Tennis / Alex Knaff will nächstes Jahr als Profi durchstarten
Alex Knaff ging mit einem Ziel in die USA: Er möchte Tennisprofi werden. Dieses Unterfangen scheint der FLT-Spieler nächstes Jahr in die Tat umzusetzen. Wahrscheinlich wird der 22-Jährige dabei eine prominente Unterstützung an seiner Seite haben.
Es ist mittlerweile schon eine Weile her, dass Alex Knaff das Abenteuer in den USA auf sich nahm. Im September 2016 traf der damals 18-Jährige die Entscheidung, Sport und Studium miteinander zu kombinieren. Schulisch wie auch sportlich haben sich die letzten rund dreieinhalb Jahre für den Tennisspieler mehr als gelohnt. Im nächsten Jahr wird er das letzte Semester seines Physik-Studiums angehen. „Ich hätte auch schon im Wintersemester meinen Abschluss machen können. Doch so kann ich noch eine Tennissaison spielen“, sagt der Davis-Cup-Spieler.
Bis zur Corona-Pause verlief die Saison für Knaff recht erfolgreich. In diesem Jahr hatte sich der Spieler des TC Schifflingen als Nummer eins im Einzel und im Doppel auf der Florida State University durchsetzen können. „Das ist wirklich Pech, dass die Saison schon beendet wurde. Ich befand mich in guter Form“, sagt Knaff. Er konnte auch einige schöne Siege gegen starke College-Spieler verbuchen. Gegen den bestplatzierten Spieler in dieser Division lag er sogar mit 4:1 in Führung, doch dann wurde die Partie abgebrochen. „Das sind die Regeln hier. Unser Team hatte das Duell bereits verloren. Dann wird nicht mehr weitergespielt“, verrät der FLT-Spieler.
Für Knaff lief die Saison besser als gedacht, schließlich wurde er im letzten Sommer von zwei Verletzungen ausgebremst. Zunächst plagte er sich mit einer Verstauchung am Fuß herum, danach bereitete ihm der Rücken Probleme. Von Mai bis Anfang Dezember war er außer Gefecht gesetzt. Aus diesem Grund verpasste er auch die komplette Sommer-Saison, die er normalerweise dafür nutzt, um auf der Profitour weitere Erfahrungen zu sammeln. „In den Jahren zuvor nehme ich in dieser Zeit an Future-Turnieren teil. Ich brauchte dort immer ein wenig, um in Fahrt zu kommen. Doch je öfter ich spielte, desto besser verliefen die Turniere. Mit einigen Siegen kam dann auch das Selbstvertrauen zurück“, sagt Knaff.
Muller als Trainer?
Erfahrungen auf dem Proficircuit hat der luxemburgische Tennisspieler schon früher gesammelt. Vor knapp drei Jahren feierte er bei einem Future-Turnier gegen den US-Amerikaner Austin Krajicek, die damalige Nummer 263 der Welt, seinen bisher größten Erfolg. Genau solche Siege sollen spätestens im nächsten Jahr folgen. Die Partien auf hohem Niveau am College haben ihn in dieser Saison nach vorne gebracht. Als Nummer eins des Teams bekommt er es nämlich auch mit den besten Spielern der anderen Universitäten zu tun. „Das Niveau ist recht ansprechend. Ich trete gegen Spieler an, die schon 25.000-Dollar-Turniere gewonnen haben. Diese Jungs stehen in der Weltrangliste auf den Plätzen 400-500“, verrät der Rechtshänder.
Wie man sieht: Mittlerweile ist Knaff voll in den USA angekommen. Das war vor allem im ersten Jahr noch nicht der Fall gewesen. In dieser Zeit spielte er sogar mit dem Gedanken, die Universität zu wechseln. Doch das ist alles Schnee von gestern. „Es hat mir im Endeffekt nicht geschadet, dass ich am Anfang nur an Position sieben oder acht im internen Mannschaftsranking stand. Ich musste daher viel härter an mir arbeiten und ging konzentrierter an die Sache heran. Ich wollte unbedingt besser werden“, sagt er.
Nach seinem Abschluss will er dann noch immer seinem großen Traum nachgehen: Endlich Tennisprofi werden. „Das ist der Grund, warum ich mir diese Kombination von Schule und Sport ausgesucht habe. Ich bin aber froh, wenn ich mich demnächst auf das Tennis konzentrieren kann“, gesteht er, der sich auch schon Gedanken um sein zukünftiges Coaching gemacht hat. „Im letzten Winter habe ich zusammen mit Gilles Muller trainiert. Er hat mir viele Tipps mit auf den Weg gegeben. Unsere erste Zusammenarbeit verlief nicht schlecht. Ich konnte auch ein Turnier in Frankreich für mich entscheiden. Wenn ich mein Studium beendet habe, werden wir sicherlich weitere Gespräche über ein potenzielles Engagement führen“, erklärt Knaff.
Der Rechtshänder würde also erst im Alter von 23 Jahren versuchen, auf der Profitour Fuß zu fassen. Für ihn wäre dies aber der ideale Zeitpunkt. „Ich fühle mich jetzt bereit dafür. Das war vor vier Jahren noch ganz anders. Vom spielerischen Niveau her sowie mental war ich noch nicht so weit“, sagt Knaff. Dass es auch in diesem Alter noch möglich ist, Tennisprofi zu werden, haben jüngste Beispiele gezeigt. Der Deutsche Andreas Mies z.B. konnte sich bei den French Open im letzten Jahr den Titel im Doppel sichern. „Sowieso ist das Alter, auf dem noch auf hohem Niveau gespielt wird, im Tennis in die Höhe gegangen. Deshalb mache ich mir keine Sorgen“, sagt der luxemburgische Davis-Cup-Spieler.
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