/ Trübe (Aus-)Sichten: Lange Wartezeiten beim Augenarzt
Manchmal gleicht die Terminvergabe beim Augenarzt dem Vorgehen der US-Arbeitserlaubnis-Lotterie für eine „Green Card“: Es gibt ein Auswahlverfahren, das nach dem Zufallsprinzip arbeitet, man muss viel Geduld mitbringen und bleibt möglicherweise erfolglos. Daisy Schengen prüfte bei Luxemburgs Augenärzten, Optikern und Gesundheitsministerium die Aussicht auf Verbesserungen bei der augenärztlichen Versorgung.
Dr. Marc Theischen ist Präsident der Luxemburger Augenärztevereinigung.
Zwischen ein paar Tagen und einigen Monaten – so lange kann es dauern, bis ein Patient in Luxemburg einen Termin beim Augenarzt bekommt, Notfälle ausgenommen. Die Patienten sind frustriert, und auch die Augenärzte sind sich der Probleme bewusst. „Unsere Nachbarländer haben jedoch deutlich größere Terminprobleme“, erklärt Dr. Marc Theischen, Präsident der „Société luxembourgeoise d’ophtalmologie“, gegenüber dem Tageblatt.
Für die Wartezeiten gibt es laut Theischen unterschiedliche Gründe. Zum einen haben Augenärzte, die neben ihrer Praxistätigkeit auch Operationen durchführen, durch diese sowie Vor- und Nachbehandlungstermine selbst weniger Termine für Patienten frei, die beispielsweise zur Jahreskontrolle kommen möchten. Zum anderen arbeiten manche jüngere Ärzte mit kleinen Kindern nicht in Vollzeit und können folglich weniger Termine vergeben. Laut Zahlen des Gesundheitsministeriums für 2019 arbeiten derzeit 78 Augenärzte in Luxemburg. Gibt es zu wenig von den Spezialisten? Nein, sagt der Präsident der Augenärztevereinigung: „In Luxemburg gibt es eine größere Anzahl an Augenärzten als bei unseren Nachbarn.“
Auf die Fragen nach der Verteilung der Augenärzte in Luxemburg und danach, ob die Anzahl für die Größe des Landes ausreichend sei, antwortet das Gesundheitsministerium, dass es bereits eine Studie in Auftrag gegeben habe, um eine allgemeine Bestandsaufnahme über die Zahl der verschiedenen Fachärzte und Gesundheitsberufe in Luxemburg zu erstellen sowie die zukünftigen Bedürfnisse des Landes einzuschätzen. In den kommenden Wochen soll die Untersuchung abgeschlossen sein. Bei allen weiteren Fragen, zum Beispiel nach der Dauer der Wartezeiten oder hinsichtlich konkreter Maßnahmen, um den jetzigen Zustand zu ändern, verweist die Behörde auf die Augenärztevereinigung.
Ein Augenarzt für den Notfall
Anders als im Praxisalltag ist eine schnelle Versorgung im Notfall gewährleistet, erklärt deren Präsident Marc Theischen. So gibt es immer drei Augenärzte in Luxemburg, die rund um die Uhr und auch an Wochenenden oder Feiertagen Bereitschaftsdienst haben: einer in der Hauptstadt, ein weiterer Facharzt ist im Süden und ein Kollege im Norden für Notfälle zuständig.
Liegt ein Notfall vor, sollte sich der Patient an die Notrufzentrale (112) wenden und dort nach den Augenärzten fragen, die Bereitschaftsdienst haben. In der Regel empfangen diese die Patienten zur Notfallversorgung bis etwa 19 Uhr in ihren Praxen. Ab 19 Uhr abends betreuen sie dann Notfälle in Krankenhäusern, die in diesem Zeitraum Bereitschaftsdienst leisten, erklärt Theischen.
Augen auf bei der Terminsuche
Denjenigen, die während der regulären Praxiszeiten schneller zum Augenarzt kommen wollen, schlägt Theischen verschiedene Optionen vor: „Telefonieren Sie die Augenärzte in Luxemburg ab oder informieren Sie sich auf spezialisierten Terminportale wie Doctena.“ Meistens finden sich dort noch freie Termine.
Der Augenarzt rät jedoch ausdrücklich davon ab, auf einen Termin beim Arzt zu verzichten und direkt beim Optiker verschiedene Untersuchungen vornehmen zu lassen. „Bei Kindern ist die Untersuchung durch einen Facharzt unerlässlich“, sagt er. Und auch für eine neue Brille ist ein Mediziner der richtige Ansprechpartner, was die Messung des Augendrucks und weitere nötige Untersuchungen betrifft. „Manchmal liegt der veränderten Stärke der Brillengläser eine Erkrankung zugrunde. Eine solche Ursache muss bei einer augenärztlichen Untersuchung abgeklärt werden“, sagt der Mediziner. „Letztlich ist es sicherer, den Termin beim Augenarzt abzuwarten und wahrzunehmen, zumal das Benötigen einer neuen Brille grundsätzlich kein Notfall ist.“
Auf einen Blick
-› Aufteilung der Augenärzte in Luxemburg je nach Ortschaft findet man über das Online-Portal der Agentur eSanté:
https://www.esante.lu/portal/fr/espace-professionnel/acceder-a-l-annuaire-des-ps,180,183.html
-› Im Notfall:
– Notrufzentrale 112 anrufen und einen Augenarzt erfragen, der Bereitschaft hat.
– Es gibt immer drei Augenärzte in Luxemburg, die rund um die Uhr und auch an Wochenenden oder Feiertagen Bereitschaftsdienst haben: zwei in der Hauptstadt, ein weiterer im Süden.
– In der Regel empfängt der zuständige Mediziner die Patienten zur Notfallversorgung bis etwa 19.00 Uhr in seiner Praxis. Ab 19.00 Uhr abends betreut er Notfälle im Krankenhaus, das in diesem Zeitraum Bereitschaftsdienst leistet.
-› Auf doctena.lu lassen sich Termine beim Augenarzt online buchen; manche Augenärzte listen dort auch ihre nächsten freien Rendezvous auf. Andere Fachärzte haben keinen Online-Terminverzeichnis, ein Anruf ist daher notwendig.
Tipp: Mancher Mediziner listet nicht alle freien Termine online auf. Daher lohnt sich ein Anruf in der Praxis eigentlich immer.
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Dat ass wëll nach ëmmer eeler Leit bei den Dokter ginn fir en neie Brëll.
Ären Optiker huet méi modern Geräter an hie mécht nëmmen dat, vu mueres bis owes, Ären Aendokter muss nach vill aner Saache maachen.
D’Krankekeess bezilt och, genee wéi d’CMCM.