Fahrbericht Renault Mégane E-Tech EV60 R 220 Iconic / Begeisterung mit Eleganz und Komfort
Der neue Renault Mégane E-Tech begeistert mit kraftvoller Eleganz und viel Komfort. Marc Schonckert testete seine Reichweite und erlebte das überraschende Rekuperationsvermögen eines neuen Vorbilds in der elektrischen Kompakt-Klasse.
Ein rassiger und eleganter Look, Luxus-Ausstattung in der Top-Version „Iconic“, vorbildliche Ergonomie und herausragende Fahrdynamik kennzeichnen den neuen Renault E-Tech, das E-Modell der Mégane-Reihe, das sich optisch klar von den Verbrenner-Mégane unterscheidet und auf Anhieb mit seinen 20-Zoll-Felgen beeindruckt, die sich vorteilhaft auf den Abrollkomfort und das entspannte Fahrerlebnis auswirken. Im Innenraum überzeugen Raumangebot, Übersichtlichkeit und Bedienungseinfachheit, die Iconic-Version bietet Ledersitze, Holzeinlagen und ein gepflegtes Premium-Ambiente. Man sitzt und fährt wie in einer Limousine der gehobenen Klasse in diesem nur 4,21 m langen Gefährt, das in puncto Design, Ausstattung und Komfort wie auch Fahrleistungen ganz neue Akzente in der elektrischen Kompaktklasse setzt.
Der Mégane EV60 R220 hat eine Batterie mit einer Kapazität von 60 kWh, die einen E-Motor von 160 kW/220 PS mit einem Drehmoment von 300 Nm speist, der die Vorderräder antreibt und drei Fahrprogramme – Komfort, Eco und Sport – bietet, von denen man im Normalfall bei „Komfort“ am besten aufgehoben ist. Im Sport-Modus geht es sehr dynamisch zur Sache, darunter leidet der Verbrauch, doch man sollte sich dieses Vergnügen kurzzeitig gönnen, um zu erfahren, wie leidenschaftlich und aufmunternd dieser E-Mégane auf der Straße sein kann. Dazu kommen noch eine bemerkenswerte Handlichkeit und Wendigkeit, in engen Kurven zeigt er Bodenständigkeit, optimale Lenkpräzision, Langeweile kommt bei diesem Auto nicht auf, auch nicht bei besonnener Fahrt über Land oder über die Autobahn, wo allerdings schon bei Tempo 150 km/h Schluss ist.
Hervorragendes Rekuperationsvermögen
Renault gibt für die 60-kWh-Batterie bei 220 PS Leistung eine Reichweite von 470 km nach WLTP-Test an, was in der Praxis kaum zu schaffen ist, obwohl der Computer bei halbleerer Batterie (Stand 50 Prozent) nach einer Fahrt von über 200 km noch eine Reichweite von rekordverdächtigen 250 km anzeigte. Der Fahrmodus Eco bei gemütlicher Fahrt nicht über 100 km/h hatte dies möglich gemacht, dazu kam das hervorragende Rekuperationsvermögen dieses Mégane, das über Schaltwippen am Lenkrad in vier Stufen bedient werden kann und bei umsichtiger Fahrweise in der Stadt oder beim Herannahen von Kurven und Ausfahrten viele Bremsvorgänge überflüssig macht und auch bei langen Bergabfahrten viel Energie in den E-Speicher zurückleitet. Im Komfort-Modus wird man die 400-km-Grenze nicht knacken, aber das ist immerhin schon etwas und würde einen Durchschnittsverbrauch von 15 kWh pro 100 km bedeuten. Wie bei allen E-Autos heißt es auch hier, seinen Fahrstil anzupassen, indem man auf flacher oder abfallender Strecke sehr sanft das Fahrpedal bedient und bei Bergauffahrt nicht allzu forsch rangeht.
Beim Laden zu Hause an der Steckdose sollte man sich Zeit, viel Zeit nehmen. Doch der E-Mégane kann auch schneller, nämlich an entsprechenden Ladesäulen mit entsprechender Leistung, wo es auch in unter einer Stunde geht. Und zum Schluss die gute Nachricht für alle E-Fans: Tesla hat nun nach Holland und Frankreich auch in Belgien seine Ladesäulen für Nicht-Tesla-Autos geöffnet. Über die Tesla-App anmelden (Name, Adresse, Kreditkartennummer), und schon fließt der Saft. Allerdings sind die Tesla-Ladekabel ziemlich kurz und so muss man schon mal seitlich an die Säule und nicht vorwärts oder rückwärts wie die Tesla-Modelle mit Steckeranschluss ganz hinten am Heck. „Jetzt darf er endlich da ran und schon meckert er“, werden jetzt einige sagen.
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