/ „Bin ruhiger geworden“: Etzella-Trainer Kresimir Basic erlebte am Samstag ein Déjà-vu
Ein Déjà-vu der besonderen Art gab es am Samstag in Ettelbrück: Denn vor 16 Jahren feierte Trainer Kresimir Basic schon einmal ein Double mit der Etzella.
Mit gerade einmal 27 Jahren fing die Trainerkarriere von Kresimir Basic bei der Etzella Ettelbrück so richtig an. Nachdem er im Jahr 2002 mit dem Team rund um Nelson Delgado, Gilles Becker, Dave Schroeder und Claude Kerger den Pokal gewann, durfte er nur ein Jahr später das Double feiern. 16 Jahre später schließt sich der Kreis, denn auch die neue Ettelbrücker Generation führte der Kroate neben dem Pokalsieg zur Meisterschaft.
„Heute bin ich schwerer, habe weniger Haare und nach diesem letzten Spiel sicherlich so manche graue Strähne mehr“, scherzt der 43-jährige Trainer und vergisst nicht zu betonen, dass er in all den Jahren auch ruhiger geworden sei, etwas, das Jairo Delgado – der einzige Spieler, der aus dem 2003er Team übrig geblieben ist – bestätigen kann.
Dabei hält es den Kroaten während einer Partie noch immer nicht auf der Bank. Bestes Beispiel lieferte da gerade die spannende Schlussphase am Samstagabend, als seine Spieler eine komfortable Führung von 19 Punkten fast noch verspielten und der Trainer an der Seitenlinie tobte. „Es war ein Pokerspiel. Ich hatte den Jungs bereits in der Pause gesagt, dass ich nicht zu viele Time-outs herschenken dürfte, und ihnen erklärt, dass sie auch selbst auf dem Parkett nach Lösungen suchen müssten.“ So war der Kroate froh, dass er gerade in den Schlussminuten diese wertvolle Auszeiten noch besaß. „Es ist unglaublich, dass ich dies noch einmal mit der Etzella erleben kann“, schwärmte er dann auch, nachdem man die Meistertrophäe in Empfang genommen hatte.
Wesentlich höherer Druck
Dabei war der Druck in dieser Saison wesentlich höher als vor 16 Jahren, wie „Kreso“ – wie er im luxemburgischen Basketballmilieu überall genannt wird – erklärt: „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ein Team in Luxemburg bisher so eine Saison – mit nur einer Niederlage vor der Finalserie – gespielt hat. Alle haben erwartet, dass wir abräumen.“
So hatte Basic am Samstag immer noch das Damenfinale vor Augen, das am Tag zuvor in Düdelingen über die Bühne ging und in dem Hostert den großen Favoriten T71 in letzter Sekunde doch noch stürzte. Dass dem Kroaten nach Spielende ein Stein vom Herzen fiel, war dann auch nicht zu übersehen. Denn fraglich wäre gewesen, ob der angeschlagene Profispieler Billy McNutt im fünften Spiel überhaupt noch eingesetzt hätte werden können. „Ich bin kein Zauberer. Doch als der Verein Hilfe benötigte, war ich direkt bereit. Ich versuche stets, als Trainer mein Bestes zu geben, die jungen Spieler zu leiten, doch es liegt noch immer an ihnen und meine Spieler haben bisher wirklich einen fantastischen Job gemacht.“
Vor und zwischen den beiden Doubles in Luxemburg ist Kresimir Basic in der Welt herumgekommen: In Slowenien, Saudi-Arabien, Bosnien, Österreich oder sogar Taiwan stand „Kreso“ so beispielsweise schon an der Seitenlinie, dennoch fällt auf, dass es ihn immer wieder zurück nach Luxemburg zieht. Von 2009 bis 2012 trainierte er die Herren der Amicale Steinsel, 2017 – vor seinem zweiten Engagement in Ettelbrück – arbeitete er als Jugendtrainer beim Verband. Dennoch vermisst er in Luxemburg eine Sache: „Ich wünsche mir, dass der Basketball hier endlich anfängt, sich so richtig weiterzuentwickeln.“
Mit Begeisterung erklärt der Kroate, dass er in Taiwan etwa Spiele an der Highschool erlebte, bei denen 15.000 Zuschauer anwesend waren: „Wenn wir eine Entwicklung in Luxemburg sehen wollen, dann muss mit der Ausländer-Diskussion endlich aufgehört werden, denn sie helfen den luxemburgischen Spielern, sich beim Training weiterzuentwickeln.“ Für eine Person freute sich „Kreso“ ganz besonders – für Nelson Delgado, den Leistungsträger vor 16 Jahren, der ihm nun als Assistant Coach zur Seite steht: „Kann man besser in eine Trainerkarriere starten, als direkt in der ersten Saison zwei Titel zu gewinnen?“
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