Radsport-Landesmeisterschaft / 180 Hundertstelsekunden Unterschied: Schreiber (Espoirs) schlägt Majerus (Elite) im Zeitfahren
Marie Schreiber war am Freitag beim Zeitfahren der Landesmeisterschaften die schnellste Dame – die 20 Kilometer rund um Harlingen bewältigte sie 180 Hundertstelsekunden schneller als Christine Majerus. Majerus bleibt jedoch Elite-Landesmeisterin, da Schreiber noch als Espoirs gelistet wird.
Es war am Ende das gleiche Szenario wie im vergangenen Jahr: Erneut war die schnellste Radsportlerin bei den Damen eine Espoirs-Fahrerin. Marie Schreiber (SD WorxProTime) bewältigte die 20 Kilometer rund um Harlingen in 30:11,256 Minuten. Die Wichtigkeit der Hundertstelsekunden wird deutlich, wenn man sich die Zeit ihrer Teamkollegin Christine Majerus anschaut. 30:11,436 Minuten brauchte die 37-Jährige und war damit knapp langsamer als Schreiber.
Bei Bedingungen, die beinahe Cyclocross-Rennen gleichkamen, feierte Majerus dann aber doch ihren Titel bei der Elite. „Zeitfahren ist etwas, dass ich in den letzten Jahren nicht viel gemacht habe“, sagt Majerus. „Seitdem das Team-Zeitfahren nicht mehr auf dem Programm steht, hängt das Zeitfahrrad mehr am Nagel, als dass ich drauf sitze. Ich kann nicht mit den Allerbesten mithalten, aber bei den Landesmeisterschaften will ich doch so gut wie möglich fahren.“
Mit zwei Runden à zehn Kilometer war das Zeitfahren im Vergleich zu den vorherigen Ausgaben lang. Wichtig für die Fahrerinnen war es, die Kraft richtig einzuteilen. „Bei den Landesmeisterschaften hier in Luxemburg ging es sonst immer eher Richtung Prolog. Ich bin jemand, der immer schnell losfahren will. Wenn man dann nicht in Form ist, sackt man gegen Ende ein.“ Majerus hat ihr Tempo gehalten und freut sich am Ende über ihren 18. Elite-Landesmeistertitel im Zeitfahren.
Weil Schreiber erst 21 Jahre jung ist, wird sie noch in der Kategorie der Espoirs gewertet. „Ich habe mich heute (Freitag) wirklich gut gefühlt“, sagt Schreiber. „Ich komme aus der Tour de Suisse und hatte zwei Tage, um mich zu erholen. Ich hatte das Gefühl, dass ich zu schnell losgefahren bin, aber der letzte Berg hat allen weh getan. Bei der Tour de Suisse gab es ein Zeitfahren über 45 Minuten, das hat mir geholfen.“
Dreikampf am Sonntag erwartet
Zweite bei der Elite wurde dabei Nina Berton (Ceratizit). Nachdem sie im letzten Jahr kategorienübergreifend Majerus geschlagen hatte, musste sich Berton am Freitag nun ihrerseits geschlagen geben. 50 Sekunden war sie langsamer als Majerus. „Da wir den Kurs zweimal fahren mussten, musste man sich das Rennen gut einteilen“, sagt Berton. „Ich glaube, dass ich in der ersten Runde im Berg zu viel gemacht habe. Ich war übermotiviert. Ich hatte zwei Fahrerinnen, die ich vor mir gesehen habe und wenn man jemand vor sich sieht, drückt man immer mehr ins Pedal. Das war zu viel, sonst habe ich mir das Rennen gut eingeteilt. Ich glaube, dass Christine in sehr guter Form ist, das hat man in London gesehen. Ich glaube, dass es für sie ein sehr wichtiges Jahr ist, sie will auf dem Höhepunkt abschließen. Sie hat verdient gewonnen.“
Für das Straßenrennen am Sonntag unterstreicht das SD WorxProTime-Duo damit die Favoritenrolle. „Es ist immer schwer, wenn man alleine gegen zwei fährt“, sagt Berton. „Aber ich gebe nicht auf. Ich werde alles geben und dann schauen wir.“ Majerus kontert: „Ich will das Trikot bis zum Ende meiner Karriere tragen.“
Im Überblick
Landesmeisterschaft in Harlingen, Zeitfahren der Damen, Elite (vier Teilnehmerinnen/20 km):
1. Christine Majerus (SD Worx ProTime) 30:11, 2. Nina Berton (Ceratizit WNT) 0:50, 3. Maïté Barthels (CT Atertdaul/1. ohne Vertrag), 4. Charlotte Wild (TC Racing) 13:03
Espoirs (3/20):
1. Marie Schreiber (SD Worx ProTime) 30:11, 2. Liv Wenzel (Hess) 2:20, 3. Layla Barthels (CT Atertdaul/1. ohne Vertrag)
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