Tennis / Alex Knaff lässt Davis-Cup-Team in Neuseeland jubeln: „Dieser Sieg tut besonders gut“
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Alex Knaff holte in Neuseeland den entscheidenden Punkt
Alex Knaff lässt die luxemburgischen Tennis-Herren mit einem Sieg im alles entscheidenden Match in Neuseeland jubeln. Dank eines 3:2-Erfolges in der Weltgruppe II hat sich die FLT-Auswahl erneut für die Play-offs zur Weltgruppe I qualifiziert.
„Dieser Sieg tut besonders gut.“ Die Erleichterung und die Freude waren Alex Knaff auch Stunden nach dem Sieg in Neuseeland noch anzuhören. Nach dem 2:2-Ausgleich des Gegners hatte der 26-Jährige in der Nacht auf Sonntag den entscheidenden Punkt zum Sieg im Davis Cup geholt. Mit einem klaren 6:3, 6:2 gegen Rubin Statham ließ Knaff die 5.000 Zuschauer fassende Fly Palmy Arena in Palmerston North verstummen. „Ich bin sehr stolz darauf, wie ich das im entscheidenden Spiel hinbekommen habe“, erzählt der Sportsoldat. „Um ehrlich zu sein, war es für mich bisher ein sehr schwieriges Jahr mit vielen Enttäuschungen. Es gab viele Niederlagen, die sehr weh getan haben. Fast jede Woche. Aber ich habe nie aufgehört zu arbeiten. Ich habe immer versucht, gleich am nächsten Tag zu schauen, wie ich mich verbessern kann und was ich ändern muss. Deshalb ist ein Wochenende wie dieses wirklich toll. Es ist eine Belohnung für all die harte Arbeit.“
Die luxemburgische Mannschaft hatte das Duell in der Nacht von Freitag auf Samstag stark begonnen. Knaff (6:1, 6:7, 7:5 gegen Kiranpal Pannu) und Chris Rodesch (6:2, 6:4 gegen Ajeeet Rai) brachten die FLT-Auswahl mit Siegen in ihren Einzelmatches mit 2:0 in Führung. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass trotz eines solch komfortablen Vorsprungs noch nichts in trockenen Tüchern ist. Im Februar führte das Team von Kapitän Gilles Muller in Kolumbien ebenfalls mit 2:0, musste sich dann aber noch mit 2:3 geschlagen geben.
Und auch diesmal machten es die Luxemburger noch einmal spannend. Während Rodesch und Knaff im Doppel geschont wurden, mussten sich Raphael Calzi und Gilles Kremer dem neuseeländischen Duo Rai/Finn Reynolds mit 3:6, 2:6 geschlagen geben. Anschließend verlor auch Rodesch etwas unerwartet gegen Jack Loutit (5:7, 4:6) sein erstes Match nach zuvor 16 Siegen in Folge – wodurch Neuseeland zum 2:2 ausglich.
Es ging also ins Entscheidungsspiel – und sofort wurden die Erinnerungen an Kolumbien wach, wie Alex Knaff verrät. „Auch damals waren wir nah dran am Sieg. Aber manchmal sind die anderen einfach besser“, blickt er zurück. „Das war heute im Doppel leider wieder so. Raph und Krems haben alles gegeben. Auch Chris hat gut gespielt. Aber sein Gegner war wegen des Publikums on fire“.
Hoffnung auf ein Heimspiel
Es war schließlich wieder an Knaff, der in der gut gefüllten Arena, die eigentlich für Basketballspiele benutzt wird, für den Davis Cup aber umgebaut wurde, cool blieb. „Es war nicht einfach. Du wartest den ganzen Tag, weißt nicht, ob du überhaupt spielst und gegen wen – und dann fängt auch noch der Kopf an zu arbeiten“, so der Luxemburger, der es aber schaffte ruhig zu bleiben. „Ich bin stolz darauf, wie ich das hinbekommen habe. Am ersten Tag war ich viel nervöser. Ich habe in letzter Zeit viel mental gearbeitet und viel Routine in mein Spiel reingebracht. Das hat mir heute in den entscheidenden Momenten sehr geholfen. Insgesamt war ich der bessere Spieler. Mental als auch spielerisch. Darauf bin ich wirklich stolz.“ Dabei bezwang Knaff im Entscheidungsspiel mit Statham einen neuseeländischen Rekordspieler. „Er hat sehr viel Erfahrung im Davis Cup. Er hat in der Geschichte Neuseelands die meisten Matches im Davis Cup gewonnen.“ Davon ließ sich der Sportsoldat nicht beeindrucken. „Die ganze Teamarbeit der letzten Wochen hat sich gelohnt“, sagt er. „Ich bin wirklich stolz.“
Für die FLT-Mannschaft geht es nun Anfang 2025 in den Play-offs zur Weltgruppe I weiter. Gegen welche Nation sie spielen, erfahren die Luxemburger demnächst. Nach den weiten Reisen nach Kolumbien und Neuseeland hofft Knaff vor allem auf eins: „Endlich wieder ein Heimspiel im CNT“. „Gilles hat schon gescherzt, dass wir in Peru spielen könnten – ich hoffe nicht.“
Im Überblick
Neuseeland – Luxemburg 2:3
Kiranpal Pannu (ATP 454) – Alex Knaff (ATP 644) 1:6, 7:6, 5:7
Ajeet Rai (ATP 498) – Chris Rodesch (ATP 507) 2:6, 4:6
Rai/Finn Reynolds – Raphael Calzi/Gilles Kremer 6:3, 6:2
Jack Loutit (ATP 790) – Rodesch 7:5, 6:4
Rubin Statham (ATP 837) – Knaff 3:6, 2:6
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