Handball / Der HC Berchem und der bevorstehende Umbruch
Der HC Berchem hat sich in seinem letzten Heimspiel der Saison am Samstagabend gleich von vier Spielern verabschiedet. Geoffroy Guillaume, Marko Stupar und Björn Gerber beenden im Sommer ihre Karriere, Ariel Pietrasik wagt den Wechsel ins Profilager. Es sind Abgänge, die Vereinspräsident Luc Sinner nicht überraschen, aber einen Umbruch in Berchem andeuten: Im Roeserbann will man in Zukunft der Jugend mehr Verantwortung übertragen.
„In diesem Jahr hat bei uns vieles gepasst. Unser Ziel war es, in der Meisterschaft unter die Top drei zu kommen. Wenn wir dies zusätzlich zum Pokalsieg schaffen, dann können wir von einer gelungenen Saison und einer positiven Bilanz sprechen“, so Luc Sinner, Präsident des HC Berchem, vor den letzten beiden Spieltagen in der Meisterschaft. Die Chancen, dass auch in diesem Wettbewerb die Ziele erreicht werden, stehen gut, denn zwei Spieltage vor Saisonende steht Berchem mit 1,5 Punkten Vorsprung auf den HBD auf dem dritten Platz. Am Samstag kommt es zum direkten Duell mit Düdelingen.
Jugend und Erfahrung kommen im Berchemer Kader zusammen, diese Mischung ist Teil des Roeserbanner Erfolgskonzepts. Allerdings verlassen mit Geoffroy Guillaume (seit 2009 im Verein), Björn Gerber (seit 2010) und Marko Stupar (seit 2016) im Sommer gleich drei erfahrene Spieler den Klub und beenden ihre Karriere. Sie waren über lange Jahre das Gesicht des Vereins, hieß es am Samstagabend, als das Trio in seinem letzten Heimspiel vom Vereinspräsidenten verabschiedet wurde.
Fließender Übergang
„Sie haben alle über 20 Jahre Handball auf hohem Niveau gespielt. Deshalb war es auch für uns keine Überraschung, dass sie ihre Karrieren nun beenden“, erklärt der HCB-Präsident: „Es sind alles Spieler, die schon sehr lange in Berchem aktiv waren und fester Bestandteil der Mannschaft sind.“ Neben Guillaume, Stupar und Gerber verlässt aber auch Ariel Pietrasik den Roeserbann in ein paar Wochen. Das junge Talent wagt den Schritt ins Profilager und wechselt nach St. Gallen in die erste Schweizer Liga.
In Berchem wurden man vom Abschied dieser Spieler zwar nicht überrascht – es sind Abgänge, die sich über längere Zeit angedeutet haben – dennoch ist man sich bewusst, dass ein Umbruch ansteht: „Dies gehört im Teamsport dazu“, sagt Sinner: „Wir können es im Vorfeld nicht genau sagen, aber ich hoffe, dass wir den Umbruch danach als fließenden Übergang bezeichnen können. Dadurch, dass unser Kader relativ groß ist und die Jugend nachrückt, waren Björn Gerber, Geoffroy Guillaume und Marko Stupar in dieser Saison bereits weniger präsent auf dem Platz. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir drei sehr erfahrene Spieler verlieren.“
Es war für uns keine Überraschung, dass sie ihre Karrieren nun beendenüber Björn Gerber, Geoffroy Guillaume und Marko Stupar
Transfers, um diese Leute zu ersetzen, sind derzeit keine geplant. Junge Spieler wie beispielsweise Majerus, Weyer und die Gebrüder Brittner sollen in Zukunft noch mehr Verantwortung übernehmen. Bereits in den vergangenen Monaten hat man begonnen, ihnen immer mehr Vertrauen zu schenken. „Ich denke aber, dass wir mit der aktuellen Gruppe sowie ein paar weiteren Nachwuchstalenten, die zu uns stoßen werden, etwas Anpassungszeit brauchen“, erklärt Sinner.
Dies ist aber nicht nur durch die Integration von Nachwuchsspielern in die erste Mannschaft bedingt, denn auch auf dem Trainerposten gibt es eine Veränderung. Alexandre Scheubel verlässt den Roeserbann im Sommer „Es war seine Entscheidung, er hat uns dies bereits im Dezember mitgeteilt. Alex will sich neu orientieren“, so Sinner. Scheubels Nachfolger ist in der Luxemburger Handball-Meisterschaft kein Unbekannter. Dejan Gajic wird ab der kommenden Saison an der Berchemer Außenlinie stehen: „Er hat zuvor in Käerjeng und Diekirch bewiesen, dass er mit großen Kadern umgehen kann. Wir wollten zudem einen Trainer, der die Luxemburger Meisterschaft und deren Spieler kennt. Er ist bereits hier etabliert und kennt die Luxemburger Mentalität.“
Auf die Unterstützung von Stupar, Gerber und Guillaume müssen die Berchemer auch in Zukunft nicht gänzlich verzichten. Sie werden zwar nicht mehr für das Team auflaufen, bleiben aber in verschiedenen Rollen weiter mit dem Verein verbunden. Stupar übernimmt beispielsweise die Rolle des Co-Trainers an der Seite von Gajic.
Ziele für die kommende Saison hat man sich in Berchem noch nicht gesetzt, eins ist aber klar: „Dadurch, dass es einige Neuerungen innerhalb der Mannschaft sowie in der Betreuung gibt, müssen wir uns Zeit lassen, bis alles wie gewünscht läuft. Der neue Trainer und Co-Trainer sind aber motiviert und sie wollen nicht nur eine Nebenrolle in der Meisterschaft spielen“, so Sinner.
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