Powerlifting / 12 nationale Rekorde wurden bei den Bench-Press-Meisterschaften gebrochen
Zum zweiten Mal wurden die luxemburgischen Einzelmeisterschaften im Bench Press (Bankdrücken) im Koericher ATC Gym, Trainingsstätte des Vereins Silverbacks, ausgetragen. Dass die Luxemburger besonders für diese Disziplin bekannt sind, wie das internationale Feedback nach den in Hamm organisierten Europameisterschaften im Mai oder auch die etlichen Medaillen auf Europa- und Weltebene der vergangenen Monate zeigen, ist nicht mehr von der Hand zu weisen. Die Highlights des Sonntags im Überblick.
Die Premieren: Man war schon gespannt, wie die Athleten die Doppelbelastung im Wettkampf wegstecken würden, da etliche von ihnen sowohl im klassischen als auch im Equipped-Stil antraten. Solch einen Wettstreit hatten die wenigsten bislang absolviert, doch das Experiment gelang und die zahlreichen neuen Landesrekorde sind ein guter Beweis dafür. Mit größter Spannung wurde der Einsatz der amtierenden Europameisterin im Bankdrücken, Ankie Timmers, erwartet, die, anders als gewohnt, dieses Mal in der +84-kg-Gewichtsklasse antrat und zum ersten Mal bei einem „Bench only“-Turnier in Luxemburg startete. Auch für einige Neuzugänge stand eine Premiere an.
Die Rekorde: Wie kaum anders zu erwarten stellte Timmers gleich zwei neue nationale Rekorde auf: 126,5 kg im Classic und 202,5 kg im Equipped, wo sie die 200-kg-Grenze bereits im Mai überschritten hatte. Emma Weydert, die vor kurzem bei der WM antrat, tat es ihr gleich und stellte mit 65 bzw. 83 kg neue Rekorde bei den Juniorinnen unter 63 kg auf. Doch auch die Gastgeber waren in guter Form: In der Open-Klasse bis 57 steuerte Lara Fischbach eine neue „Bench only“-Bestmarke von 67,5 bei, während Nadia Baustert (-63) den Rekord auf 78 hochschraubte. Ebenfalls in der -63-Kategorie, aber im Equipped, zeigte Alba Jurado ihre Klasse und drückte 95 kg. Auch bei den Männern fielen erneut etliche Rekorde – und einer davon rief besonders viel Aufsehen hervor: Hatte Gabriel Ndojas (+120) Bestleistung im Equipped 242,5 betragen, so konnte er sich am Sonntag um fast 50 kg steigern. Die 290 sind ein enormer Sprung in so kurzer Zeit und auch im Classic konnte er sich auf 190 steigern. Dies zeigt, dass die Technik im Equipped sitzt. Von Philippe Parage (+120, Junior) und Alessio Pizzutilo (-93, Open) gab es ebenfalls neue Rekorde im Equipped: 210 bzw. 193,5 kg. Ferner stellte Kim Erpelding (-105, Junior) eine nationale Bestmarke von 160 kg auf.
Die Landesmeister: Die genannten Rekorde gingen mit Landesmeistertiteln einher, doch noch weitere Athleten konnten sich Gold sichern. Marina Alexandreas lag zwar mit 62,5 kg unter ihrer bisherigen Bestleistung, konnte sich aber zur -69-Landesmeisterin küren. Margault Sacré (-76) und Najia Bennaoui (-84), bereits bei Powerlifting-Wettkämpfen dabei, aber zum ersten Mal bei einem „Bench only“-Turnier, holten sich ebenfalls Medaillen mit 77,5 bzw. 80 kg. Erstmals ging Bennaoui außerdem im Equipped-Anzug an den Start und konnte sich am Ende über drei gültige Versuche freuen. So ging auch im Equipped mit 97,5 der Landesmeistertitel an die Athletin. Aus Verletzungsgründen waren die Junioren, anders als noch bei der Coupe de Luxembourg, weniger stark vertreten. Dennoch erfüllten Aaron Ferreira (-120, Subjunior) und Issah Pouanouko (-93, Junior) ihr Soll und gewannen Gold mit 140 bzw. 147,5 kg. Weitere Landesmeistertitel gingen im Classic an Kevin Nilles (-66, Open; 105 kg), Jeff Schmitz (-74, Open; 122,5), Yannick Djankou (-93, Open; 150), Brian Spoo (-105, Open; 150), Otis Claeys (-105, Masters 3; 110) und Francesco Fiorentino (-93, Masters 4; 72,5). Nilles schaffte ebenfalls 120 im Equipped, wo Junior-Athlet Ben Feiereisen in der -93-Klasse mit 130 kg Champion wurde.
Warum „Bench only“? Wettkämpfe, in denen sich Powerlifter ausschließlich im Bench Press messen, gibt es bereits seit vielen Jahrzehnten. So fand dieses Jahr die Weltmeisterschaft Ende Mai in Austin, Texas statt. Auch bei den Paralympics ist das Bankdrücken vertreten, wird dort allerdings als Gewichtheben registriert.
Blick auf die kommenden Monate: Als Nächstes stehen für den Luxemburger Verband PWFL Mannschaftswettkämpfe an. Ende November geht es nach Louvain-la-Neuve zum Benelux Cup und im Dezember, kurz vor der Winterpause, werden sich die Athleten des SC Hamm 1970 mit dem Stemmclub Bavaria 20 Landshut messen. Das mittlerweile traditionelle Duell wird jedes Jahr ausgetragen, dieses Mal mit den Bayern als Gastgeber. Des Weiteren stehen für Ankie Timmers und Philippe Parage im November die World Open Equipped Championships in Island an.
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