/ Myriam Welschbillig wird Präsidentin des Rates für die luxemburgische Sprache
Myriam Welschbillig ist die neue Präsidentin des Rates für die luxemburgische Sprache. Der bisherige Präsident übernimmt den neu geschaffenen Posten des Kommissars für die luxemburgische Sprache.
Der Rat für die Luxemburger Sprache (CPLL) hat eine neue Präsidentin. Myriam Welschbillig leitete am Mittwoch ihre erste Sitzung des Rates. Die Übersetzerin war bisher Mitglied des Rates. Sie übernimmt den Posten von Marc Barthelemy, der Lehrer wird in Zukunft den neu geschaffenen Posten des Kommissars für die luxemburgische Sprache übernehmen.
Bildungsminister Claude Meisch hat Ende 2017 nach einer lang anhaltenden Debatte über den Stellenwert der Sprache in Luxemburg eine Reihe Maßnahmen verkündet. Neben der Schaffung des Postens, den Barthelemy nun besetzen wird, wurde auch die Schaffung eines Sprachenzentrums angekündigt.
Die Aufgabe des CPLL besteht darin, die luxemburgische Sprache zu untersuchen, zu beschreiben und zu verbreiten. Der Rat kann auch die Entscheidung treffen, die Orthografie der luxemburgischen Sprache zu ändern. Der CPLL wurde vor mehr als 20 Jahren gegründet.
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Der CPLL hat u.a. die Aufgabe, die luxemburgische Sprache zu beschreiben. Interessant. Und zur wievielten orthografischen Veränderung unserer Sprache wird es dabei wohl noch kommen?
Viele Ämter und Posten, wenig konkreter Nutzen. Ist aber sowieso egal, denn in 100 Jahren wird unsere Sprache eh nur noch etwas für historisch interessierte Linguisten und Literaturnerds mit Hang zum Exotischen sein. In Luxemburg wird dann nur noch englisch, chinesisch, arabisch, französisch und ab und zu etwas deutsch gesprochen. Vermutlich sogar in dieser Reihenfolge. Wer mir nicht glaubt, kann ja schon heute mal versuchen, wie weit er allein mit luxemburgisch in der Hauptstadt kommt.
Das ist die Folge davon, wenn man sich die Butter vom Brot nehmen lässt und es nicht mehr möglich ist, bei sich zu Hause, sich in seiner Muttersprache auszudrücken oder zu kommunizieren. Wir sind nun einmal auf die Ausländer angewiesen, ohne sie würde in Luxemburg rein gar nichts mehr funktionieren. Allerdings hindert absolut nichts und keiner uns Luxemburger daran, uns in unserer Sprache zu unterhalten und sie zu pflegen, indem wir nicht auf Fremdwörter zurückgreifen, wo es nicht unbedingt erforderlich ist und es auch anders geht.
Dieser depressive Kommentar hätte vor einigen Dutzend Jahren seine Berechtigung gehabt, z.B. auch Fernand Hoffmann zugesagt. Heute hat Luxemburgisch jedoch einen anderen Stellenwert, kann zudem auch nicht stracks mit anderen Dialekten gleichgestellt werden, da sein Funktion in einem staatsrechtlich souverainen Land ungleich stärker ist als diejenige eines untergeordneten Dialekts in anderen Ländern.
Fragt sich übrigens auch, wieweit andere Dialekte in den sozialen Medien gekommen sind; Luxemburgisch scheint es jedenfalls ‚geschafft‘ zu haben. Übrigens: Totgesagte sollen ja länger leben.
Lex Roth