Tokyo 2020 / Dressurreiter Nicolas Wagner belegt Rang 25 in der Qualifikation
Nicolas Wagner schaffte es als erster luxemburgischer Reiter zu den Olympischen Spielen. Bei seiner Premiere zeigte er eine gute Leistung und belegte Rang 25 unter 59 Teilnehmern.
„Es war mega“, mit diesen Worten resümierte Dressurreiter Nicolas Wagner seine Olympia-Premiere. Am Ende sprang Rang 25 in der Qualifikation heraus. Angestrebt hatte Wagner eine Platzerierung um die Top 30. Mit der Leistung war er somit ganz zufrieden. Die besten 18 haben sich für das Finale qualifiziert. Sein Pferd Quater Back Junior gilt als sehr sensibel, was sich in Tokio bemerkbar machte. „Mein Pferd hat sich doch vom Umfeld beeinflussen lassen und war sehr energiegeladen“, so Wagner. Zwar finden die Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, dennoch sind ein paar Leute vor Ort. „Als wir hineinkamen, haben die Zuschauer dem vorigen Reiter noch applaudiert. So etwas reicht schon aus, damit mein Pferd darauf reagiert.“
Wagner wusste die Situation aber zu meistern. „Ich wusste, dass ich sehr behutsam und vorsichtig mit ihm umgehen musste.“ Lediglich beim Schritt scherte Quater Back Junior einmal kurz aus, ansonsten unterlief dem Duo kein grober Fehler. Durch das vorsichtige Vorgehen büßte das Duo allerdings etwas an Ausdrucksstärke ein. „Kompromisse eingehen“, lautet die Devise. Am Ende erzielten Wagner und Quater Back Junior 70,512 Prozentpunkte und schlossen ihre Gruppe auf Platz fünf von zehn Startern ab. Die beste Leistung aller 59 Reiter zeigte die Deutsche Jessica von Bredow-Werndl auf Dalera mit 84,379 Prozentpunkten. „Ich hatte eigentlich die 73er-Marke angepeilt, aber unter diesen Umständen bin ich ganz zufrieden mit dem Ergebnis.“ Auch andere Reiter hatten offensichtlich Probleme mit der Atmosphäre, denn Wagner war doch etwas überrascht von den Ergebnissen.
Paris 2024 im Visier
Aber nicht nur Quater Back Junior war angespannt. „Ich müsste lügen, würde ich sagen, dass ich keine Anspannung verspürt habe. Es ist immerhin die größte Sportveranstaltung der Welt.“ Begeistert war Wagner allerdings nicht nur vom Dressurwettbewerb. „Es ist das ganze Drumherum. Mit so vielen Sportlern gemeinsam in einem Dorf zu leben, gemeinsam zu Essen, das ist schon etwas Besonderes.“ Wagner hat Blut geleckt und strebt nun die Qualifikation für die Spiele 2024 in Paris an, um auch einmal Olympische Spiele außerhalb einer Pandemie zu erleben.
Im Gegensatz zu den Radfahrern hatten die Reiter nicht mit der Hitze zu kämpfen. Am Abend, als die Qualifikation stattfand, lag die Temperatur bei 27 Grad Celsius. „Es war ziemlich angenehm. Wir haben deshalb auch immer abends trainiert“, so Wagner. Die Pferde waren in klimatisierten Ställen untergebracht, sodass auch sie von der Hitze verschont wurden. Da die Dressurpferde gemeinsam mit den Vielseitigkeitspferden die Heimreise antreten werden, kann auch Nicolas Wagner noch etwas länger im Olympischen Dorf bleiben und muss nicht bereits nach 48 Stunden abreisen.
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