Opel Grandland im Test / Das neue Gesicht in der Menge
Eine Menge optischer und technischer Details zeichnen den neuen Opel Grandland aus, der im Spätherbst auf unseren Markt kommen wird. Für Opel das neue SUV-Aushängeschild in der C-Klasse, für Marc Schonckert eine erfreuliche Begegnung mit dem Diesel. Trotz allem Hype um die Hybrid-Modelle.
Bestellen kann man den neuen Grandland jetzt schon, wer das tut, wird sich zwischen Benziner, Diesel und Plug-in-Hybrid in zwei Leistungsstufen und Antriebsvarianten entscheiden müssen. Manuelle Handschaltung wird nur in Kombination mit dem kleinen Dreizylinder-1,2-Liter-Benziner angeboten, eine Achtgang-Automatik ist ansonsten die Norm.
Der 4,48 m lange Grandland ist das neue SUV-Flaggschiff, sagt man bei Opel und verweist auf das neue Markengesicht Opel Vizor, das sich zuerst beim neuen Mokka zeigte, und auf das neue „Pure Panel“-Cockpit mit zwei großen Displays und der Möglichkeit der Sprachsteuerung der wichtigsten Einstellungen neben den üblichen Bedienungstasten. Mit dem neu gestalteten Heck und den in Wagenfarbe lackierten Stoßfänger und Seitenverkleidungen erhielt der neue Grandland eine betont dynamische Optik, die ihn aus der Konkurrenz der SUVs im C-Segment hervorhebt.
Beste Aussichten
Für eine unbeschwerte Fahrt in der Nacht sorgen das blendfreie Adaptive IntelliLux LED Pixel Licht der jüngsten Generation mit 168 LED-Elementen verteilt auf die zwei Scheinwerfer und das Night Vision System mit Infrarot-Kamera in der Wagenfront, die Personen und Tiere bis zu 100 m in Fahrtrichtung wahrnimmt. Der Frontalkollisionswarner des Grandland bündelt die Funktionen verschiedener Assistenzhilfen mit dem integrierten automatischen Geschwindigkeits-Assistenten inklusive „Stop&Go“-Funktion (bei Automatik-Getriebe). Dazu kommen die bei Opel viel gepriesenen und von der „Aktion Gesunder Rücken e.V.“ anerkannten ergonomischen Sitze.
Spaß am Berg
Eine interessante Strecke hatte Opel für die erste Kontaktaufnahme mit dem Grandland ausgewählt, denn nach einem kurzen Autobahnstück vom Frankfurter Flughafen Richtung Bad Homburg ging es auf die Anhöhen des Taunus, darunter eine herrliche Strecke hinauf zum Großen Feldberg, wo sich der Grandland lebhaft und extrem spurtreu durch die Kurven lenkte, sein Temperament und Durchzugsvermögen vor allem beim starken Hybrid 4 leider von den Tempolimits eingebremst wurden, hier ist Tempo 80 die Norm, manchmal nur 60.
Der Diesel lebt
Den 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 96 kW/130 PS, einem Drehmoment von 300 Nm und seiner Achtgang-Automatik wird auch ein 300 PS starker Hybrid 4 in Sachen Wirtschaftlichkeit und Verbrauch nicht aus der Fassung bringen können, denn dieser Diesel hat Kraft und Durchzugsvermögen, begeistert mit sattem Antritt, kultiviertem Lauf und spielt bergauf und beim Beschleunigen aus den Kurven alle Vorzüge seines allgegenwärtigen Drehmoments aus.
Vielfahrer, die sich beim neuen Grandland für den Diesel entscheiden, werden auf ihre Kosten kommen. Bescheidener, aber nicht weniger munter und aufgeweckt geht der kleine Dreizylinder-1,2-Liter-Turbo-Benziner zur Sache. Mit ebenfalls 96 kW/130 PS kein Kind von Traurigkeit, erfordert er bei strammer Gangart viel Schaltarbeit, die aber mit dem manuellen Sechsgang-Getriebe einfach, sanft und präzise zu bewältigen ist.
Zweimal Hybrid
Der Grandland Hybrid verfügt über einen 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbo-Benziner, der allein schon 133 kW/180 PS leistet und zusammen mit dem 81 kW/110 PS starken E-Motor an der Vorderachse auf eine Systemleistung von 165 kW/224 PS kommt. Gespeist wird der E-Antrieb aus einer Batterie mit 13,2 kWh Kapazität, was theoretisch eine reine E-Reichweite von 64 km hergibt und daneben eine Spitze von elektrischen 135 km/h. Die Fahrmodi sind Elektro, Hybrid und Sport. Ein Kapitel für sich sind die vom Werk angegebenen Verbrauchswerte, die nur selten etwas mit der Realität zu tun haben. Ein Traumwert von 1,3-1,5 Liter/100 km laut Werk ist und bleibt nun mal eben ein Traum.
Einen elektrischen Allrad-Antrieb hat der Grandland Hybrid 4, mit dem 110 PS starken E-Motor an der Vorderachse und dem 113 PS starken E-Motor an der Hinterachse. Zusammen mit dem 1,6-Liter-Benziner mit 147 kW/200 PS ergibt dies eine bemerkenswerte Systemleistung von 221 kW/300 PS und ein maximales Drehmoment von 520 Nm. Der Hybrid 4 läuft so 235 km/h Spitze, beschleunigt von null auf hundert in 6,1 Sekunden und kann 135 km/h rein elektrisch fahren. Vier Fahrmodi kann man wählen: Elektro, Hybrid, Allrad und Sport. Ein Pluspunkt bei beiden Hybrid-Modellen ist das regenerative Bremssystem, das bemerkenswert gut rekuperiert, auch die B-Fahrstufe der Automatik ermöglicht Bergabfahrten ohne allzu häufiges Bremsen und führt dabei mehr Energie zurück in die Batterie, als man es von anderen Hybrid-Fahrzeugen gewohnt ist.
- Der Dacia Duster TCe 150 passt sich mit Gefühl an - 13. Mai 2023.
- Rächer in neuer Umgebung - 7. Mai 2023.
- Emotionsgeladen in die Zukunft - 7. Mai 2023.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos