Basketball / Ein routinierter Youngster: Max Logelin über die derzeitige Situation der Sparta
Mit seinen gerade mal 20 Jahren ist Max Logelin derzeit einer der erfahrensten Spieler, die bei der Sparta Bartringen auf dem Parkett stehen. Nach dem überraschenden Rücktritt von Trainer Christophe Flammang dürfte der Youngster nun noch mehr gefordert sein.
Der Montag begann für Max Logelin und seine Teamkollegen mit einem Schock: Denn auf die Nachricht, dass Coach Christophe Flammang sich ausgebrannt fühlt und daher seinen Posten zur Verfügung stellt (siehe Kasten), waren die Sparta-Spieler nicht wirklich vorbereitet. „Er hat uns am Vormittag Bescheid gesagt, für uns kam die Nachricht auch überraschend. Ich habe mich schon ein wenig erschrocken“, erklärt der 20-Jährige. Für die vielen jungen Spieler, die derzeit im Sparta-Kader stehen, keine einfache Situation, denn mit Flammang geht auch eine Konstante in ihrer bisherigen Basketball-Karriere verloren. „Die meisten jungen Spieler kennen ihn, seit sie zwölf Jahre alt waren. Er war halt lange Jugend-Coach und wir alle hatten vollstes Vertrauen in ihn.“
Wie es jetzt genau weitergeht, wusste auch der junge Leistungsträger am Montag noch nicht. Fest steht jedoch, dass einige wichtige Termine auf die Bartringer warten, vor allem das Pokalhalbfinale in knapp zwei Wochen in der Coque. „Es wird nicht einfach, doch wir, als junges Team, müssen umso mehr zusammenhalten.“ Dass sie das können, haben die Spartaner in der Vergangenheit immer wieder gezeigt. So in der letzten Saison, als das Team im Tabellenkeller festhing, im Januar dann eine Siegesserie startete und damit noch die Play-offs erreichte.
Auch in dieser Spielzeit war der Teamspirit bereits häufiger gefragt, denn die vergangenen Wochen glichen einer wahren Achterbahnfahrt, wie Max Logelin sagt. Vor allem eine nicht enden wollende Verletzungsmisere machte dem Team immer wieder zu schaffen. „Der Start war mit zwei Siegen gut, doch dann ging es los.“ Neben dem bereits lange verletzten Mike Feipel (Kreuzbandriss) fielen nacheinander Yannick Verbeelen, Colin Braun, Isak Semedo Linder und Nicolas Toussaint aus – alles Spieler, die zu den luxemburgischen Stammkräften gehören. Es folgten sechs Niederlagen in Folge, darunter sehr knappe wie gegen Düdelingen (92:94) und den derzeitigen Tabellenzweiten Ettelbrück (74:75), aber auch äußerst bittere, wie gegen Kordall (75:82). „Dann haben wir uns gefangen, konnten das Ruder auch mit dem neuen Ami etwas herumreißen, doch die letzten beiden Spiele waren wieder sehr schwer. Es geht wirklich auf und ab in dieser Saison.“ Eine doch schon frustrierende Situation für die jungen Spartaner: „Vor allem, wenn man überlegt, dass man vielleicht sogar oben mitspielen könnte, wenn alle dabei wären.“
Pokalhalbfinale
Mit seinen gerade mal 20 Jahren ist Max Logelin aktuell neben Victor Stein (26 Jahre) jedenfalls der erfahrenste Spieler auf dem Parkett. In den letzten Wochen hing die Sparta demnach von den vielen 17- und 18-Jährigen ab. Gegen Düdelingen (69:88) bekam am Samstag etwa Tom Germeaux fast 26 Minuten Einsatzzeit. „Wir sind froh, dass wir sie haben. Sie helfen uns im Training, ohne sie hätten wir zeitweise keine fünf Spieler hier zusammenbekommen. Sie bekamen auch in den letzten Wochen viel mehr Einsatzzeit und haben diese auch genutzt.“
Logelin, der sich in dieser Saison auch mit dem Uni-Alltag in Saarbrücken, wo er Sportwissenschaften studiert, zurechtfinden muss, gilt somit fast schon als Routinier. Vieles hängt also auch von dem 20-Jährigen ab, der mehr denn je gefordert ist. „Ich muss zurzeit mehr machen, weil mit Yannick auch unser Hauptleader fehlt. Vor allem als Point Guard. Hier versuche ich, mein Bestes zu geben. Natürlich wäre ich froh, wenn Yannick zurückkehren würde und wir das gemeinsam machen könnten.“ Einmal mehr keine einfache Zeit, in der er aber auch viel dazulernt, wie Logelin weiter erklärt: „Man gewinnt viel an Erfahrung hinzu, diese brauche ich auch. Ich sehe, was gut klappt und was nicht, woran ich noch arbeiten muss. Das hilft mir auf jeden Fall auch, mich weiterzuentwickeln.“
Ziel ist der Einzug in die Play-offs, dafür müssen wir in jeder Partie kämpfen
Am Freitag steht mit Steinsel für die Sparta nun das Duell gegen den Tabellenführer an. „Wir versuchen, auch dieses Spiel zu gewinnen. Wir müssen versuchen, etwas zu ändern und nach vorne zu schauen. Danach können wir uns aufs Pokalhalbfinale konzentrieren.“ Dieses Spiel könnte ein „Game-Changer“ werden, wie Max Logelin hofft, auch wenn man Zweitligist Heffingen keinesfalls unterschätzen darf: „Es ist der Pokal, da kann alles passieren. Vor allem, da sie den Zehn-Punkte-Bonus haben. Doch ein Sieg und der Einzug ins Finale könnten noch sehr wichtig für die Moral werden. Damit könnte eine ganz neue Atmosphäre zurück in die Mannschaft kommen.“ Ein Pokalfinale in der Arena der Coque ist jedenfalls immer ein Highlight, etwas, das die jungen Sparta-Spieler bisher noch nicht selbst erlebt haben.
Sonst weiß auch der 20-Jährige, dass bis März der Kampf um die Top acht im Fokus stehen wird: „Ziel ist der Einzug in die Play-offs, dafür müssen wir in jeder Partie kämpfen.“ Und vielleicht erhält das Team mit dem Trainerwechsel ja wirklich neue Impulse für das vorläufige Saisonziel.
Trainer Flammang verlässt Sparta
Christophe Flammang ist nicht mehr Trainer der Sparta Bartringen. Nach der 69:88-Niederlage am Samstag gegen Düdelingen hat sich der 39-jährige Coach dazu entschieden, seinen Posten zur Verfügung zu stellen. „Nach 24 Jahren als Trainer fehlen ihm zurzeit die Kraft und Energie, um die Mannschaft so leiten zu können, dass man die Saisonziele noch erreichen kann“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Sätze, die Flammang gegenüber dem Tageblatt bestätigte. Leicht sei ihm die Entscheidung nicht gefallen, doch er fühle sich ausgebrannt und die Mannschaft brauche in ihrer derzeitigen Situation einen Trainer, der sich zu hundert Prozent auf sie konzentrieren könne.
Bartringen belegt mit sechs Siegen und neun Niederlagen den siebten Tabellenrang und muss demnach noch um den Einzug in die Play-offs kämpfen. Bereits am Freitag steht in der LBBL mit Steinsel eine schwierige Partie auf dem Programm, bevor man in der darauffolgenden Woche im Pokalhalbfinale auf Zweitligist Heffingen trifft.
Flammang hatte das Herrenteam im November 2022 in einer schwierigen Situation von Chris Wulff übernommen. Damals stand die Sparta im Tabellenkeller, doch mit dem neuen Trainer schaffte man noch den Sprung in die Play-offs. Vorerst soll nun Assistant-Coach und Jugendtrainer Karl Abou Khalil die Mannschaft betreuen. Neben seiner Funktion bei der A-Mannschaft hört Flammang auch beim Espoirs-Team der Sparta auf. (J.Z.)
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