Volvo XC40 Plug-in-Hybrid T5 Twin Engine / Ruhepause für Umweltbonus
Der Volvo XC40 T5 Twin Engine ist ein Plug-in-Hybrid, das man nur an der Steckdose aufladen kann. Das braucht Zeit und ergibt gut 50 km elektrische Autonomie. Im Fahrbetrieb bei leerer Batterie und trotz aller Rekuperationsversuche scheiterte Marc Schonckert stets an der Vier-Kilometer-Grenze.
Neu auf dem Markt ist der Volvo XC40 als Plug-in-Hybrid T5 Twin Engine. Dabei geht es um die Kombination eines Dreizylinder-Benzinmotors von 132 kW/180 PS mit einem E-Motor von 60 kW/82 PS. Die Systemleistung beträgt 193 kW/262 PS, das maximale Drehmoment liegt bei 425 Nm, der Antrieb erfolgt erstmals über ein Siebengang-Doppelkupplungs-Getriebe einzig und allein auf die Vorderräder, bei der Fahrt ist davon so gut wie nichts zu merken. Lenkungspräzision, Handling und Federungskomfort liegen auf hohem Niveau, dies trotz der 21-Zoll-Niederquerschnitt-Reifen, mit denen unser Testfahrzeug ausgerüstet war.
Der Look des XC40 kann begeistern. Das kompakte SUV ist nicht zu groß, nicht zu plump, nicht zu viereckig und auch nicht zu abgerundet. Man sitzt zwar hoch, dennoch ist das Fahrerlebnis mit dem einer Limousine vergleichbar. Volvo gehört zu den Premium-Marken. Das mag ein überdehnter Begriff sein, aber Volvo bewegt sich im Bereich der Motorisierung nicht auf dem Level der Konkurrenz und will demnächst auch verhindern, dass seine Fahrer sich mit den PS-Herrschaften auf der linken Autobahnspur anlegen. Auch im Innenraum fehlt jeder Ansatz von Prunksucht und visuellem Overkill. Dennoch kann er sich außen optisch hervorragend und innen elegant zurückhaltend in Szene setzen. Übersichtlich und qualitativ anspruchsvoll verzichten Cockpit und Armaturenbrett auf überflüssige Exklusivität oder gar Verspieltheit – die Schweden betonen auch hier, dass es beim Autofahren zuerst um Sicherheit, Komfort, Ergonomie, Umwelt und Wohlfühlen geht und nicht um Design-Rausch. Ausnahme: Bei allen erdenklichen Sicherheits- und Fahrerassistenz-Systemen zeigt der XC40 keine Zurückhaltung.
Zur Leistung ist zu bemerken, dass er mit seinen insgesamt 262 PS überall mithalten kann, allerdings ohne sich provozieren zu lassen und ohne die Fassung zu verlieren. Ist eben ein Volvo. In Erwartung der vom Konzern angestrebten Tempo-Drosselung, so wie es der Alltag auf den Autobahnen ohnehin schon längst vormacht, läuft er über 200 km/h und schafft die null auf hundert in knappen 7,3 Sekunden, falls er denn will, aber das gehört nicht zu seinen Vorzugsdisziplinen, auch wenn sein kleiner 1,5-Liter-Dreizylinder überraschend gut am Gas liegt, sehr gutes Ansprechverhalten beweist und bei Volllast vom E-Motor, gespeist aus einer 10,7 kWh Batterie, unterstützt wird.
Es gibt vier Fahrmodi im XC40 T5: Hybrid, Power, Elektrisch und Offroad. Letzteres macht aber aus ihm noch lange keinen Geländewagen. Ist die Batterie vollgeladen, was zu Hause im Normalfall mindestens fünf Stunden dauert, sind um die 50 km reine elektrische Reichweite drin, aber nur mit sanftem Pedaldruck und auf möglichst flacher Strecke. Bei Vollgas bergauf ist der Vorrat schneller zu Ende, als man fahren kann.
Im Hybrid-Modus, also im Tandem von E- und Benzin-Power, fährt es sich mit voller Batterie am besten. Mit Nachladen während der Fahrt ist leider nix, denn auch im Power-Modus (Benzin mit E-Unterstützung, solange der Vorrat reicht) bei munter aufdrehendem Motor kriegt man durch Rekuperation beim Bremsen oder Gaswegnehmen nur wenig rein. Mehr als 4 km Autonomie wollte die Speicher-Anzeige bei aller Anstrengung nicht hergeben. Wer zu Hause nicht laden will oder kann, wird wohl oder übel auf die volle Leistung des Benziners angewiesen sein. Dann stehen am Ende einer Fahrt ohne E-Reserve gut über 7 Liter Verbrauch auf dem Programm. Angesichts der Agilität, der Wendigkeit und der Fahrleistungen des XC40 T5 durchaus vertretbar. Doch dann stellt sich die Frage, ob man dann nicht gleich auf den Hybrid-Antrieb verzichten sollte und für weniger Aufwand sprich Geld die gleichen Leistungen erhält. Zumindest alle, die keine Lademöglichkeiten zu Hause haben, werden diese Frage stellen.
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