Bob Bertemes überlegt kurz. Dann sagt er mit einem Schmunzeln: „21,03 Meter – ich denke, das ist okay. Das geht in die richtige Richtung.“ Mit der angesprochenen Distanz hatte er sich gerade den Sieg beim Meeting international in Schifflingen gesichert. Mit nahezu 70 Zentimetern Vorsprung gewann er vor dem Ägypter Amr Hassan und dem Ukrainer Roman Kokoshko, die beide 20,36 Meter erreichten.

Die 21,03 sind Bertemes’ zweitbeste Distanz in diesem Sommer. Weiter beförderte er die Kugel nur im März bei einem Meeting in Portugal, damals kam er auf 21,21 Meter. „Die kamen direkt nach der Hallensaison. Danach ist der Sommer nicht so optimal verlaufen, wie wir uns das vorgenommen hatten“, blickt der Sportsoldat auf die letzten Monate zurück. Bis Sonntag blieb er danach immer unter der 21-Meter-Marke. „Es war schwierig. Aber wir haben die Kurve jetzt noch gut gekriegt, um einen Schluss hinzulegen, der in Ordnung ist. Das ist wichtig.“

Denn ehe sich die Außensaison dem Ende zuneigt, steht noch ein großer Höhepunkt an: die Weltmeisterschaft vom 19. bis 27. August in Budapest. Das Meeting in Schifflingen war Bertemes’ letzter Wettkampf davor. „Klar hätte ich jetzt gerne weiter gestoßen, aber so, wie ich die 21,03 gestoßen habe, war ganz in Ordnung. Wir sind auf dem richtigen Weg. Das, was ich trainiere, bekomme ich okay umgesetzt. Nicht immer, aber es passt eigentlich alles.“

An Kleinigkeiten feilen

Druck vor der WM macht sich der 30-Jährige nicht. „Es sind noch drei Wochen bis dahin. Die Leistung heute war okay. Jetzt müssen wir schauen, wie wir bis dahin weitermachen“, sagt er. „Es ist noch zu früh, um Prognosen zu machen. Ich muss einfach weiter an Kleinigkeiten arbeiten, wie zum Beispiel wo mein linker Fuß landet. Der Rest ist schon ganz gut. Daneben geht es bis zur WM darum, die Form zu halten.“

Seit Anfang Juli läuft in der Leichtathletik auch die Olympiaqualifikationsperiode. 21,50 Meter braucht es im Kugelstoßen, um 2024 in Paris dabei zu sein. Bertemes geht es locker an. „Wenn wir es dieses Jahr hinbekommen würden, wäre das natürlich cool. Wenn nicht, dann nächstes Jahr. Und wenn dann immer noch nicht, versuchen wir, über das Ranking reinzukommen“, sagt er. „Ich stresse mich nicht. Entweder es kommt oder es kommt nicht. Aber wir kriegen das schon hin.“

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Joé Weimerskirch

Joé Weimerskirch, Jahrgang 1996, ist seit 2020 Teil der Sportredaktion im Tageblatt. Nach einem Journalismus-Studium an der University of Kent sammelte er erste journalistische Erfahrungen in der Sportredaktion des Luxemburger Wort, ehe er sich dem Tageblatt anschloss. Seit August 2020 berichtet Joé Weimerskirch hier über aktuelle Sportereignisse, mit Schwerpunkt auf Handball.
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