Tennis / Aaron Gil Garcia: ein Luxemburger mit spanischem Flair
Aaron Gil Garcia hat kürzlich sein Abitur abgeschlossen. Seitdem liegt sein voller Fokus auf dem Tennis. Der jüngste Spieler im luxemburgischen Davis-Cup-Team will einmal das höchste Niveau erreichen. In dieser Woche schlug er beim ITF-Turnier Sudstroum Open in Esch auf.
Als Aaron Gil Garcia sah, wer sein Gegner in der ersten Hauptrunde der Sudstroum Open ist, schickte er sofort eine Nachricht an seinen Davis-Cup-Teamkollegen Chris Rodesch. Dieser hatte nämlich in der Vorwoche bei einem Turnier in Polen schon gegen den Deutschen Felix Einig gespielt. Rodesch klärte den 20-Jährigen über die Stärken und Schwächen seines Gegners auf. Und Garcia setzte die Tipps seines Landsmannes perfekt um. Am Mittwoch gewann er auf dem Escher „Gaalgebierg“ vor den Augen von Davis-Cup-Kapitän Gilles Muller mit 6:4, 6:4 gegen Einig und zog souverän ins Achtelfinale ein.
Einen Tag später wartete dann in der Runde der besten 16 eine wahre Herausforderung auf Garcia, denn er musste am Donnerstag mit dem Belgier Gauthier Onclin (ATP 275) gegen den an Position eins gesetzten Spieler des Escher Turniers ran. Die Hürde sollte am Ende zu hoch sein. Nach 1:36 Stunden musste Garcia, der in der ATP-Weltrangliste an Position 1.490 geführt wird, die Überlegenheit seines Gegners anerkennen. „Ich bin natürlich enttäuscht über die Niederlage, aber mit meiner Leistung trotzdem nicht unzufrieden“, so Garcia nach der 2:6, 2:6-Niederlage. „In den ersten Spielen hatte ich ein paar Breakbälle, die ich nicht verwandeln konnte, aber ansonsten habe ich insgesamt ganz gut gespielt.“ Die Erfahrung seines Gegners sei am Ende mit entscheidend gewesen. Garcia richtete den Blick gleich wieder nach vorne. „Ich werde versuchen, mich in meinen nächsten Spielen zu verbessern“.
Wie sein Name es verrät, hat Aaron Gil Garcia spanische Wurzeln. Im Rahmen der Sudstroum Open erklärte er im Gespräch, dass seine Familie nach Luxemburg kam, als er nur sechs Jahre alt war, und dass er seitdem dort aufgewachsen ist. Das Tennisspielen begann er bereits vorher im Alter von drei Jahren in Spanien. In Luxemburg trainierte er schließlich weiter bis zu seinem 17. Lebensjahr – dann zog es ihn zurück in sein Geburtsland an eine Akademie, wo er sein Spiel weiterentwickelte.
„Das höchste Level erreichen“
Mittlerweile ist Garcia wieder zurück im Großherzogtum. Vor etwa einem Jahr, als er volljährig wurde, hat er auch die luxemburgische Nationalität angenommen. Zuvor war dies nicht möglich, weil beide Elternteile des jungen Sportlers Spanier sind. Garcia selbst hat sich jedoch schon immer „mehr als Luxemburger“ gefühlt, da er im Großherzogtum aufgewachsen ist und zur Schule ging.
Der 20-Jährige hat nun vor kurzem sein Abitur abgeschlossen. Seitdem liegt sein Fokus ausschließlich auf dem Tennis, er will irgendwann, wie er selbst sagt, „das höchste Niveau erreichen“. Dieses Ziel gilt auch für den Davis Cup. Seit Anfang dieses Jahres gehört Garcia zu Luxemburgs Auswahl von Kapitän Gilles Muller, in der er der jüngste Spieler ist. Bei den Aufstiegsplayoffs im Februar in Bogota gegen Kolumbien war er erstmals dabei. Der Einzug in die Weltgruppe I wurde damals knapp verpasst. Im September wird Garcia nun die nächste Erfahrung im Nationalteam machen dürfen. Dann geht es nach Neuseeland – und um den erneuten Einzug in die Play-offs. Garcia wird die Erfahrung nutzen, um zu lernen und sich weiter zu verbessern.
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