Basketball / Die Entscheidung fällt: Düdelingen, Musel Pikes und Contern kämpfen um den letzten Play-off-Platz
Düdelingen, die Musel Pikes oder Contern: Eine von drei Mannschaften wird sich am letzten Spieltag der regulären Saison am Samstagabend den letzten Platz im Titel-Play-off sichern, auf die anderen beiden Teams wird hingegen der Abstiegskampf warten. Das Tageblatt wirft einen Blick auf die Chancen der drei Klubs, die vor dem letzten Spieltag punktgleich sind, und die möglichen Szenarien.
T71 Düdelingen
Saisonverlauf: Hinter dem amtierenden Meister, der in der Zwischensaison mit Tom Schumacher und Frank Muller bekanntlich seine zwei wichtigsten Führungsspieler verloren hat, liegt bisher eine durchweg komplizierte Saison. In der „Forge du Sud“ war man sich bewusst, dass vor allem der Beginn der Spielzeit kompliziert werden dürfte. Mit Philippe Arendt, Joé Kalmes und zwei Profispielern standen gleich vier neue Spieler in der Starting Five. Eine Tatsache, die eben Eingewöhnungszeit erforderte. Denis Toroman löste derweil Meistertrainer Ken Diederich ab. Doch einen richtigen Rhythmus fand das Team über die gesamte Spielzeit bisher nicht wirklich. Vor allem die Profis machten den Verantwortlichen immer wieder Kopfzerbrechen. So wurde gleich zweimal direkt doppelt ausgetauscht. Doch auch die beiden letzten Verpflichtungen, George Blagojevic und Jimmie Tayler, überzeugten nicht wirklich, sodass mit Moses Greenwood inzwischen eine weitere ausländische Verstärkung engagiert wurde, Nummer sieben in dieser Saison. Mit Tom Schumacher übernahm zudem im neuen Jahr ein altbekanntes Gesicht gemeinsam mit Jeff Wampach den Trainerposten. So abwechslungsreich wie die Transfers waren auch die Resultate. Auf starke Spiele folgten oft schwache Vorstellungen.
Schlüsselfaktor: Neben den Profi-Spielern, in welcher Kombination sie auch immer am Samstagabend auflaufen werden, dürfte vieles auch von Joé Kalmes abhängen. Der Nationalspieler zeigte nicht zuletzt in der bisher letzten Partie gegen Steinsel, ein 84:66-Sieg, dass er mit 26 Punkten und sechs Rebounds der entscheidende Spieler sein kann.
Ärgerlichste Niederlage: Es war eine Partie, die der T71 eigentlich schon sicher in der Tasche hatte. In der ersten Partie nach der Weihnachtspause gegen die Sparte Bartringen führte Düdelingen eine Sekunde vor Schluss mit 90:88. Dann packte Lavone Holland jedoch einen Sonntagsschuss aus, traf mit der Schlusssirene einen spektakulären Wurf jenseits der Mittellinie. Am Ende könnte dieser Wahnsinns-Treffer des Sparta-Profis für den T71 nun tatsächlich den Gang in die Abstiegsgruppe bedeuten.
Qualifikation fürs Play-off: Am Samstag trifft der T71 mit Hesperingen auf ein Team, das in den kommenden Wochen in der Abstiegsgruppe antreten muss, für das aber jeder Punkt zählt. Verlieren ist für das Team vom Trainerduo Schumacher/Wampach tabu. Nur mit einem Sieg behält Düdelingen die Chance auf die Play-offs, muss gleichzeitig aber auf einen Sieg von Contern gegen die Musel Pikes hoffen.
Musel Pikes
Saisonverlauf: 2022 war bisher das Jahr der Moselaner. Das Team um Kapitän Jean Kox hat sieben von acht Spielen nach der Weihnachtspause gewonnen, davon die letzten fünf. Vom Tabellenschlusslicht, dem kaum noch Chancen auf den Einzug in die Play-offs zugetraut wurden, avancierte der Vizemeister des Jahres 2020 zum aussichtsreichsten Kandidaten für den letzten Platz in den Top acht. An der Mosel zeigte sich der Trainerwechsel – Milan Skobalj für John Dieckelman – sowie die Verpflichtung der beiden Profis Henry Pwono und William Christmas im Endeffekt als goldrichtige Entscheidung. Die Neuen brachten eine andere Dynamik in das Spiel, was die Moselaner besonders in der Offensive inzwischen vielseitiger macht. Hatte man zuvor noch Probleme, überhaupt mehr als 70 Punkte zu erzielen, ist der variable Angriff inzwischen eine der großen Stärken des Teams, und so erzielten Kox und Co. in den letzten fünf Partien im Durchschnitt 87,6 Punkte. Neben den beiden Profis treffen nun auch mit Spielführer Kox, Luka Buntic sowie Raphaël Martin drei JICL-Spieler regelmäßig im zweistelligen Bereich.
Schlüsselfaktoren: Wiliam Christmas ist der Scorer schlechthin in den Reihen der Moselaner, vieles dürfte aber auch von Henry Pwono abhängen. Auch wenn die Musel Pikes in den letzten beiden Wochen keinen luxemburgischen Spieler beim Nationalteam hatten, so war das Team dennoch nicht komplett. Denn gerade Pwono bestritt zwischen dem 25. und 27. Februar mit dem Kongo direkt drei Partien der derzeit laufenden WM-Qualifikation, bei der es übrigens zwei Siege gegen den Senegal und Kenia gab.
Ärgerlichste Niederlage: Zu Beginn der Saison, nachdem sich Profi Lew Stallworth gleich in der ersten Partie schwer verletzt hatte, vergingen auch aufgrund der Corona-Situation direkt mehrere Wochen, in denen die Musel Pikes mit nur einer ausländischen Verstärkung antraten und wichtige Punkte liegen geblieben sind. Die ersten sieben Partien wurden somit allesamt verloren, vielleicht am Ende eine zu viel.
Qualifikation fürs Play-off: Die Musel Pikes haben alles in der eigenen Hand. Ein Sieg gegen den direkten Konkurrenten Contern am Samstagabend reicht und Kox und Co. stehen im Play-off-Viertelfinale. Eine Niederlage würde die Play-off-Träume jedoch platzen lassen, dann würde Contern auf jeden Fall vorbeiziehen. Auf das Resultat von Düdelingen müssen die Moselaner demnach nicht blicken.
AB Contern:
Saisonverlauf: Wie Düdelingen erlebte auch Contern in dieser Spielzeit ein ständiges Auf und Ab. Überzeugende Siege wechselten sich mit knappen Niederlagen und desaströsen Auftritten ab. Am meisten geschmerzt hat jedoch der Verlust von US-Spieler Devon Thomas. Der US-Amerikaner konnte aufgrund von administrativen Problemen nach Weihnachten nicht mehr zurück nach Luxemburg reisen und fehlt dem Team um Kapitän Mihailo Andjelkovic an allen Ecken und Enden. Ersatz Tyler Williams entsprach nicht den Erwartungen, womit es nun Isaiah Johnson richten soll. Unruhe, auf die man in Contern sicherlich gerne verzichtet hätte, und so wurden fünf von sieben Partien im Jahr 2022 verloren, zweimal kassierten René Wolzfeld und Co. dabei auch mehr als hundert Punkte.
Schlüsselfaktoren: Contern besitzt einen Haufen von talentierten luxemburgischen Spielern und jeder kann in einem Spiel für die Entscheidung sorgen. Sei es Routinier René Wolzfeld, Kapitän und Nationalspieler Andjelkovic oder die beiden Youngsters Dan Mantz und Charel Moes, der beispielsweise gegen Esch zum Matchwinner avancierte.
Ärgerlichste Niederlage: Gleich fünfmal verlor Contern in dieser Saison ein Spiel auf fünf oder weniger Punkte. Niederlagen, die sicherlich alle ärgerlich waren. Am meisten schmerzen dürfte dabei vielleicht eine Partie ganz zu Beginn der Saison. Gegen Hesperingen, einen direkten Konkurrenten in den letzten Wochen, gab es am dritten Spieltag eine überraschende 97:99-Niederlage, die man im Conterner Lager so wohl nicht auf dem Plan gehabt haben dürfte. Eine Pleite, die am Ende evtl. den Einzug in die Top acht kosten könnte. Zu Beginn des neuen Kalenderjahres unterlag das Team von Trainer Gavin Love dann nach Führung im letzten Viertel noch mit 65:70 gegen Heffingen, auch hier wäre ein Sieg sicherlich drin gewesen.
Qualifikation fürs Play-off: Auch für Contern gilt es, zuerst einmal die eigenen Hausaufgaben zu erledigen und den direkten Konkurrenten Musel Pikes am Samstagabend zu besiegen. Ein Erfolg allein reicht aber noch nicht für die Teilnahme am Titel-Play-off. Andjelkovic und Co. müssen anschließend nach Hesperingen blicken und auf einen Sieg des Telstar gegen den T71 hoffen. Denn das direkte Duell gegen Düdelingen hat Contern mit zwei Niederlagen in dieser Saison deutlich verloren und würde bei Punktgleichstand den Kürzeren ziehen.
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