezensenten völlig unbekannten Werken, müssen den Anspruch erheben, zunächst einmal gründlich und möglichst mehrmals gehört zu werden, bevor man sich ein Urteil erlaubt.
    Eine derart flapsige Empfehlung wie die des Herrn Steffen ist des Tagblatts nicht würdig – der eigenwilligen, sehr guten Musik von Fritz Brun erst recht nicht – und gegenüber einem Dirigenten, der heuer 75 Jahre alt wird (!), sich für die Kunst unter widrigsten Bedingungen lebenslang als Komponist, Arrangeur, Labelchef, Produzent und Autor den A… aufgerissen und als Dirigent so herrliche Werke wie Respighis „La Primavera“ in wirklich Maßstäbe setzenden Interpretationen hinterlassen hat, schlicht eine Unverschämtheit!
    Dr. Felix Sander, Wien

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