Basketball / 20 Profi-Wechsel in der Total League: Ein Überblick über die Besetzungen der neuen Saison
Im nationalen Basketball hat sich in der Zwischensaison einiges getan: Nicht weniger als 20 Änderungen gab es auf den Profiposten, die Zuschauer werden sich demnach an viele neue Gesichter gewöhnen müssen. Ein Überblick über die wichtigsten Änderungen auf den Schlüsselpositionen.
Mit dem September geht es im nationalen Basketball so langsam auch in die heiße Phase der Vorbereitung auf die Saison 2021/22, für die der Startschuss in dreieinhalb Wochen, am 25. September, fällt. Mit der Etzella Ettelbrück gab in der vergangenen Woche der letzte Verein den Namen seines zweiten Profispielers bekannt, womit nun alle Schlüsselpositionen erst einmal besetzt sind. Dabei waren die zwölf Total-League-Klubs in der Zwischensaison alles andere als untätig.
Denn nur bei einem einzigen Klub gab es keine Veränderungen. Die Arantia Fels setzt weiterhin auf ihre vertrauten Kräfte, Trainer Christophe Ney, der das Team in seine zweite Saison führen wird, sowie das Profi-Duo Tyrell Sturdivant und Duane Johnson. Mit dem Einzug ins Viertelfinale, das man gegen den späteren Meister Düdelingen verlor, hatte der kleine Dorfverein in der abgelaufenen Spielzeit seine Ziele jedenfalls übertroffen, Grund für große Wechsel gab es demnach nicht. Vor allem da Sturdivant und Johnson bereits vor ihrer Zeit bei der Arantia in Luxemburg aktiv waren und sich im Großherzogtum und der nationalen Basketball-Liga bestens auskennen. Mit einem Schnitt von 21,47 Punkten und 10,6 Rebounds (Johnson) bzw. 19,31 Punkten und 12,1 Rebounds (Sturdivant) gehörten beide zu den zuverlässigsten Profi-Spielern der Saison 2020/21.
Neben Fels setzen mit Vizemeister Esch sowie Viertelfinalist Contern nur noch zwei weitere Klubs auf Profis, die bereits in der letzten Saison für das jeweilige Team aufliefen. Die Escher können einmal mehr auf Clancy Rugg, den Routinier der Liga, zurückgreifen. Der 29-Jährige, der inzwischen sogar den luxemburgischen Pass besitzt und einer der Leistungsträger der FLBB-Auswahl ist, geht in seine insgesamt achte Saison in der Total League. Sein Debüt feierte der gebürtige US-Amerikaner in der Saison 2014/15 bei den Musel Pikes. Neben ihm wird ebenfalls ein altbekanntes Gesicht zu sehen sein: Jordan Hicks, der in der letzten Saison bereits zwischenzeitlich für den verletzten Miles Jackson-Cartwright einsprang, wird nun definitiv nach Esch zurückkehren. Der 31-Jährige spielte bereits von 2017 bis 2019 für den aktuellen Vizemeister, stand die beiden letzten Jahre jedoch in Frankreich – bei Tours und Besançon – unter Vertrag. Der letzte Profispieler, der für eine weitere Saison das Vertrauen seines Vereins geschenkt bekommen hat, ist der Conterner Jerome Frink, der beim Team von Trainer Gavin Love zu einem zuverlässigen Punktelieferanten avanciert ist.
Fünf Profis laufen demnach weiterhin für die Farben auf, für die sie bereits in der letzten Saison – wenigstens kurzzeitig – auf dem Parkett standen. Somit gibt es in der Spielzeit 2021/22 nicht weniger als 20 mehr oder weniger neue Gesichter auf den Profipositionen zu sehen.
15 komplett neue Gesichter
„Weniger neue“ Gesichter, da etwa die Sparta in der kommenden Spielzeit auf zwei Profispieler setzt, die bereits Erfahrung in der Total League sammeln konnten. Vom Ligakonkurrenten Ettelbrück wechselt Henry Pwono zum Team von Trainer Chris Wulff. Der 30-jährige US-Spieler erzielte für die Etzella durchschnittlich 21,76 Punkte und soll dem jungen Sparta-Team durch seine Erfahrung weiterhelfen. Auch der zweite Bartringer Profi, Lavone Holland, stand bereits in Luxemburg auf dem Parkett. Er stand in der abgebrochenen Corona-Saison 2019/20 bei den Musel Pikes unter Vertrag, mit denen er damals Vizemeister wurde. Nach einem Abstecher in die Türkei ist er nun zurück in Luxemburg. Terry Winn, Neuzugang der Musel Pikes, stand seinerseits 2019/20 bei der Arantia auf dem Parkett.
Eine ungewöhnliche Situation bietet sich unterdessen dem Telstar Hesperingen. Nach dem Aufstieg 2020 setzte der Neuling kurzzeitig auf zwei neue ausländische Kräfte, spielte nach der viermonatigen Corona-Pause dann jedoch ohne Profis weiter. Mit Prince Foster und Bryan Jefferson kehren nun die beiden US-Spieler der Aufstiegssaison zurück.
Fünf Neuzugänge kennen den luxemburgischen Basketball demnach bereits schon. Bleiben somit 15 Profi-Spieler, die zum ersten Mal in der Total League auflaufen werden. Mit Meister Düdelingen sowie den beiden Halbfinalisten Ettelbrück und Walferdingen setzen drei von sechs Mannschaften, die in der letzten Saison den Sprung in die Top sechs geschafft haben, sogar auf zwei im Land komplett neue Profis. Beim Racing Luxemburg, der mit nur einer professionellen Kraft in die letzte Saison gegangen war, stehen zurzeit sogar drei neue Profis im Kader. Bleibt noch zu erwähnen, dass mit Nelly Stephens der dienstälteste US-Spieler, der nach einer erfolgreichen Karriere beim T71 Düdelingen zuletzt in Heffingen auflief, sich aus der Total League verabschiedet hat und nun für den Zweitligisten Mamer aufläuft.
Was die Trainer betrifft, so bleiben acht bei ihrem Klub im Amt. Ausgerechnet die beiden Finalisten der vergangenen Saison, Meister Düdelingen und Vizemeister Esch, mussten sich nach einem neuen Head-Coach umschauen. Beim T71 übernimmt Denis Toroman den Platz von Ken Diederich, der bereits Monate vor dem Ende der Saison verkündet hatte, in Düdelingen aufzuhören. Toroman war bisher beim Verband tätig, wo er u.a. auch als Assistant-Coach von Diederich beim Nationalteam fungiert. Nachdem Sylvain Lautié, nach vier Jahren in Esch, als Head-Coach nach Nancy zurückkehrt, wo er in den letzten Jahren bereits als Sportdirektor tätig war, hat man in der Minettemetropole einen altbekannten Ersatz gefunden. Franck Mériguet war der Vorgänger von Lautié und zuletzt in der Jugendarbeit des Klubs tätig.
Bartringen hatte sich unterdessen bereits für Pascal Meurs entschieden, wodurch im Klub viele Diskussionen losgetreten wurden und Präsident Fränk Arendt bekanntlich zurücktrat. Der Belgier bekam jedoch ein Angebot aus Spanien, das er kaum ablehnen konnte, und so ließ die Sparta ihren Wunschkandidaten nach Valencia ziehen. Seinen Posten übernimmt nun Assistant-Coach Chris Wulff, der bereits vor zwei Jahren bei den Musel Pikes als Head-Coach auf der Bank saß. Wulff ist neben Christophe Ney, Alexis Kreps und dem letzten Trainer-Neuzugang, Amadeo Dias beim Racing, einer von vier Coaches mit luxemburgischem Pass.
Im Überblick
T71 Düdelingen: Trainer: Denis Toroman; Profis: Dikembe Dixson, Quintin Dove
Basket Esch: Trainer: Franck Mériguet; Profis: Jordan Hicks, Clancy Rugg
Etzella Ettelbrück: Trainer: Kresimir Basic; Profis: Daniel Dingle, Charles Williams
Résidence Walferdingen: Trainer: Alexis Kreps; Profis: Armon Fletcher, Alex Stein
AB Contern: Trainer: Gavin Love; Profis: Jerome Frink, Marlon Stewart
Arantia Fels: Trainer: Christophe Ney; Profis: Duane Johnson, Tyrell Sturdivant
Racing Luxemburg: Trainer: Amadeo Dias; Profis: Jamaure Gregg, Freddie McSwain, Derek Murphy
Musel Pikes: Trainer: John Dieckelmann, Profis: Lew Stallworth, Terry Winn
US Heffingen: Trainer: Daniel Brandão; Profis: Nicholas Donte, Justin Strings
Amicale Steinsel: Trainer: Etienne Louvrier; Profis: Rudolphe Joly, Joshua Sykes
Sparta Bartringen: Trainer: Chris Wulff; Profis: Lavone Holland, Henry Pwono
Telstar Hesperingen: Trainer: Gabor Boros; Profis: Prince Foster, Bryan Jefferson
FLBB: Ken Diederich wird „Head of Basketball“
Ken Diederich hat einen Vertrag von einem Jahr beim Verband unterschrieben, wo er neben seiner Tätigkeit als Nationaltrainer der Herren-Auswahl nun auch den neu geschaffenen Posten „Head of Basketball“ innehaben wird. Unter anderem wird Diederich für die Entwicklung und Umsetzung von neuen Konzepten und Strukturen verantwortlich sein. Zudem soll er die luxemburgischen Profispieler im Ausland unterstützen, neue Möglichkeiten auf professionellem Level schaffen und Klub- und Nationalmannschaftsstrukturen koordinieren. Verbandspräsident Samy Picard freut sich, Diederich nun auf Vollzeit-Basis verpflichtet zu haben: „Das wird uns helfen, unsere Strukturen weiter zu verbessern und zu modernisieren und den luxemburgischen Basketball auf das nächste Level zu heben.“
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