Basketball / „Alles geben, was wir haben“: Steinsel ist im Pokalhalbfinale der klare Underdog
Mit den Halbfinalspielen der Coupe de Luxembourg sowie der Coupe des Dames in der Coque steht am Wochenende das erste große Highlight der nationalen Basketballsaison auf dem Programm. Bei den Damen kommt es dabei zweimal zum Duell zwischen einem großen Favoriten und einem klaren Underdog, einer davon ist die Amicale Steinsel.
Ein schwierigeres Los als den Gréngewald Hostert, das kann man derzeit im luxemburgischen Basketball kaum erwischen. Der amtierende Double-Sieger ist in der laufenden Saison in den beiden nationalen Wettbewerben noch ungeschlagen und feierte im Jahr 2024 zuletzt Kantersiege gegen Esch und Zolver. Im Gegensatz dazu hat die Amicale im neuen Kalenderjahr bisher noch nicht so wirklich ihren Tritt gefunden, war am ersten Januarwochenende spielfrei und verlor am letzten Wochenende in Wiltz.
„Nichts ist unmöglich, vor allem nicht im Pokal“, betont Steinsel-Trainer Erny Gruskovnjak dennoch, weiß aber genau um die derzeitigen Stärken des Titelverteidigers. „Der Gréngewald hat in den letzten Jahren viel investiert, um EuroCup spielen zu können. Da sind die Zielsetzungen einfach auch ganz andere. Größentechnisch, so wie die meisten anderen luxemburgischen Teams auch, sind wir gegen sie einfach unterlegen. Wir müssen da andere Trümpfe finden, um uns herausziehen zu können.“ Und da lautet der Leitsatz beim Amicale-Coach ganz klar: „l’unité fait la force“. Denn nur wenn sich die Amicale als Einheit zeigt, hat sie die Chance, einen Überraschungscoup zu landen. „Bei uns sind zudem viele junge Spielerinnen im Team, die noch nie in der Coque gespielt haben und unbedingt weiterkommen wollen. Wenn man diese Freude in Energie umsetzen kann und den vorhandenen Ehrgeiz noch einmal hochschraubt, dann besteht eine Chance.“
„Benötigen Zeit“
Positiv stimmt Gruskovnjak auch der erste Saisonvergleich, bei dem die Amicale drei Viertel mit dem großen Favoriten mithalten konnte. „Dabei war Mikayla (Profispielerin Ferenz, Anm. d. Red.) nicht ganz fit und konnte keine 40 Minuten durchspielen. Zum Schluss waren es dann Physis und Erfahrung, die den Unterschied gemacht haben.“ Jung, das ist der Kader der Amicale in dieser Saison auf jeden Fall, die Rotation im Moment dann auch recht klein. „Uns fehlen, wie vielen anderen auch, im Moment die Spielerinnen zwischen 19 und 25 Jahren. Bei uns ist die Hälfte des Kaders aktuell jünger als 19. Wir versuchen sie zu fördern, sie sind auch gewillt zu lernen, brauchen aber noch Zeit.“
Da wiegt dann auch der verletzungsbedingte Ausfall von Julie Mangen, einer der stärksten luxemburgischen Spielerinnen der letzten Saison, umso schwerer. Auch wenn sie bereits im Aufbau ist, wird die 25-Jährige noch Zeit benötigen, bis sie voll einsatzfähig sein wird. „Sie hat in der letzten Saison gezeigt, was sie drauf hat. Sie ist für das Team auf beiden Seiten des Feldes enorm wichtig. Macht Punkte, setzt in der Defensive aber auch wichtige Impulse, die vielleicht nicht immer von jedem gesehen werden.“
Mit Rückschlägen wie diesem muss das Team lernen umzugehen, und somit gab es in dieser Saison bei der Amicale dann auch so einige Höhen und Tiefen. „Die ersten drei Spiele waren exzellent, auch das Pokalspiel gegen Contern. Dabei setzen wir im Moment auf der Point-Guard-Positon auch auf luxemburgische Spielerinnen, anders als so mancher anderer Klub.“ Und so ist Erny Gruskovnjak überzeugt, dass sein Team das Potenzial hat, in den Top vier des Landes mitspielen zu können. „Wir müssen gesund bleiben, weiter hart arbeiten und uns von Rückschlägen nicht beeinflussen lassen. Halt einfach in jedem Spiel alles geben, was wir haben.“
Und wenn die Amicale-Damen dies am Samstag gegen den großen Favoriten tun, wird auch der Trainer zufrieden aus der Coque gehen. Ein Highlight wird das Pokalhalbfinale für die vielen jungen Spielerinnen auf alle Fälle sein, wie Gruskovnjak zum Schluss betont: „Wir hätten uns gewünscht, dass auch unser Herrenteam noch dabei wäre. So vertreten wir dann einen Verein, ein ganzes Dorf, und darauf sind wir stolz.“
Programm
Am Freitag:
Coupe FLBB, Finale:
19.00: Schieren – Mersch
21.00: Racing B – Bettemburg
Am Samstag:
Coupe des Dames, Halbfinale:
18.00: Steinsel – Hostert
Coupe de Luxembourg, Halbfinale:
20.15: Ettelbrück – Walferdingen
Am Sonntag:
Coupe des Dames, Halbfinale:
15.15: Düdelingen – Bartringen
Coupe de Luxembourg, Halbfinale:
17.30: Heffingen – Bartringen
Finalspiele Coupe FLBB
Bevor es im Gymnase der Coque am Samstag und Sonntag um den Einzug ins Endspiel der Coupe de Luxembourg und der Coupe des Dames geht, werden am Freitagabend bereits die ersten Titel vergeben. Dann stehen nämlich die Finalspiele des sogenannten „kleinen Pokals“, der Coupe FLBB, auf dem Programm. Bei den Damen kommt es um 19 Uhr zum Derby zwischen den Black Frogs Schieren und Titelverteidiger Black Star Mersch. Beide Mannschaften liegen punktgleich an der Spitze der Nationale 2. Bei den Herren treffen um 21 Uhr Vorjahresfinalist Racing Luxemburg B und Nitia Bettemburg aufeinander.
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