MG-Vormarsch / Unter Strom: Marvel R, MG5 und MG ZS EV
Vor einigen Wochen stellte MG seine neuen Pläne für die europäischen Märkte vor, die mit drei Namen – Marvel R, MG5 und MG ZS EV – drei preislich attraktive Modellreihen beinhalten. Neben dem Flaggschiff Marvel R kommt ab November der überarbeitete MG ZS EV und im kommenden Jahr folgt der bisher weltweit einzige vollelektrische Kombi MG5. Marc Schonckert über den ZS EV und dessen Neuauflage seit seiner Markteinführung 2019.
Der erste MG ZS EV hatte in seinem ersten Verkaufsjahr mehr als 15.000 Zulassungen in Großbritannien, Norwegen, Schweden, den Niederlanden und Frankreich erzielt. Beim neuen ZS EV gibt es ein modernisiertes Interieur, darunter ein Armaturenbrett mit Karboneinlagen, hochwertige Standardausrüstung, darunter das Infotainment MG iSmart-Konnektivität, die Front wurde überarbeitet und enthält jetzt LED-Lichteinheiten, in neuem Design zeigen sich auch die LED-Rücklichter. Zu bemerken ist auch, dass der ZS EV das erste E-SUV im B-Segment war, das beim Euro-NCAP-Sicherheitstest mit fünf Sternen für seinen hohen Sicherheitsstandard ausgezeichnet wurde. Insgesamt gibt es beim ZS EV elf Assistenzsysteme, die unter der Bezeichnung MG Pilot zusammengefasst werden. Darunter Adaptiver Cruise Control, Frontal-Kollisions-Warner mit Notbrems-Assist und Spurhalte-Assist. Als Basis-Eintrittspreis gibt MG 31.980 Euro für das Modell mit „Standard Range“ an.
Zwei Ausstattungsversionen, „Comfort“ und „Luxury“, bietet der ZS EV, die alle beide mit den Batterien „Standard“ oder „Long Range“ kombiniert werden können. Schon die Comfort-Version beinhaltet Klimaanlage mit Pollenfilter, heizbare Vordersitze und Lederlenkrad. In den Kofferraum passen 450 Liter, bei umgeklappter Rückbank sind es gar 1166 Liter. Mit 4,32 m Länge erweist sich der ZS EV als wendiger Begleiter im emissionsfreien Stadtverkehr und als praktischer Reisewagen auf der Landstraße oder der Autobahn, wo die Autonomie sich angesichts des eingeschlagenen Tempos als sehr variabel zeigen kann, wie man es von E-Mobilen in der Praxis kennt.
Zwei Batteriegrößen
Mit dem 70 kWh starken Akku der Version „Long Range“ kommt der ZS EV 440 Kilometer weit, die kleinere Batterie mit 50,3 kWh der Version „Standard Range“ reicht für 320 Kilometer, beide Angaben laut WLTP-Testverfahren. Mit großer Batterie beträgt das Leergewicht 1.620 kg, beim Modell mit der kleinen Batterie sind es 1.610 kg. Diese beiden Batterien liefern Strom für einen Elektromotor mit unterschiedlicher Leistungsabgabe je nach Version. So verfügt der E-Motor in der Version „Long Range“ über eine Leistung von 115 kW/ 156 PS, in der Version „Standard Range“ sind es 130 kW/ 177 PS. Gemeinsam ist beiden Motoren das Drehmoment von 280 Nm. Der Antrieb erfolgt auf die Vorderräder. Beide Modelle laufen 175 km/h Spitze und schaffen den Sprit von null auf hundert in 8,6 Sekunden, wie das Werk mitteilt. Beide Leistungsvarianten bieten auch die Wahl zwischen drei Fahrmodi, nämlich Eco, Normal und Sport. Wie immer hat hier die Wahl des Fahrprogramms einen Einfluss auf Autonomie, neben den anderen bekannten Faktoren wie Streckenbeschaffenheit, Klima, Tempo und persönlicher Fahrstil.
Einen besonderen Vorteil bietet die Version mit „Long Range“-Batterie, denn hier verfügt der ZS EV serienmäßig über einen 11-kWh-Dreiphasen-Onboard-Lader, welcher die Ladedauer an öffentlichen Ladesäulen um einiges verkürzt. Die Standard-Version lädt mit 6,6 kWh, beide Batterie-Versionen können allerdings an einer Schnell-Ladestation mit Gleichstrom mit bis zu 92 kWh laden, was somit eine Ladedauer von nur 40 Minuten von 5 auf 80 Prozent Ladekapazität ermöglicht.
Nebenbei bietet der ZS EV auch eine als „V2L“ bezeichnetes Eigenschaft. Denn mit diesem V2L System („Vehicle-to-Load) kann der ZS EV selbst als Stromspender operieren, indem er externe Stromverbraucher mit Strom beliefert, wie etwa einen Kompressor oder andere elektrische Aggregate, die über Spezialkabel über die Ladeklappe des Autos mit der Batterie verbunden werden. Im Notfall kann damit sogar ein anderes E-Auto mit Strom versorgt werden. Ob das nur auf MG-Fahrzeuge unter sich zutrifft oder ob man damit auch einer Konkurrenzmarke wieder Strom spenden kann, entzieht sich unserer Kenntnis.
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